Wanderung um die Alte Schmelz und das Isenachtal

 

 

Sagenhafte, geheimnisumwitterte Pfalz: Namen wie Kehrdichannichts, Murrmichnichtviel, Schau­dichnichtum und Drachenfels begleiten uns auf unserer Herbstwanderung rund um die Alte Schmelz.

 

Am Hotel Alte Schmelz brechen wir auf. Hier befand sich in der Barockzeit ein Eisenhammer der über ein Mühlrad angetrieben wurde.

 

Die Eisenhämmer verhütteten Eisenerz mit Holzkohle in den so genannten „Rennherden“ (auch "Rennfeuer" oder "Rennofen": vom "Rinnen" der Schlacke; oder "Zrennherd": vom "Zerrinnen"...). In diesen Schmelzöfen, die mit ebenfalls wasserkraftbetriebenen Bla­sebälgen versehen waren, wurde das Erz zu einem glühenden Klumpen aus rohem Eisen, Schlacke und Kohleresten verschmolzen. Das Eisen wurde dabei allerdings nicht flüssig wie in einem Hochofen (es sollte kein sprödes Gusseisen, sondern schmiedbares Eisen erzeugt werden), sondern blieb ein teigiger Klumpen. Dieser Luppe genannte Klumpen wurde dann auf den Hämmern so lange aus­geschmiedet und in einem weiteren Ofen erhitzt, bis sämtliche Schlacke und Kohlenreste entfernt waren. Das Eisen konnte anschlie­ßend als Schmiedeeisen direkt weiterverwendet werden. Ein nachfolgender Vergütungsprozess wie beim Hochofenverfahren war nicht notwendig.

 

Hier befand sich die 1731 von Johann Heinrich Weyel errichtete Eisenschmelze, die nach der Überlieferung der Familie Herbst-Bas­semir hinter der heutigen Gaststätte gelegen war. Dem Unternehmen war allerdings keine lange Lebensdauer beschieden. Die Gie­ßerei wurde bereits 1781 eingestellt.

 

 

Von der Alten Schmelz geht’s zum Aufwärmen bergauf, zum ehemaligen gräflich leiningischen Jagdschlößchen Kehrdichannichts. Von dort verläuft der Weg weiter bergauf zum Jagdschlößchen "Murrmichnichtviel", auf der Kuppe des Steinkopfes (527 m), ca. 1/2 Fußweg von Kehrdichan­nichts entfernt.

 

 

Die Jagd war eine der beliebtesten Vergnügungen des Adels. Schon aus dem Mittelalter sind viele Darstellungen dieses Zeitvertreibs bekannt, wo beim Verfolgen des Wildes durch Jäger und Rosse die bebauten Felder der Untertanen zerstampft und zerwühlt wurden. Von der Jagdleidenschaft Kurfürst Friedrichs IV. des Aufrichtigen (1592 -1610) zeugen viele Eintragungen über das erlegte Wild in seinem Tagebuch. Man vermutet, daß das Volkslied von "Jäger aus Kurpfalz" auf den Pfalzgraf und Kurverweser Johann Casimir (1583-1592) Bezug nimmt.

 

Schon die Sachsenkaiser ließen im 10. Jahrhundert in großen Waldgebieten Jagdhöfe anlegen. Seit dem 15. Jahrhundert wurde es üb­lich, innerhalb größerer Jagdgebiete, deren Grenzen genau abgesteckt waren (Kennzeichnung durch Jagdgrenzsteine), als Stützpunkte und Übernachtungsmöglichkeiten Jagdhäuser und Jagdschlösser anzulegen, um längere Wegestrecken im Jagdrevier zu vermeiden.

 

Als Folge der Beleibtheit, aber auch aus der Notwendigkeit heraus, die immer größer werden Hofhaltungen zu verköstigen, erstrebte man im 18. Jahrhundert nicht nur immer größere Jagdreviere, sondern man sorgte sich auch um die Hege und Pflege des Wildes. Dazu dienten Wildgehege, die in Fronarbeit erstellt und erhalten werden mußten. Im Inneren dieser Hege befanden sich Salzlecken, Tränke, Suhlen. Hier, hart an der Grenze zwischen leiningischem und klösterlich-limburgischem, später kurpfälzischen Jagdrevier, war vor allem die Auerhahnjagd besonders beleibt.

