Rundwanderung um die Kropsburg
1. Tourverlauf:
Maikammer – St. Martin – Kropsburg - Kloster Heilsbruck bei Edenkoben – St. Martin
2. Tourenlänge:
ca. 12 km
3. Treffpunkt:
Parkplatz Wasgaumarkt Maikammer „An der Südumgehung 1, 67467 Maikammer zwischen 9.30-10.00
Für diejenigen Mitwanderer, die nicht technikaffin sind und auf die „Segnungen“ einen Navis verzichten:
aus Richtung Landau über die L516 kommend: am Ortsbeginn Maikammer am ersten Kreisel links abbiegen (Südumgehung Maikammer) (Beschilderung: St. Martin; Gebrüder-Ulrich-Realschule), nach ca. 500 rechts auf dem Parkplatz am Wasgaumarkt
aus Richtung Ludwigshafen/Neustadt kommend: über die L516 Richtung Landau fahren, am Ortsende Maikammer am letzten Kreisel rechts abbiegen (Südumgehung Maikammer) (Beschilderung: St. Martin; Gebrüder-Ulrich-Realschule), nach ca. 500 rechts auf dem Parkplatz am Wasgaumarkt
4. Abmarsch:
10:00 (nicht c.t.)
5. Tourende:
gegen 17:30. Restaurant „Alt Maikammer“, Weinstraße Nord 35, Maikammer
6. Streckentechnische Anmerkungen:
Rundwanderung, Schwierigkeitsgrad mittel, meist eben; Ausnahme: Anstieg von St. Martin auf die Kropsburg (ca. 900 m) steil bergauf.
7. Hinweis an die Nichtwanderer:
Treffpunkt Kropsburg ca. 12:30/13:00, anzufahren über Edenkoben, Klosterstraße (Beschilderung: Richtung Forsthaus Heldenstein); am „Herrenhaus Edenkoben“ rechts ab (Beischilderung „Burgschänke an der Kropsburg“); großer Wanderparkplatz
Historische Anmerkungen:
Maikammer:
alter Weinort, erstmals 1318 urkundlich erwähnt; schöner Ortskern mit alten Bürgerhäusern, man merkt die Wohlstand der Winzer.
Der Ort gehörte bis Ende des 18. Jh. zum Hochstift Speyer und unterstand dem Oberamt Kirrweiler (merkt man an den vielen Feldkreuzen).
Klappmeter-Denkmal und die Gebrüder Ullrich:
am Kreisel bei 'Wasgaumarkt.
Maßstab-Fabrik der Gebrüder Ullrich. Um 1800 wandert aus Diedesfeld ein Johann Pet er Ullrich zu. Sein Sohn Leonhard Ullrich wird der Vater der beiden Erfinder Franz und Anton Ullrich werden. Leonhard Ullrich betreibt einen Landhandel, mit Kolonialwaren und Textilien. 1851 übernimmt der älteste Sohn Anton Ullrich (*1826) das Geschäft seines Vaters, der schon 1838 verstorben war. Die Brüder Ullrich hatten zwei Schwestern geheiratet und Anton Ullrich etablierte sein Geschäft in dem Anwesen seiner Schwiegereltern. Das Anwesen Ecke Habergasse/ Hintergasse bot den nötigen Raum. Die ersten Geschäftsjahre waren allerdings von einer wirtschaftlichen Krise gezeichnet und Anton Ullrich suchte nach einem zweiten Standbein. Ein Schreiner, dem er bei der Fertigung einer "Elle" zugesehen hatte, brachte ihn auf die Idee, Gelenkmaßstäbe anzufertigen, den heute in fast jedem Haus in der Werkzeugkiste zu findenden „Meter“. So entstand die erste Maßstabfabrik auf deutschem Boden. Auf der Weltausstellung in Paris Anno 1855 hatte Anton Ullrich eine Teilmaschine zur Graduierung von Messlatten erworben. Drei Jahre später bot er seinem vier Jahre jüngeren Bruder Franz die Teilhaberschaft an.
Man erweitert das Sortiment um die Anfertigung von Kuh-und Pferdestriegeln. Da der Platz im Hause begrenzt ist, errichten die Brüder auf den Dieterwiesen die erste bescheidene Fabrikalle. 1886 erweitert man das Programm um die Fertigung von Blechgeschirren und nimmt ein Jahr später eine Verzinnerei in Betrieb. In den 1870er Jahren begannen die findigen Brüder mit Versuchen, um blecherne Rohware zu emaillieren. Schon 1877 war man erfolgreich und gründete ebenfalls auf den Dieterwiesen das erste Emaillierwerk in einer Halle von 2600 qm. 1880 konnte das Werk den Betrieb aufnehmen. Schon 1884 war eine erste Erweiterung vonnöten. Man erwarb 7000qm und baute darauf drei weitere Hallen und die Verwaltungsgebäude. Zu dieser Zeit beschäftigt die Firma schon 250 Mitarbeiter.
