Version 8.3.2019

 

Verzeichnis der pfälzischen Mühlen

 

erstellt von

Eberhard Ref (mailto: eberhard.ref@gmx.de)

 

 

Litera J

 

 

Jägersburg:

s. Hanßweiler

 

 

 

 

 

Jägerthal bei Bad Dürkheim im Isenachtal:

s. auch *Bad Dürkheim, *Hardenburg, *Isenachtal

 

westlich von Bad Dürkheim im Isenachtal gelegen

 

Mühlen:

- Jägerthaler Bordmühle:

im Isenachtal, gehört zur Gemeinde Bad Dürkheim; erwähnt um 1856 1; Anm.: in Hardenburg und im Isenachtal oberhalb von Har­denburg gab es mehrere Sägemühlen; über diese liegt unausgewertetes Material im FLA Amorbach 2; was in die topographische Karte 1:25000 „Isenach-Sägmühle“eingetragen ist, nennt der Volksmund „Alt Sägmihl“, heißt 1886 „Bord- und Papiermühle 3 und 1836 „Bordenmühle im Jägerthal 4.

 

 

- Mittlere Papiermühle:

ursprünglich gab es vier Papiermühlen im Isenachtal: diese lagen westlich von Hardenburg, bachaufwärts in folgender Reihenfolge: die Untermühle (Papiermühle Schmidtberger, später Papierfabrik Schleipen) als erste Papiermühle westlich des Dorfes gelegen, dann folgten bachaufwärts die Obermühle (später Werkswohnungen der Papierfabrik Schleipen), dann die Pappenmühle und als letzte und westlichs­te im Tal die Papiermühle Jägerthal (Papierfabrik Cordier) 5. Außerdem wird in den Akten des LA Speyer eine „Mittlere Papiermühle“ genannt 6. +++klären+++

 

Urkunden/Literatur:

- LA Speyer Best H41 Nr. 961: Hardenburg – Mittlere Papiermühle und Obere Papiermühle.

 

 

- Papiermühle Jägerthal, Papierfabrik Cordier:

ursprünglich gab es vier Papiermühlen im Isenachtal: diese lagen westlich von Hardenburg, bachaufwärts in folgender Reihenfolge: die Untermühle (Papiermühle Schmidtberger, später Papierfabrik Schleipen) als erste Papiermühle westlich des Dorfes gelegen, dann folgten bachaufwärts die Obermühle (später Werkswohnungen der Papierfabrik Schleipen), dann die Pappenmühle und als letzte und westlichs­te im Tal die Papiermühle Jägerthal (Papierfabrik Cordier) 7.

 

1802 übernahm der Papiermüller aus Neustadt Johann/Jost/Jobst Friedrich (1) *Roedter († 1802) die Papiermühle in Hardenburg. Nach seinem Tod noch 1802 führte seine Witwe Katharina Elisabeth Allemang, verwitwete Lorch und verw. Roedter die Mühle fort. 1815 über­nahm der älteste Sohn Christian Ludwig (Louis) *Roedter die Papiermühle Hardenburg, erbaute 1826 die Papiermühle Jä­gerthal im Isen­achtal, die er schon bald an den Peter Black verkaufte. Dieser betrieb die Papiermühle einige Jahre lang 8 und ver­äußerte diese dann 1836 an Johann Baptist Leopold *Cordier veräußerte 9.

 

Im Jahr 1836 erwarb Johann Baptist Leopold *Cordier im Bad Dürkheimer Jägerthal eine ehemalige Sägemühle, die zehn Jahre zu­vor zur Papiermühle umgebaut worden war 10 [Anm. d. Verf.: die Angabe ist so nicht zutreffen].