 

Welche Bedeutung das Jagen im Mittelalter gehabt hat, und wie wichtig die Rechte daran gewesen sind, wird aus einer Vereinbarung deutlich, die die Grafen von Leiningen mit dem Kloster Limburg schlossen, in der das Jagdrecht geregelt wurde. Jagdrechte waren nämlich zumeist das erste Privileg, das die adeligen Schutzvögte den ihnen unterstellten Klöstern abverlangten. Um 1500 bestätigt sich dies in einem Salbuch, in dem die Abgrenzungen der Jagd in den Dürkheimer Wäldern zwischen den Leiningern und der Abtei verzeichnet sind. Auch aus dem Jahre 1618 ist ein weiteren Verzeichnis erhalten.

 

Im 18. Jahrhundert wurden mehrere Jagdhäuser und Jagdschlösser neu errichtet, zuweilen an Stelle älterer, schon bestehender einfa­cherer Gebäude; sie wurden zumeist in den Revolutionskriegen zerstört. So gab es z.B. eine Gruppe von mehreren Jagdschlössern des 18. Jahrhunderts oberhalb der "Alten Schmelz" westlich von Bad Dürkheim, von denen zwei "Murr-mich-nicht-viel" und "Schau-dich-nicht-um" kurpfälzisch gewesen sind. Diese deuten auf eine Zweiteilung des Jagdgebiets mit Kurpfalz, wobei die 1618 ausge­steinte Grenze von Hausen aus über Murrmichnichtviel, Lambertskreuz nach Weidenthal verlief, wobei der Bergrücken über Murr­michtviel seit eh und je zu Leiningen gehört habe, was durch den noch in situ befindlichen limburgisch-leiningischem Jagdstein er­kennbar ist), während zwei andere Jägerthal und "Kehrdichannichts" den Leiningern gehörten. Von den beiden ersten sind nur noch geringe Mauerreste und Bauschutt erhalten.

 

Von den Jagdschlößchen um Bad Dürkheim ist allein "Kehrdichannichts", wenn auch verändert, noch in gutem Zustand. Schon früh hat an der Stelle des einstigen Jagdschlößchens und ehemaligen Forsthauses mit Gaststätte ein Jagdhaus bestanden. Heute leider Pri­vatbesitz und nicht zu besischtigen. In einer Grenzbeschreibung von 1651 wird von einer Ebene "Kehrdichannichts" berichtet, womit eine Einsattelung zwi­schen Murrmichnichtviel und dem Steinkopf gemeint war.

 

Damit sind jedoch nicht die auffälligen Phantasienamen (Kehrdichannichts, Schaudichnichtum, Murrmichnichtviel) zu erklären, die ganz im Gegensatz zu den anderen Geländenamen der Umgebung stehen (Steinkopf, Hammelskopf, Pfaffenkopf, Drachenfels usw.). Die Namensgebung ist ungeklärt, man sieht die Namen als Spottnamen an. Für Letzteres könnte die Tatsache sprechen, daß von der Gemarkung Murrmichnichtviel und Kehrdichannichts häufig Jagdgrenzverletzungen durch die Leininger auf kurpfälzisches Jagdre­vier begangen wurden - wie kurpfälzische Quellen bereits 1618 melden, und die Namen dem Wortsinn nach Gleichgültigkeit gegen­über einer Verpflichtung (Rechtsverletzung) ausdrücken.

 

Der Name des vor 1714 von Graf Johann Friedrich von Leiningen (1698-1722) begonnenen Jagdhauses Kehrdichannichts läßt daher auf die Streitigkeiten und Querelen jener Zeit schließen. Das Gebäude oder der gesamte Komplex ist offenbar erst von Graf Friedrich Magnus erweitert und fertiggestellt worden. Über den Bauvorgang und das ehemalige Aussehen des Schlosses, das sich von dem heutigen recht deutlich unterschieden haben muß, sind urkundliche Belege der Regierungszeit des Grafen Johann Friedrich erhalten. 1721 läßt eine Aufstellung von Steinhauerarbeit erkennen, daß das Jagdschlößchen zweigeschossig gewesen ist, denn es wurden sechs Fens­tergestelle (Rahmen und Kreuze) für das untere und sieben für das obere Geschoß geliefert. Im Obergeschoß befand sich zudem ein Altan mit Galerie. Auch die ehemalige farbliche Fassung ist bezeugt: Säulen und Holzwerk waren rot, die Galerie grün gefaßt. Aus dem Jahre 1719 datieren Abrechnungen von Bildhauerarbeiten und zwar für das Portal mit zwei "Wassermännern", zwei Löwen und für ein Wappen mit Gesims darüber. Ebenfalls 1719 wurden der Weiher vergrößert und der "Laubbrunnen" zur Wasserkunst ausge­staltet, wofür eine "Figur, woraus Wasser springt" geliefert worden ist. Die Abrechnungen nennen weiter Skulpturen zweier Hirsche und Hunde, Bäume, Felsen und einen großen "Sarg" (wohl = Trog), sowie Platten und Fenstergestelle für eine Grotte.