1886 wird der Firma Ullrich das Patent "Neuerung an Gelenkmaßstäben mit Federsperrung" erteilt; der Klappmeter, wie wir ihn heute kennen, beginnt seinen Siegeszug in Maikammer. 1890 trennen sich die beiden Brüder und Franz Ullrich siedelt sich mit seiner Fabrik in Annweiler an, wo sein Sohn Gustav schon eine Meterfabrik gegründet hatte.
Am 24.04.1890 wird die Firma "Emaillier-und Stanzwerke vormals Gebrüder Ullrich" ins Handelsregister eingetragen und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der Umsatz an emaillierten Geschirren nimmt rasant zu und man erweitert den Betriebszweig. 1887 gründet man in Schifferstadt ein Emaillierwerk. Da das Werk über keine eigene Rohfertigung verfügte, mußte die Rohware mit pferdebespannten Möbelwagen nach Schifferstadt gebracht werden. 1904 kaufte man Emaillierwerk der Gebrüder Kessler aus Sankt Martin, welches kurz zuvor konkurs gegangen war. Die Firma stellte Emailwaren her, darunter auch die bekannten Becher für den Zarenhof in Moskau.
1914 beschäftigt die Gesellschaft 506 Arbeiter und 31 Angestellte. Der erste Weltkrieg bereitete der Firma Schwierigkeiten. Zum einen mußten Granathülsen gefertigt werden, zum anderen brachen der französische und der russische Markt vollkommen ein. In beide Länder bestanden bis 1914 blendende Geschäftsbeziehungen. 1918 gibt man die Maßstabsfertigung auf. 1925 stirbt Kommerzienrat August Ullrich, der Sohn von Anton Ullrich. Danach wird es um die Firma still.
1928 geht das Unternehmen in Konkurs. Die restlichen Waren werden verkauft, jeder Backstein ebenso. Einige Häuser in Maikammer wurden aus Steinen der Fabrik erbaut. 1930 sprengen Speyerer Pioniere die verbliebenen sechs Schornsteine. Der Konkurs der Firma Ullrich bedeutete für Maikammer eine große Not: 450 Familien waren erwerbslos. Der Bau der Kalmitstraße schließlich war die einzige Möglichkeit, die vielen Arbeitslosen wieder in Lohn und Brot zu brinden.
Quelle: Franz Berthold. "Die Fabrik der Gebrüder Ullrich, eine Pfälzer Industriegeschichte" 1991, Text Club Sellemols
Villa Ullrich („Schlössl“), Weinstraße Nord 47:
neubarocke Mansarddachvilla, Ecktürme, bezeichnet 1894.
Gegenpol des „Schlössl“ ist das Lindenschlösschen der Familie Ziegler. Zusammen mit den stolzen Bürgerhäusern der Weingutsbesitzer, in deren Vorgärten die großartigen Libanonzedern stehen, ist es ein einmaliger Anblick. Alle diese Häuser wurden zwischen 1890 und 1900 gebaut. Diese Jahre waren die Blütezeit des deutsches Weinbaus. Mittlerweile waren durch den Bau der Bahnlinie die Verkehrswege erschlossen und der Pfalzwein in ganz Deutschland ein begehrtes Handelsobjekt.
Hintergrund: Die Eröffnung des Streckenabschnitts Ludwigshafen–Neustadt der Ludwigsbahn fand am 11. Juni 1847 statt. Der Bahnbau erfolgte auf Betreiben der pfälz.
Schwerindustrie (Eisenwerke Gienanth) und der Tatsache, daß sich die bayrische Krone (gegen Widerstände aus Kreisen des Militärs wegen eines befürchteten französischen Angriffs unter Benutzung der
Eisenbahn) den Bahnbau befürwortete (wegen der Möglichkeit aus dem einzigen Steinkohlebergwerk Bayern bei Bexbach Steinkohle aus dem saar-pfälzischen Kohlerevier zum Rhein transportieren zu können.
Die großen Weingüter insb. In Deidesheim und Umgebung (s.
Ludwig Andreas Jordan [vgl. Türk, Henningen: Ludwig Andreas Jordan und das Pfälzer Weinbürgertum]) besassen ursprünglich jeweils eigene Fuhrbetriebe, während die meist kleinen sonstigen
Winzerbetriebe kaum Absatzmöglichkeiten hatten. Erst durch den Bau der Ludwigsbahn nach Neustadt änderte sich die wirtschaftliche Lage schrittweise aber
spürbar.
Erbauer (1894) war der Kommerzienrat und August Ullrich (1856-† 1935; S. d. Emailfabrikanten u. Erfinders d. Klappmeters Johann Anton Ullrich [6575] u. Margaretha Schmitt; ∞ mit der Kaufmannstochter Maria Katharina Theresia Perger aus Memmingen) (Schäfer/Stöckl, S. 846 Nr. 6593).
Katholische Pfarrkirche Kosmas und Damian:
spätbarocker Saalbau, 1756/57; barockes Steinkruzifix auf Tischsockel, bezeichnet 1727
Sie steht an Stelle einer älteren Vorgängerkirche. Die Pfarrkirche von Maikammer gehörte seit etwa 1274 zum Zisterzienserinnenkloster Heilsbruck in Edenkoben, dessen Mutterkloster das Kloster Königsbrück bei Hagenau im Elsaß ist (Hürkey: Maikammerer Altar, S. 34).