 

Um 1842 ist Leopold *Cordier Papierfabrikant und Sägmüller im Jägerthal bei Bad Dürkheim. Im Pirmasenser Wochenblatt Nr. 48/1842 heißt es: Verhandlungen vor dem Assisengerichte der Pfalz zu Zweibrücken ... Sitzung vom 2. und 3. Juni. In diesen Sitzun­gen wurde Leopold Cordier, 30 J. alt, Papierfabrikant und Sägmüller im Jägerthal bei Dürkheim auf den Grund des Art. 331 des Strafgesetzbuchs wegen Nothzucht zur criminellen Einsperrung auf 5 Jahre verurtheilt.“ 11.

 

Im „Renovierten Grundsteuerkataster“ um ++++: „Cordier, Leopold Kaufmann in Jägerthal, Plan-Nr. 6773 Wohnhaus mit Anbau, Arbei­terwohnungen, Stall, Schopp, Papierfabrik mit Maschinen- und Halbzeughaus, Packsaal ...“, „Plan-Nummer 6761 Sägmühle und Mahl­mühle“. Weiter heißt es zum Erwerbsvorgang: „Den Gesamtbesitz eingesteigert im 200000 M von der Witwe und den Kindern des Hein­rich Cordier, Akt des Notars Adler v. 15. Juli 1892 Nr. 258“ 12.

 

Die Papiermühle und spätere Papierfabrik blieb bis Anfang des 21. Jh. im Besitz der Familie Cordier, um 1988 war Dieter Cordier der ver­antwortliche Papierfabrikant 13.

 

Literatur/Urkunden:

- LA Speyer Best. H41 Nr. 961 Bd. III: Mühlenakten etc.: Hardenburg Mittlere Papiermühle und Obere Papiermühle, 1826-1913

- Wirtschaftswoche/Der Volkswirt vom 19.3.1982 (ohne Seitenangabe): „Linters statt Lumpen“: Cordier: mit Gespür für technische Entwicklungen sicher ein Pfälzer Unternehmer dem ererbten Familienbetrieb einen zukunftsträchtigen Platz am Markt

 

 

- Papiermühle Obermühle,:

im Isenachtal westlich der Papierfabrik Schleipen. Die Papiermühle wurde, weil sie von der durch Schmidtberger errichteten Papier­mühle Hardenburg (Untermühle) nicht weit entfernt ist, hinfort Obermühle genannt.

 

Ursprünglich gab es vier Papiermühlen im Isenachtal: diese lagen westlich von Hardenburg, bachaufwärts in folgender Reihenfolge: die Untermühle (Papiermühle Schmidtberger, später Papierfabrik Schleipen) als erste Papiermühle westlich des Dorfes gelegen, dann folgten bachaufwärts die Obermühle (später Werkswohnungen der Papierfabrik Schleipen), dann die Pappenmühle und als letzte und westlichs­te im Tal die Papiermühle Jägerthal (Papierfabrik Cordier) 14. Außerdem wird in den Akten des LA Speyer eine „Mittlere Papiermühle“ genannt 15.

 

Die Obermühle gleich oberhalb der Papierfabrik Schleipen wurde 1821 von Friedrich Roedter aus Neustadt-Schöntal um 550 Gulden ge­kauft. Dieser blieb nicht im Hardenburger Tal. Als er die Papiermühle im Schöntal (bei Neustadt) erbte, zog er dorthin um. Er ver­kaufte die Obermühle an Peter *Gehrig. Dieser stattete das Werk mit Bütten aus und schaffte eine Pappenmaschine an. Doch der Er­folg blieb ihm versagt. Bei einer Versteigerung 1841 erwarb der Nachbar Louis Roedter die neue Fabrik um 14100 Gulden 16.