 

Der Nachfolger Johann Friedrichs, Graf Friedrich Magnus, dessen Reliefbildnis eine Seitenwand ziert, hat die Anlage ab 1722 fertig­stellen lassen. Rechnungen von Reparaturen aus den Jahren 1772 und 1774 nennen zwei "Herrschaftsgebäude" und "des Försters Haus". Das eine "Herrschaftsgebäude" ist der noch erhaltene Schloßbau selbst, das zweite war das herrschaftliche Brunnengebäude (wahrscheinlich befand sich die 1719 genannte Wasserkunst mit der Brunnenfigur),das nicht mehr erhalten ist. "Des Försters Haus" ist wohl das heutige Nebengebäude oder stand an dessen Stelle.

 

Vom Jagdschlößchen "Murrmichnichtviel" sind nur noch wenige Reste vorhanden, wohl eines Wartturmes. Murrmichnichtviel soll von Kurpfalz errichtet worden sein (umstritten, nach a.A. von Leiningen, vgl oben Kehrdichannichts), und zwar später als Kehr­dichannichts. Aufgrund seiner erhöhten Lage auf dem Berggipfel eignete es sich zur Überwachung der Jagdgrenze. 1793 fiel das Schlößchen der Zerstörung während der französischen Revolution anheim und wurde nicht mehr aufgebaut. 1926 stand das kleinquadrige Gemäuer z.T. noch etwa fünf Me­ter hoch an. Heute sind nur noch die untersten Fundamenttrümmer, Mauerbrocken und Dachziegelscherben vorhanden.

 

In südwestlicher Richtung von Kehrdichannichts liegen in der Einsenkung zwischen Becherskopf und Steinskopf die wenigen Trüm­mer des ehemaligen Jagdschlößchens "Schaudichnichtum" in der Nähe eines früheren Jagdbrunnens.

 

 

Nach so viel Geschichte ruhen wir uns auf dem Gipfel bei Murrmichnichtviel aus, genießen einen schö­nen Rundblick, und – Vorschlag der Tour de Pfalz-Leitung – trinken ein Gläschen Sekt etc.

 

 

Von hieraus wandern wir weiter: für jetzt schon müde Wanderer direkt zum Drachenfels. Für die konditi­onsstärkeren zum Waldhaus Lambertskreuz, wo es einen guten Pfalzwein und eine Hausmacher-Brotzeit gibt.

 

 

Von Lambertskreuz geht's gemäßigt bergauf zum Drachenfels, von dessen Höhe sich ein schöner Rundblick auf die Waldhöhen des Pfälzer Waldes eröffnet.

 

 

Der Drachenfels liegt an an der Kreuzung zweier bedeutender römischer Hochstraßen und war eine römische Festung zur Straßensicherung. Die Ost-West-Straße führte vom heutigen Paris zum Rhein. Auf ihr müssen schon Asterix und Obelix auf dem Weg zu den Goten marschiert sein (andere Wege als durch den Pfälzer scheiden mangels den für Obelix überlebenswichtigen Wildschweinen aus). Die Hochstraßen führten über die Höhenzüge, da die Bachniederungen meist versumpft und nicht befahrbar waren.

 

Der Drachenfels wird aufgrund von Funden in die spätrömische Zeit datiert. Im Bergland der Nordpfalz und im Pfälzer Wald bestanden mehrere Befestigungen aus der späteren Römerzeit, die allesamt nach dem Alemanneneinfall in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts entstanden sind, etwa die Heidenburgen bei Kreimbach und Oberstaufenbach, der Maimont bei Schönau und der Große Berg bei Kindsbach. Auch der Drachenfels bei Bad Dürkheim ist in der Spätzeit der römischen Herrschaft ausgebaut worden.