Die Kirche wurde 1756/57 im Barock und Rokokostil erbaut. Im Innern der Kirche befindet sich ein Bronze-Altar, darunter eine Lammdarstellung von dem Bildhauer Prof. Gernot Rumpf. Außerhalb der Kirche: Portalskulptur von 1765 zeigt den Hl. Simon, Stock und Karmelmadonna („Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel“ ist ein Ehrentitel der Gottesmutter als Schutzpatronin des Ordens der Karmeliten 1. Die ersten Karmeliten lebten als Einsiedler auf dem Karmel im Heiligen Land. Die von ihnen errichtete Kapelle war der Gottesmutter geweiht. Das del Monte Carmelo des Titels wurde auch zu del Camino verschliffen, und dann zu del Carmen). Auf der Südseite Sonnenuhr, Gedächtnisstätte für die Kriegstoten beider Weltkriege, Bodenplatten mit den Namen der Kriegsopfer, Bronzeplastik der sogenannten Apokalyptischen Reiter sowie einstiges Friedhofkreuz von 1727.
Kosmas und Damian, die Ärzteheiligen; die Aghii Anargyroi (als Anargyroi, griech. „ohne Silber“ bezeichnet die orthodoxe Kirche Ärzte, die ihre Patienten unentgeltlich behandelten) Kosmas und Damian sind zwei Brüder aus Ägea in Kilikien (Südküste der heutigen Türkei), die als Ärzte ihre Patienten unentgeltlich behandelten. Da das auch im 3. Jahrhundert ungewöhnlich war, bekehrten sie viele zum Christentum. Damian mußte sich einmal gegenüber seinem Bruder verantworten: Er hatte drei Eier von einer geheilten Frau angenommen, um sie nicht zu kränken. Da das Minologion (vgl. Kirchenjahr) für sie zwei Gedenktage (den 1. Juli und den 1. November) enthält, wird angenommen, es hätte zwei Ärztepaare gleichen Namen gegeben. Der doppelte Gedenktag kommt wohl dadurch zustande, daß die beiden an unterschiedlichen Tagen unter Diokletian den Märtyrertod erlitten. Die beiden Anargyroi, die das Silber als Bezahlung ablehnten, werden auf Ikonen und Kirchenwänden jugendlich und vornehm gekleidet wiedergegeben, mit zartem Flaumbart, Salbenbüchse und einem Löffel in der Hand. Auf einigen Ikonen (Ärzte-Ikonen ist auch ein wichtiges häusliches Hilfsmittel gegen Krankheiten aller Art) wird den beiden auch der Heilige Panteleimonos zugeordnet. Ihr Kult hat sich vom 6. Jahrhundert an ausgebreitet, nachdem sie dem erkrankten Kaiser Justinian im Traum erschienen und ihn von einer Krankheit geheilt hatten. Traumkonsultationen, oft in drei Nächten hintereinander, sind keine Seltenheit. Noch heute übernachten Erkrankte in Kirchen von Kosmas und Damian oder anderen heiligen Ärzten, um gesund zu werden oder entsprechende Traumanweisungen zu erhalten (vgl. die antike Tradition des Heilschlafs Kranker in Tempeln des Asklepios) 1. Schon zu Beginn des 5. Jahrhunderts standen die beiden heiligen Märtyrerärzte Kosmas und Damian im Osten in hohen Ehren, im Westen wird ihr Gedächtnis seit dem 7. Jahrhundert gefeiert. 2 Die ostkirchlichen Synaxaria (CP 144-6 791) verzeichnen drei verschiedene Brüderpaare gleichen Namens mit verschiedenen Festtagen: „die aus Arabien, die unter Diokletian enthauptet wurden, die aus Rom, die unter Carinus gesteinigt wurden und die Söhne der Theodote, die eines friedlichen Todes starben.“ 3 Für jede Gruppe ist je ein eigener Kult in Konstantinopel für das 11. Jahrhundert gesichert. 4 Ausgangspunkt der Verehrung war die Grabstätte der beiden Heiligen in oder bei Kyrrhos in Syrien. Die über dem Grab errichtete Kirche wurde Wallfahrtsziel für Kranke; sie wurde im 6. Jahrhundert von Justinian durch eine größere Basilika ersetzt. Inzwischen war ihr Kult bereits verbreitet. In Konstantinopel gab es im 6. Jahrhundert vier ihnen geweihte Kirchen, von denen die bedeutendste im Blachernengebiet ein weithin bekanntes Pilgerziel mit Hospital und Apotheke war. Die meisten in Griechenland überlieferten Wunder beziehen sich auf diese Kirche. Die beiden Heiligen ‘Geldverächter’ geben ein herausragendes Beispiel der christlichen Nächstenliebe, die sich in ihrer kostenlosen ärztlichen Behandlung der Armen zeigt. Die Heilige Theodota (Theodoti) ist die Mutter der Heiligen Kosmas und Damian. Die Heilige wird im Synaxarion (CP 363, 365) gesondert erwähnt
Außerhalb der Kirche zeigt die Portalskulptur von 1765 den Hl. Simon Stock und die Karmelmadonna. Auf der Südseite ist eine Sonnenuhr angebracht. An dieser Seite liegt die Gedächtnisstätte für die Kriegstoten beider Weltkriege. Auf den Bodenplatten sind die Namen der Kriegsopfer. Weiterhin findet sich eine Bronzeplastik der sogenannten Apokalyptischen Reiter. Das einstige Friedhofkreuz von 1727 ist ebenfalls auf der Südseite aufgestellt. Seit dem 01.01.2016 ist sie die Hauptkirche der Pfarrei Maria, Mutter der Kirche.