 

Im „Tagebuch eines wandernden (Papiermacher)Gesellen (Heinrich Otto Ludwig Fueß, Louis genannt 17) von 1821 heißt es zur Papier­mühle Obermühle im Jägerthal: „.... und begab sich erst am 1. Juli wieder weiter, über Worms nach Hardenburg, ein Dorf an ei­nem starken Wasser, welches die Papiermühle treibt. Sie ist erst noch nicht lange gebaut und die Werke sind sehr schön angelegt. Es befin­den sich hier 2 Holländer an einem Kronrade mit eisernem Getriebe, 6 Loch Geschirr, eine schöne Kammpresse, wo die Spindel steht und die Mutter sich dreht, und drey prächtige Trockenpressen im Saal mit geschnittenen Spindeln. Den Nachmittag ging ich auch ein wenig nach der Obermühle, die nur 5 Minuten davon liegt, ein kleines Mühlchen mit einem Holländer und einer Schnecken­presse. Der Herr ist ein Bruder zu dem unten. Ich wurde sehr freundschaftlich aufgenommen, vorzüglich auf der untern, wo ich über­nachtete; der Herr heißt Röder. Den Morgen den 3ten setzte ich meine Reise wieder fort im Thal hinauf, wo ich auch noch eine Pa­piermühle, die ei­nem gewissen Schmidtberger gehörte, passierte, und kam gegen Mittag nach der bey dem Dörfchen Frankeneck ge­legenen Papierfa­brik, eine aus drey großen Gebäuden bestehende Mühle an einem starken Wasser. In dem einen Gebäude liegen 2 Bütten mit Schnek­kenpressen, 2 Holländer und 4 Loch Geschirr und Lumpenschneider, und auf der andern Seiten des Wassers liegt ein ander Haus, 1 Büt­te auch mit obiger Presse, 1 Holländer und 8 Loch Geschirr. Das Wohnhaus steht separat. Es war hier der Zeug gebleicht, wo sie aus schlechten Conzept - Lumpen schönes Schreibpapier machen. Ich war hier über Nacht, wurde von Herrn Gosler und seinen Gesellen recht gut aufgenommen, obgleich seine Herrn Söhne nicht eben rühmen kann ...“ 18.

 

Auf dieser sog. 2. Papiermühle war wohl der Papiermacher Martin (Johann ?) *Jamin beschäftigt (geboren am 25.09.1802 in Oberur­sel (Hessen-Darmstadt), verstorben am 31.08.1879 in Hardenburg, Heirat am am 07.08.1831 in Hardenburg mit Ottilie Wolf [luth., 30.08.1806 Hardenburg - 07.06.1859 Hardenburg])19.

 

Louis Roedter erwarb 1841 die 'Obermühle', eine kleine Papiermühle in der Nachbarschaft der Untermühle bei einer Versteigerung um 14100 Gulden 20 und gliederte sie seinem Betrieb an 21.

 

Photo:

- Weber: Mühlen besonderer Art, S. 55: „Papiermühle, genannt Obermühle, im Hardenburgertal bei Dürkheim, jetzt Werks­wohnungen der Papierfabrik Schleipen“

- Zachert: Hardenburg, S. 65: Die ehemalige Obermühle (Papiermühle) westlich der Papierfabrik Schleipen, die heute als 'die Ro­ten Häuser' bezeichnet wird

- Zachert: Hardenburg, S. 67: Papierfabrik Cordier

- Zachert: Hardenburg, S. 68: Firmenchef Dieter Cordier mit Besuchern der Papierfabrik, Photo von 1988

 

Karte:

- LA Speyer Best. H3 Karte 2937 Mitte: Die Isenach (Floßbach) mit Papiermühle u. Alte Schmelz, 1842

 

Literatur/Urkunden:

- LA Speyer Best. H41 Nr. 961 Bd. III: Mühlenakten etc.: Hardenburg Mittlere Papiermühle und Obere Papiermühle, 1826-1913

 

 

- Papiermühle Schmidtberger, heute Papierfabrik Schleipen, Große Papiermühle:

s. Hardenburg

 

 

 

 

 

Jeckenbach:

VG Meisenheim, Lk Bad Kreuznach; westlich von Meisenheim gelegen; gehörte zu Pfalz-Zweibrücken, Oberamt Meisenheim, am Jecken­bach gelegen.