Marktplatz mit Denkmal General Hartmann:
General d. Inf. Jakob Michael Karl Ritter v. Hartmann (4.4.1795 Maikammer - † 23.2.1873 Würzburg; S. d. Winzers Georg Hartmann und Barbara Geither) war im Krieg 1870/71 KG II. Bayr. Armeekorps. Am 4.8.1870 erstürmte er Weißenburg und veranlasste zwei Tage später am 6.8.1870 durch sein energisches Vorgehen auf dem rechten Flügel den Beginn der vom Oberkommando erst für den nächsten Tag beabsichtigten Schlacht bei Wörth. Am 14. August zwang Hartmann die Festung Marsal zur Übergabe. Für seine militärischen Verdienste bei den Schlachten bei Weißenburg und Wörth wurde er gemäß Armeebefehl vom 11. Oktober 1870 mit dem Kommandeurskreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens ausgezeichnet. An der Schlacht bei Sedan am 1.9.1870 hatte er einen wichtigen Anteil. Zwischen dem 16. und 19. September errang er bei den Schlachten von Corbeil, Bourg-la-Reine und Petit-Bicètre die ersten Erfolge vor Paris. Er eroberte danach das von General Ducrot verteidigte Plateau Moulin de la Tour (Chatillon).
Haus Ullrich Hartmannstr. 7:
Renaissance-Wohnhaus, Treppengiebel, bezeichnet 1613; gehörte dem Emailfabrikanten Franz Ulrich (21.6.1830-† 21.12.1891 Maikammer), Mitbegründer der Emailfabrik Maikammer
Kredenburg (Alsterweiler):
Die Kredenburg, auch Schlössel genannt, ist eine abgegangene Wasserburg in Maikammer-Alsterweiler (Hartmannstraße 79-82).
Die Burg wurde erstmals 1318 „an deme slosse“ erwähnt und nach Zerstörung im Bauernkrieg 1525 um 1548 wieder aufgebaut. Als Besitzer der Burg werden die Herren von Oberstein-Kredenburg und die Bischöfe von Speyer genannt.
Bei der Burganlage handelte es sich um eine rechteckige 26 mal 30 Meter große Anlage mit im rechten Winkel aufeinander stoßenden Wohnbauten, deren Reste heute verbaut sind.
Namensherkunft (Internetseite Matthias Dreyer, Abruf v. 26.7.2017):
Theorie von Friedrich Molz[3] |
Ableitung aus dem Namen der Ehefrau des ehemaligen Eigentümers Viax von Oberstein, Margarete von Dalheim, Margaretenburg = Gretenburg |
Dies ist insofern unwahrscheinlich, als die Kredenburg mit Sicherheit vor Viax von Oberstein erbaut worden war und auch damals schon einen Namen haben musste. |
Theorie von Eduard Bloch, Franz Xaver Remling, Hüll[4] |
Ableitung des Namens aus der 5. Haingeraide, der Alsterweiler angehörte, als Geraidenburg = Gretenburg |
Ein Zusammenhang von Haingeraide und der Kredenburg ist nirgendwo feststellbar. |
Theorie von Ernst Christmann[5] |
Ableitung des Namens aus der Tatsache, dass es sich um eine Wasserburg handelte, die im Umfeld wohl auch Kröten beherbergte, also Krötenburg = Kredenburg |
Die einzig sinnvolle Ableitung des Namens. |
Theorie von Urban Ziegler [6] |
Ableitung des Namens aus einer Verwaltungs- und Gerichtsstätte, ähnlich wie in Maikammer, Sitz eines Gerichts bzw. einer Gerichtstätte = Kredenburg |
Ein Zusammenhang zwischen der Gerichtsstätte, die es auf der Gemarkung zweifelsohne gab, und der Kredenburg ist nicht erkennbar. |
Theorie von Markus Hener[7] |
Ableitung des Namens aus dem Zusammenführen unterschiedlicher theoretischer Ansätze, insbesondere mit Bezug auf die von Urban Ziegler angeführten Aspekte, Haingeraide und Schöffengericht, Geraidenburg = Kredenburg |
Eine Zusammenführung der unterschiedlichen Theorien ist nicht erforderlich. Die Annahme von Christmann ist richtig. |
Eigentumsverhältnisse (Internetseite Matthias Dreyer, Abruf v. 26.7.2017 mwN; umfassende Zusammenstellung mit 69 Zitaten):
Im Zeitraum von 1318 bis 1804 tummelten sich hochgestellte Persönlichkeiten, zum Teil des sogenannten ‚‘Niederen Adels’’ auf der Kredenburg oder hatten diese in Besitz. Die Zusammenstellung zeigt, welche bedeutenden Verbindungen sich dadurch von Alsterweiler in die deutschen Adels-, Fürsten- und Bischofshäuser ergaben.