 

Mühlen:

Um 1630 war Hans Dhiel als Müller zu Jeckenbach; er machte um 1630 eine Forderung auf Schadensersatz gegen Peter und Wendel Dielman aus Jeckenbach geltend 22.

 

Am 18.8.1707 heiratet in Jeckenbach der Müller Johannes Si(e)ber (Sohn des † Müllers zu Hochstätten u. Dhaun *Johannes Sieber) die Müllerstochter Maria Christina Barth (T.d. Des Müllers zu Jeckenbach, Henrich Barth) 23.+++klären: welche Mühle+++

 

Am 30.6.1716 wird in Jeckenbach geboren der Johannes Sieber, Sohn des Müllers in Jeckenbach, Johannes Sieber und der Maria Katha­rina NN. 24.

 

um 1712 war Johann Nickel Barth Müller in Jeckenbach +++klären: welche Mühle+++; er läßt am 1.12.1712 in Meisenheim seine Toch­ter Maria Katharina Barth taufen; im Kirchenbuch ist nicht angegeben, auf welcher Mühle Barth saß 25.

 

Um 1739 war Michael *Horbach Müller († zwischen 1739 und vor 23. 3.1745; ∞ mit Maria Sara NN.) in Jeckenbach; ++klären auf wel­cher Mühle+++

 

Literatur/Urkunden:

- LHA Koblenz Best. 24 (Herzogtum Pfalz-Zweibrücken) Nr. 1475: Jeckenbacher Mühlen, 1571-1642

- LHA Koblenz Best. 655, 024 Nr. 542 Weg zur Mühle in Jeckenbach, 1841

- LHA Koblenz Best. 6655, 024 Nr. 1197: Erweiterung der Dorfstraße und Verlegung des Baches in Jeckenbach, 1838-1844

 

 

- Jeckenbacher Obermühle, später Mühle Feickert:

Lage: am Jeckenbach in Jeckenbach gelegen;

Wasserbuch: A I / 2 Jeckenbach für Karl Feickert vom 21.3.1923.

Mühlenart: Getreidemühle

Mühlentechnik: Eingangsmühle

Mühlenantrieb: im 20. Jh. oberschlächtiges Wasserrad, Stauwehr Flur 9, 147; Mahlmühle Flur 9, 178, Wiedereinleitung Flur 9, 177

 

Im Mühlenbericht des Oberamts Meisenheim von 1743 heißt es: “hat 2 Wasserräder für 1 Mahl- und 1 Schälgang. Gibt 1 1/2 Ma Korn nach Meisenheim und 3 Kappen an den Rheingraf. Die Jeckenbacher mahlen da, wenn Wasser vorhanden.” 26

 

Zwischen 1746 und 1750 wird im ev. KB Meisenheim genannt der Emanuel Seib, Müller auf der Obermühle zu Jeckenbach 27. Dieser war wohl nur Temporalbeständer, denn bereits um 1757/1764 war Manuel Seub (Seib) Ölmüller in Odenbach 28.

 

Im Mühlenverzeichnis des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken von 1756 wird die Mühle, die damals noch zum pfalz-zweibrückischen Ober­amt Meisenheim gehörte, wie folgt beschrieben: „Die Jeckenbacher Obere Mühl [hat] zwey Waßerräder, welche einen Mahl- und Scheel­gang treiben; [gibt] 1½ Mltr Korn ...; die Jeckenbacher mahl allhier wann die Mühl Waßer hat, welches aber derhalb zum öfteren fehlt.“ 29

 

In der Produkti­onserhebung von 1910 ist Karl Feickert als Nebenbetriebsmüller genannt. die rechte wurden 1923 auf ihn eingetragen. Die Mühle wurde um 1950 stillge­legt, die rechte 1966 gelöscht 30.

 

 

- Jeckenbacher Untermühle oder Niedermühle, später Mühle Leppla:

Lage: am Jeckenbach in Jeckenbach gelegen

Lagerbuch: A I / 3, Jeckenbach und A I / 1 Hundsbach vom 21.3.1923 lt. auf Karl Lepple (statt Leppla)

Mühlenart: Getreidemühle, immer im Nebenbetrieb zur Landwirtschaft

Mühlengebäude: dreistöckiges Mühlengebäude mit Aufzug durch Wasserrad

Mühlentechnik: Mühle mit mehreren Gängen, 2 Doppelwalzenstühle, 1 Plansichter, 1 Mahlgang 1,20 m, 1 Schrotgang 1,20 m; 1948 Ein­bau eines Silos für 40 Ztn. Korn

Mühlenantrieb: früher mit 2 Wasserrädern, später mit 1 oberschlächtiges Zuppingerrad vom 6 m Durchmesser

Stauwehr Jeckenbach Flur 9, 279/215 und Hundsbach Flur 9, 360 in Jeckenbach, Wiedereinleitung in den Jeckenbach bei der Jecken­bachbrücke. Wasservolumen etwa 200 bis 300 l/s 31.

 

Bis 1725 war Casimir *Mühlberger der Niedermüller in Jeckenbach; er tauschte die Mühle 1725 mit Christian *Justi gegen die Roh­mühle in Heiligenmoschel ein 32.

 

Im Mühlenbericht des Oberamts Meisenheim von 1743 heißt es: “hat 2 Wasserräder für 1 Mahl- und 1 Schälgang, alles wie Ober­mühle” 33.

 

Im Mühlenverzeichnis des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken von 1756 wird die Mühle, die damals noch zum pfalz-zweibrückischen Ober­amt Meisenheim gehörte, wie folgt beschrieben: „Die Jeckenbacher Untere Mühl [hat] 2 Waßerräder welch einen Mahl und einen Scheelgang treiben; [gibt] 1½ Mltr Korn; hat mit der Oberem Mühl gleich bewande­rung.“ 34

 

Um 1800 wurde ein Jacob Speyer laut Inschrift auf dem Wasserhaus genannt, seine Tochter wurde 1829 auf der Mühle geboren und heiratete Peter *Leppla. “Gott mit uns” schrieben 1853 die Eheleute Peter Leppla und Frau Carolina auf eine Türsturz ihres vermut­lich neuen Hauses. Es folgte 1887 der Sohn Carl *Leppla und dessen Ehefrau Lina NN. Die Mühle ist in der Produktionserhebung von 1910 auf Karl Leppla als Mühle im Nebenbetrieb eingetragen. Seine Tochter Alma Leppla heiratete 1924 Rudolf Kreuscher. In der Zeit von 1935 bis 1945 mußte wegen des frühen Todes des Müllers das Mühlgeschäft durch den Müller Schreiner aus Staudern­heim im Auftrag der Witwe besorgt werden. Durch Einheirat ging die Mühle an Rudolf Kreuscher. dessen Sohn Rudolf konnte die Mühle nicht unmittelbar übernehmen, er lernte unter einem aus Ostpreußen stammenden Müller Höness im elterlichen Betrieb und legte 1951 die Gesellenprü­fung ab. 1948 war ein umfangreicher Umbau erfolgt, den der Mühlenbauer Menges aus Lauterecken aus­führte. Die Mühle wurde 1964 durch den letzten Müller Rudolf Kreuscher stillgelegt und die recht 1970 gelöscht 35.

 

 

- Ölmühle zu Jeckenbach:

 

Literatur/Urkunden:

- LHA Koblenz Best. 655, 024 Akte 695: Ölmühle zu Jeckenbach 1855/56

 

 

 

 

 

Jettenbach:

VG Wolfstein, Lk Kusel; im Westrich gelegen; oben im Eßweiler Tal; war kurpfälzisch im Amt Lauterecken

 

Mühlen:

- Jettenbacher Mühle:

in Jettenbach gibt es am nördlichen Dorfende heute noch den Mühlhof.