Die ersten in Urkunden nachweisbaren Namen sind die Herren von Friesenheim. Diese Ritterfamilie war auf der Kropsburg begütert und entstammte der Wormser Ministerialität. Zunächst waren sie wohl in die Stadtministerialität verbunden, und dem Wormser Bischof zu Diensten (Vizedom). Um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts zeigen sich über Heiraten Verbindungen zu den Ritterfamilien Hohenecken, Wattenheim und den Kämmerern von Worms, später gen. von Dalberg. Die Kämmerer von Worms, später dann gen. Dalberg waren bereits 1239 mit dem Kämmereramt in Worms erblich belehnt worden. In dieser Zeit etablierte sich eine städtische Bürgerschaft in Worms, die in Widerspruch zum Bischof geriet und damit auch den Anspruch der Ministerialen zugunsten eines Ratskollegiums eindämmen wollten. „Wahrscheinlich ist auch, daß die Familie (Friesenheim) am vorläufigen Ende dieser Auseinandersetzungen Worms verlassen mußte, bzw. freiwillig verließ.“. Ein Kämmerer von Worms, nämlich Johann Kämmerer von Worms, heiratete in die Linie der Dalberg ein und übernahmen nach dem Aussterben der direkten Dalberger Nachkommen deren Burg. Diese Burg wiederum war ein altes Lehen der Familie Oberstein.
Von Bedeutung in dieser Zeit, Anfang des 13. Jahrhunderts, in Worms scheint auch der Wechsel im Bischofssitz von Heinrich zu dem Hohenecker Landolf, der ersten Ministerialienfamilie, die in Worms einen Bischof stellte. Er war ein Schwager des Giselbert von Friesenheim. Die von Hohenecken sind im Zusammenhang mit der urkundlichen Erstwerwähnung von Maikammer bestens bekannt. Also findet sich auch hier eine Verbindung zur Kredenburg.
Bereits 1239 erschienen die Friesenheim als Burgmänner auf der Kropsburg, die ja dem Speyerer Bischof gehörte. „Der Schluß liegt nahe, daß der ungewöhnliche Wechsel von Wohnsitz und Dienstherr mit dem (…) städtischen Konflikt (in Worms) unmittelbar in Verbindung steht.“
Die Friesenheim bildeten später eine Wormser und eine Wachenheimer Linie aus. Mit dieser Familie sind viele Ritterfamilien verbunden, die im Zusammenhang mit der Kredenburg in Urkunden auftauchen, wie Hund von Saulheim, Kolb von Wartenberg, von Dalberg (Kämmerer von Worms) und Wachenheim, um nur eine Auswahl zu nennen. Über die Friesenheim ist die Kredenburg in die Familie der Kämmerer von Worms, später genannt von Dalberg gekommen. Die Kämmerer von Worms stellten mehrere Bischöfe in Worms und Speyer und können wohl als eines der bedeutenden Geschlechter der Pfalz angesehen werden. Hier finden sich erneute Anknüpfungen an die Oberstein, nämlich über den Kristallisationspunkt des Amtes Oppenheim, nach Rheinhessen und Worms. Die Kredenburg war über viele Jahrzehnte auf das Bistum Worms ausgerichtet, wenn auch nicht kirchlicher Bestandteil desselben. Noch mit dem Auftauchen der Sickinger, Reinhard I. von Sickingen wird Bischof von Worms, bleibt diese Verbindung bestehen.
Über die Sickinger taucht dann das fränkische Geschlecht der von Heideck auf, spätestens dann wird eine Verbindung zur Madenburg erkenntlich. Die Heideck waren sowohl Eigentümer dieser mächtigen Feste, als auch der Kredenburg. Die Heidecker verschwinden dann aus der Pfalz und der Bürgermeister von Speyer Hans Scheubel übernimmt die Burg. An dieser Stelle scheint die "Ahnenfolge/Verwandschaftsfolge" beim Übergang der Burg auf neue Eigentümer oder Lehensträger abzureisen. Nach Scheubel taucht dann Viax von Oberstein auf, ein ebenso bedeutsames Geschlecht wie die Dalberg und mit diesem auch in vielfältiger Weise versippt. Mit Viax und den Oberstein lebt die Verbindung nach Rheinhessen mit dem Schwerpunkt Oppenheim wieder auf, wenn auch Viax eine eigenständige Linie "von Kredenburg" vertrat. Spätestens beim Aussterben der anderen Oberstein-Linie in Gundheim und den dann auftauchenden Ansprüchen an Besitztum bzw. die Forderungen von Gläubigern lassen dann die alten Verbindungen, z.b. zu den Dalberg und Schmidtburg aufflammen.
Auch diese Übernahme/Übergabe ist im Zusammenhang mit der Kropsburg zu sehen.