 

Die Mühle ist in der Renovation der Schultheißerei Reichenbach vom 17.9.1738 aufgeführt 36und wie folgt beschrieben: „Martin Hof­mann Eine eigenthümbl: mahl mühl zu Jettenbach mit einem gang, gibt jährl: vor den Waßerfall in die Kellerey 1½ Mltr Kohn und 1½ Mltr Haaber.“

 

Die Mühle wurde während der kurfürstlichen Renovation der Mühlen von 1739 von einer Kommission unter Leitung des Ramsteiner Schultheißen Georg Adam Euerling (Anm. Everling) am 18.9.1739 besichtigt und taxiert, der auch der Müller zu Diedelkopf im pfalz-zweibrückischen Oberamt Lichtenberg, Johann Nickel *Pfeifer als Sachverständiger angehörte 37. Dort wird die Mühle wie folgt be­schrieben: „Und die ... auf einem druckenen Hübel gebaute Pletschmühl zu Jet­tenbach hat zwar auch einen Gang, welcher aber durch das drucken stehen, im Winter durch Kälte, und im Sommer durch Hitze mehr verdirbt, abnutzt, ist übrigens mit dem da­von ... 3 Mltr Frucht Römigsberger [Anm. d. Verf. = Remigiusberg, Remigsberg] Maßung über hoch genug beschwert.“

 

Im luth. KB Jettenbach wird 1747 der Müller in Jettenbach, Johann Martin Hoffmann genannt († beerd. 24.11.1747 in Jettenbach im al­ter von 63 Jahren) 38.

 

Die Mühle ist im Renovationsprotokoll von 1776 beschrieben, das von Hofgerichtsrat und Amtskeller Lehne aufgestellt wurde: “... daß diese Mühl in einem Mahlgang bestehe und wann auf dießen gemahlen nicht ge­scheelet werden kann, maßen solcher in einem Triller sich befindet ...“Die Jettenbacher Mühle liegt an einem Bächlein, das nach Eß­weiler fließt. Erbbeständer ist Adam *Mayer († ca. Mai 1776: „vor ungefähr zwey Monaten verstorben“). Nachfolger soll Sohn Jo­hannes Mayer werden (z. Zt. in Plankstadt bei Hei­delberg). Pacht: 1 Ma. 3 Faß Korn und ebensoviel Hafer” 39.

 

Literatur/Urkunden:

- Cappel, Michael: Die Jettenbacher Mühle im 18. Jahrhundert. In: Westrich-Kalender. Kusel. 1986, 63-67.

 

 

 

 

 

 

1Neumer: Bürgerbuch Verbandsgemeinde Hochspeyer, S. 75 zu Nr. 209.

2Weber: Mühlen besonderer Art, S. 272.

3Gilardone: Handbuch Regierungsbezirk Pfalz, Anhang I, S. IX.

4Christmann: Siedlungsnamen II, ,S. 117.

5Karte bei Hößle: Alte pfälzische Papiermühlen; in: „Der Papierfabrikant“ vom 11.2.1921, abgedruckt bei Weber: Mühlen besonderer Art, S. 54.

6LA Speyer Best H41 Nr. 961: Hardenburg – Mittlere Papiermühle und Obere Papiermühle.

7Karte bei Hößle: Alte pfälzische Papiermühlen; in: „Der Papierfabrikant“ vom 11.2.1921, abgedruckt bei Weber: Mühlen besonderer Art, S. 54.

8Weber: Mühlen besonderer Art, S. 46, 55, 59;Jaffé: Papiermühlen im Herzogtum Zweibrücken, S. 11; Zachert: Hardenburg, S. 63.

9Zachert: Hardenburg, S. 64 mit Photo der Obermühle, S. 65; Weber: Mühlen besonderer Art, S. 57.

10Internetdatei www.cordier-paper.de.

11PRFK 2004, S. 397 +++Zitat überprüfen+++

12LA Speyer Best. L58 Nr. 23, S. 664.

13Zachert: Hardenburg, S. 67-68.

14Karte bei Hößle: Alte pfälzische Papiermühlen; in: „Der Papierfabrikant“ vom 11.2.1921, abgedruckt bei Weber: Mühlen besonderer Art, S. 54.

15LA Speyer Best H41 Nr. 961: Hardenburg – Mittlere Papiermühle und Obere Papiermühle.

16We­ber: Mühlen besonderer Art, S. 55.

17Heinrich Otto Ludwig Fueß, Louis genannt, war am 15. August 1800 in der väterlichen Fabrik in Herzberg am Harz geboren und hat dort wohl auch seine Lehrjahre verbracht. Mit gerade vollendetem 21. Lebensjahr packte er sein Felleisen und wanderte los. Sein Tagebuch, in dem er von etwa 80 besuchten Papiermühlen Besitzer und Einrichtung verzeichnete, ist uns durch diese Einzelheiten wertvoll. Das Tagebuch stammt mithin von 1821-1822.

18Schulte: „Wir machen die Sachen, die nimmer vergehen“: zur Geschichte der Papiermacherei, S. 76. Der Autor dankt Herrn Horst Klein für den Hinweis auf diesen Artikel.

19 Mitteilung von Herrn Stefan Jamin vom 28.11.2012.

20Weber: Mühlen besonderer Art, S. 55.

21Zachert: Hardenburg, S. 64 mit Photo der Obermühle, S. 65.

22LHA Koblenz Best. 24 Nr. 1706.

23Anthes: Kasualien ref. Pfarrei u. luth. Pfarrei Meisenheim, S. 1235 Nr. 5541.

24Anthes: Kasualien ref. Pfarrei u. luth. Pfarrei Meisenheim, S. 1235 Nr. 5542.

25Anthes: Die Kasuali­en der reformierten Pfarrei 1607-1798 und der Lutherischen Pfarrei 1684-1798 zu Meisenheim am Glan, Nr. 4658

26LA Speyer Best. 2 Nr. A 192/1:1743-56 zitiert nach Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 226.

27Anthes: Kasualien d. ref. Pfarrei 1607-1798 und der luth Pfarrei 1684-1798 zu Meisenheim/Glan, Heft IV, S. 1231 Nr. 5502.

28Anthes: Kasualien der Einwohner von Odenbach, Adenbach, Cronenberg und Medard in den lutherischen Kirchenbüchern von Meisenheim, S. 55.

29LA Speyer Best. B 2 Nr. 292/1 Bl. 100.

30Spengel: Mühlen im Gebiet der mittleren und unteren Nahe, Bd. 2, S. 161.

31Spengel: Mühlen im Gebiet der mittleren und unteren Nahe, Bd. 2, S. 161.

32Steinebrei: Die Rohmühle bei Heiligenmoschel; in: Heimatjahrbuch des Landkreises Kai­serslautern 2001, S. 99-105.

33LA Speyer Best. 2 Nr. A 192/1:1743-56 zitiert nach Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 226.

34LA Speyer Best. B 2 Nr. 292/1 Bl. 100.

35Spengel: Mühlen im Gebiet der mittleren und unteren Nahe, Bd. 2, S. 161.

36LA Speyer Best. A 2 Nr. 131/ fol. 29: Bericht des Amtskellers Schabrock vom 17.9.1738.

37LA Speyer Best. A 2 fasc. 131/1, Bl. 15-17r.

38Nickchen: Register zum 1. luth KB Jettenbach, S. 14.

39LA Speyer Best A 2 Nr. 131/3 Bl. 48r-52r, zitiert nach Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 260.

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