Niklaus Andreas *Kannacher (Cannacher) (verh. Maria Elisabeth Boser), dem Besitzer der Kredenburg [Anm. ehemalige Wasserburg in Alsterweiler] gehörte zur Zeit des 30jährigen Krieges die Obermühle, Wiesenmühle, Oberwiesen Mühle (auch Wiesenmühle genannt 2; bei Maikammer gelegen 3. 1981 wurde die Mühle abgerissen, an deren Stelle steht heute die Ausbildungsstätte der Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie 4, Anwesen Obere Mühle 1, Maikammer).
Blick auf d. Wetterkreuzberg (400 m) m. d. Maria-Schutz-Kapelle:
der Wetterkreuzberg gehört wie der Breitenberg (545,2 m), der Taubenkopf (603,8 m), der Hüttenberg (620,1 m) oder die Kanzel (531,7 m) zu den Vorbergen des Kalmitmassivs (672,6 m). Er befindet sich in exponierter Lage direkt am Rand der Haardt, so dass er trotz der relativ geringen Höhe von Standorten der Rheinebene aus als markanter Berg wahrgenommen werden kann. Im Norden ist der Berg über einen flachen Sattel mit der Kanzel verbunden. Auf dem Gipfel befindet sich weit sichtbar die Maria-Schutz-Kapelle. Der Berg gehört zur Gemarkung Maikammer.
Über den Berg führt die von Maikammer aus zum Hüttenhohl verlaufende Kalmithöhenstraße. Kurz unterhalb des Gipfels befindet sich ein Wanderparkplatz. Über Wanderwege ist der Berg vom Maikammerer Ortsteil Alsterweiler, von St. Martin oder auch von der Klausentalhütte aus erreichbar.
Die Wetterkreuzkapelle wurde im Jahre 1953 erbaut. Ihr Bau resultiert aus einem Gelöbnis von Frauen der Pfarrei Maikammer und dem Prälat Eichenlaub im Jahre 1944 als Dank für den Schutz vor einer möglichen Kriegszerstörung. Der Bau wurde aus Sandstein mit Schieferdach ausgeführt. Jährlich findet eine Wallfahrt zu Kapelle statt. An der Kapelle befindet sich das Wetterkreuz, welches in der heutigen Form 1863 errichtet wurde. Nach einer Inschrift am Kreuz müssen Vorversionen schon vor 1845 existiert haben.
Alsterweiler Kapelle:
auch Mariä-Schmerzen-Kapelle oder Sieben-Schmerzen-Kapelle. Die Kapelle wurde 1845 mit einem klassizistischen Saalbau errichtet. Die Initiative ging dabei von Bürgern vor Ort aus; entsprechend mussten Bau und Inneneinrichtung durch Spenden und Stiftungen finanziert werden. 1968 wurde das Bauwerk außerdem renoviert. Da das Altarbild 1980 restauriert wurde, fand in diesem Zusammenhang eine erneute Renovierung des gesamten Bauwerks statt.
Die Kapelle enthält das gotische Tafelbild des Maikammer Altars, der um 1445 vollendet wurde. Ebenfalls Teil der denkmalgeschützten Anlage ist ein benachbartes Missionskreuz aus Sandstein, das laut seiner Inschrift aus dem Jahr 1852 stammt.
Der Maikammerer Altar wurde 1969 aus der Pfarrkirche St. Kosmas und Damian entfernt und nach Abschluß der Restaurierungsarbeiten 1980 endgültig in die Alsterweiler Kapelle (klimatisch entsprechend ausgerüstet und klimatisch verbessert) verbracht. Bei dem Altaraufsatz handelt es sich um einen zweiflügeligen Passionsaltar, dessen Mittelteil einen volkreichen Kalvarienberg zeigt, während auf dem linken Flügel die Kreuztragung Christi und auf den rechten Flügel die Kreuzabnahme dargestellt sind. Auf den Außenseiten der Flügel sind jeweils auf einer Tafel die Schutzheiligen der Pfarrkirche in Maikammer, die hl. Kosmas und Damian abgebildet. Die Rückseite des Mittelteils wird von einer unvollendeten Szene eingenommen, welche die Geißelung Christi wiedergibt (Hürkey).
Hürkey datiert entgegen der zuvor von d. h.M. (Stange) vertretenen Ansicht (spätes 15. Jh.) den Maikammerer Altar in die 40er Jahre des 15. Jh. und weist ihm eine höhere und sehr viel fortschrittlichere Qualitätsstufe zu, als zuvor angenommen. Die Forschungsmeinung über die Herkunft des Altars ist gespalten, jedoch überwiegt die Befürwortung seiner oberrheinischen Provenienz.
Nach Hürkey (Hürkey: Maikammerer Altar, S. 38) ist der Maikammerer Altar nach der nunmehr vertretenen Frühdatierung eines der bedeutendsten Tafelbilder der Pfalz, welches darüber hinaus das einzige aus dieser Zeit zu sein scheint.
Die Kapelle ist der Ausgangspunkt des Weinlehrpfads Maikammer.
Literatur:
- Hürkey, Edgar: Der Passionsaltar zu Maikammer : neue kunsthistorische Untersuchungen zum Altartriptychon in Maikammer (Pfalz). Mainz : Selbstverl. der Ges. für Mittelrheinische Kirchengeschichte, 1981
Kropsburg:
erbaut um das Jahr 1200, ab 1441 Sitz der Ritter „von Dalberg“; Zerstörung durch die Franzosen 1689; die Burg wurde wiederaufgebaut und Anfang des 19. Jh. durch die Harren von Dalberg verkauft. Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Eindrucksvoll die Außenmauern mit Wehrturm und Toranlage.
Von der Höhe wunderschöner Blick über die Rheinebene.
Kloster Heilsbruck in Edenkoben 5:
Der aus der hiesigen Region stammende Würzburger Kanonikus Salomon wollte in seiner Heimat ein Zisterzienserinnenkloster gründen. In dem vermögenden Speyerer Bürger und früheren Schultheißen Elbewin Schwarz gewann er 1230 einen Unterstützer, der dem Klosterprojekt Grundbesitz in Harthausen stiftete. So konnte dort zwei Jahre später das geplante Kloster gegründet werden; es wurde mit Nonnen aus dem Kloster Koenigsbruck im Elsass besetzt. Der Speyerer Bischof Beringer von Entringen bestätigte die Gründung 1232.
Wegen sumpfigen Bodens sowie Mangels an sauberem Trinkwasser und Brennholz erschien es den Schwestern schon nach etwa 30 Jahren erstrebenswert, an einen anderen Platz umzuziehen. Sie baten den Zisterzienserabt von Eußerthal, dem sie geistlich unterstanden, sich beim Speyerer Bischof Heinrich von Leiningen für den beabsichtigten Umzug einzusetzen; dieser gab 1262 seine Erlaubnis. Das Kloster erwarb daraufhin von Ritter Burkard von Breitenstein die Hoheits-, Vogtei- und Kirchenpatronatsrechte über die Nachbardörfer Edenkoben und Wazzenhofen. In letzterem siedelten sie ihr neues Kloster am Rande der Haardt an. Es entwickelte sich – nicht zuletzt durch den Besitz qualitativer Weinlagen – rasch und erfolgreich. 1281 stellte es König Rudolf von Habsburg unter den Schutz des Reiches, Kaiser Ludwig der Bayer erneuerte 1339 Rechte und Freiheiten des Klosters. 1408 stellte ihm König Ruprecht einen Schutzbrief aus und bestimmte seinen Sohn, Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz, sowie dessen Nachfolger, zu Schirmherren des Konvents. Um 1500 war er in 46 Ortschaften begütert.
Während des Pfälzischen Bauernkrieges wurde die Abtei Heilsbruck im Frühjahr 1525 (nach Ostern) geplündert und verwüstet. Unter Äbtissin Sophia Kistel von Dürkheim renovierte man die Anlage und errichtete auf den Ruinen eine neue, gotische Kirche, Klostergebäude und einen tiefen Weinkeller. Von ihnen haben sich Reste erhalten. Aus der Verschuldung durch den Wiederaufbau erholte sich das Kloster nicht mehr.
Der Pfälzer Kurfürst Friedrich III. ließ den Konvent 1560 im Gefolge der Reformation auflösen. Güter und Erträge wurden 1565 der kurfürstlichen Verwaltung zugeschlagen und von einem Klosterschaffner verwaltet. Als im Dreißigjährigen Krieg die Gegend zeitweise wieder unter katholischen Einfluss kam, siedelten sich ab 1636 Speyerer Jesuiten in Heilsbruck an. 1646 zogen die Zisterzienserinnen wieder dort ein und wollten das Nonnenkloster aufleben lassen. Schon 1648 musste aufgrund des Westfälischen Friedens der Vorkriegszustand wieder hergestellt werden. Die Nonnen verließen Heilsbruck endgültig und das klösterliche Leben erlosch. Offenbar wurde das profanierte Kloster an Mennoniten aus der Schweiz verpachtet, da bei den Bewohnern des 17. und 18. Jahrhunderts Schweizer Familiennamen vorherrschen. In anderen aufgelösten Klöstern der Region geschah dies ebenfalls.
Nachdem die Kurfürsten der Pfalz im 18. Jahrhundert wieder katholisch geworden waren, scheinen Katholiken die Heilsbrucker Kirche zeitweise erneut genutzt zu haben. Der Landeskundler Johann Goswin Widder schreibt 1787, dass dort nur noch am Fronleichnamstag eine Messe gefeiert werde.
Als Teil der deutschen Gebiete auf dem linken Rheinufer fiel Heilsbruck, dessen zugehörige Ortschaft Wazzenhofen mittlerweile ein Teil Edenkobens war, an Frankreich. Die revolutionäre Regierung versteigerte den Klosterbesitz am 21. Mai 1805 in Mainz. Eigentümer wurden die Landauer Bürger Louis Keller und Georg Albert Mayer. Die Liegenschaft wurde damals beschrieben als: „Pachtgebäude, Hof, Scheuer, Kellerhaus, eine alte Kirche, ein Teil vom Kreuzgang, das Klostergebäude, Weinberge, Wiesen, Gartenund Zubehörden des sogenannten Heiligbrucher Klosters.“ Die Besitzer des nunmehrigen Weingutes wechselten in der Folge mehrfach, die Vorfahren der heutigen Eigentümer sind dort seit 1898 ansässig. Im Versteigerungsprotokoll von 1805 wird die Kirche erwähnt, die inzwischen – außer einem kleinen Rest – nicht mehr vorhanden ist; 1824 beschreibt sie der Mannheimer Autor Johann Georg Rieger (1798–1838) noch als existent. Franz Xaver Remling konstatiert 1832, dass das Klostergut im Jahr zuvor an neue Besitzer überging. Die Kirche habe der kürzlich verstorbene Vorbesitzer Georg Albert Mayer abbrechen lassen, außer einem Türmchen, das ihm als „Belvedere“ (Aussichtspunkt) diente. Auch Remling erwähnt, dass die Edenkobener Fronleichnamsprozession noch bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts in die Heilsbrucker Klosterkirche gezogen sei.
Das Weingut trägt die Edenkobener Adresse „Klosterstraße 170“. Es wird größtenteils von einer Mauer umgeben, die im Nordosten, zur Klosterstraße hin, am mächtigsten ist und dort auch auf der Straßenseite fünf dicke Strebepfeiler aufweist. Sie hat hier den Charakter einer Befestigung. Innerhalb des Areals liegen Weinberge und Gärten, auf der Ostseite die heutige Hofanlage. Es handelt sich um ein langgezogenes Gutshaus mit Krüppelwalmdach. Im Kern ist es das Anfang des 16. Jahrhunderts wiedererbaute Refektorium, jedoch klassizistisch überformt. An der Nordseite weist es eine kleine Rundbogenpforte mit der lateinischen Jahreszahl 1552 auf. Östlich und südlich stehen landwirtschaftliche Gebäude, das östliche ruht auf einem kreuzgratgewölbten Keller mit kreuzförmigem Grundriss, der früher die Kirche trug. Von dieser ist ein gotisches Treppentürmchen erhalten, auf dem sich der Gutsbesitzer Georg Albert Mayer im frühen 19. Jahrhundert einen sechseckigen Aufbau errichten ließ. Im Hof zwischen Gutshaus und Nebengebäuden befindet sich eine große, gotische Brunnenschale, die wohl aus dem ehemaligen Kreuzgang stammt. Neben einem alten Grenzstein mit dem Monogramm des Klosters Heilsbruck sind auch zwei sehr einfache, mittelalterliche Grabplatten (13. Jahrhundert) vorhanden; eine vom Grab eines Kindes namens Elisabeth, die andere von dem des Adeligen Conrad von Altdorff, einem Wohltäter des Konvents. In einer neu erbauten Mauer westlich der Hofanlage ist ein mittelalterlicher Spolienstein mit Inschrift eingelassen.
In Speyer, Heydenreichstraße 8, befand sich der Heilsbrucker Klosterhof, von dem Teile aus dem 16. Jahrhundert erhalten blieben (z. B. achteckiger Treppenturm). Auch in Harthausen gab es bis ins 18. Jahrhundert ein Heilsbrucker Gut. An das hier gegründete Kloster erinnert heute im Ortswappen eine Lilie; die Veranstaltungs- und Sporthalle des Dorfes heißt Heilsbruckhalle.
1 Karmeliten sind die Mitglieder des Ordens der Brüder der allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel (lat. Ordo Fratrum Beatissimae Mariae Virginis de Monte Carmelo), der um das Jahr 1150 am Karmelgebirge im Heiligen Land gegründet wurde und der Tradition des Eremitentums entspringt. Die Mitglieder des in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gegründeten Ordenszweiges für Frauen werden Karmelitinnen genannt. Der Orden spaltete sich im Zuge der Reformbewegung des 16. Jahrhunderts (siehe Teresianischer Karmel) in Karmeliten und Karmelitinnen von der alten Observanz (auch Calzeaten oder zuweilen Beschuhte genannt, lat. Ordo Carmelitarum Calceatarum, Abk. OCarm oder OCC) und Unbeschuhte Karmeliten und Unbeschuhte Karmelitinnen (auch Barfüßer oder Discalceaten, lat. Ordo Carmelitarum Discalceatarum, Abk. OCD oder OcarmD). Bekannt ist die hl. Theresia von Avila.
2 Anm. anläßlich der Versteigerungsankündigung der Mühle im „Intelligenzblatt“ vom 19.8.1840, S. 719.
3 zur Lage der Mühle Hinweis bei Eilbote Landau vom 3.5.1855, S. 198 = LA Speyer Best. Y 20/41.
4 http://www.club-sellemols.de/club-sellemols/historische-fotografien/, Abruf vom 30.9.2014; Mitteilung von Herrn Markus Hener, Maikammer vom 24.9.2014.
5aus Wikipedia, Stichwort 'Kloster Heilsbruck', abgerufen 24.7.2020