 

In der konstantinischen Wiederaufbauphase des frühen 4. Jahrhunderts spielten die verlassenen Berghöhen als Siedlungsstandort of­fenbar keine Rolle. Erst seit dem mittleren Drittel des 4. Jahrhunderts werden die Höhen systematisch ausgebaut und als Dauersied­lungen genutzt. Der Schwerpunkt der Besiedlung liegt offenbar in der Magnentiusperiode zwischen 350 und 353. Der römische Feldherr und Befehlshaber von Gallien, General Magnentius, erstrebte zwischen 346 und 348 die Kaiserwürde, scheiterte jedoch in der Schlacht von Dyrrhachium gegen den Konstantinsohn und oströmischen Kaiser Constantius II. Magnentius zog die Truppen vom Limes ab und verlegte diese im Bürgerkrieg nach Italien. Nach 351 spielen die Höhensiedlungen auch eine militärische Rolle. Die beginnenden Auseinandersetzungen zwischen dem Usurpator Magnentius und dem östlichen Reichsteil unter Constantius II., beginnenden Alemanneneinfälle nach 351 und nicht zuletzt Aufstände im Westreich machen eine tiefgestaffelte Sicherung der Provinzen notwendig. Der größte Teil dieser Siedlungen wird zwischen 352 und 353 n. Chr. aufgelassen. Ursachen sind eindeutig die Germaneneinfälle des Spätjahrs 352, als ein breiter Gebietsstreifen für gut 5 Jahre unter alemannische Herrschaft gelangte. Innerhalb dieser Zone fallen nahezu alle Siedlungen und Landgüter der Zerstörung anheim.Während Höhensiedlungen “Großer Berg” und “Heidelsburg” sicher, die Siedlungen “Limburg”, “Drachenfels” und “Trifels” wahrscheinlich nach 352 nicht mehr genutzt werden, ist auf den Höhensiedlungen “Lemberg” und “Heidenburg” noch eine dritte Siedlungsphase nachweisbar, die bis ins 5. Jahrhundert andauert.

 

Münzfunde aus dieser Zeit, insbesondere vom Großen Berg bei Kindsbach, verdeutlichen die wirtschaftliche Situation des pfälzischen Raumes in der Mitte des 4. Jahrhunderts: Die große Mengen einzelner Prägeserien von Münzen, die intensive Nachprägetätigkeit und das rasche Ver­schwinden älterer Stücke weisen auf die typischen Merkmale eines von Inflationen und wirtschaftlichen Krisen gezeichneten Reichs­teiles hin. Die hohe Anzahl der zwischen 346 und 353 in unserem Raum vergrabenen Münzschätze ist zudem ein Indikator für die de­solate politische Situation an der Rheingrenze (vgl. Schulzki, Heinz-Joachim: Zwei Münzdepots der Magnentius-Zeit vom Großen Berg bei Kindsbach; in: Mitt. d. Hist. Vereins. Band 85. Jahrgang 1987, S. 79-102).

 

In der Mitte des vierten Jahrhunderts, um 351 (Magnentiuszeit) kam es erneut zu Kämpfen zwischen Römern und Alemannen. Fünf Jahre später setzten sich die Eindringlinge auf dem linken Rheinufer fest und beherrschten die rheinhessischen, pfälzischen und elsäs­sischen Regionen der Provinz Obergermanien. Die Verwüstungen waren ähnlich schwer wie beim ersten Einfall der Alemannen. Mit der Erhebung Julians (Apostata) zum Caesar leitete Constantius II. im Jahre 355 die langsame Rückeroberung der verlorenen Gebiete ein, aber erst unter Valentinian ist um die Mitte der 60er Jahre die Lage nochmals kurzzeitig stabilisiert. Sie bringt im vorderpfälzi­schen Raum eine vorübergehende Phase von Sicherheit und Prosperität, während für das pfälzische Bergland und die Westpfalz keine neuen Besiedlungen nachzuweisen sind. Als den Römern schließlich 361 die endgültige Sicherung der Rheingrenze gelungen war, dauerte die Ruhe nicht lange. Schon im Jahre 366 unterstützte ein kalter Winter die eroberungslustigen Alemannen, deren Krieger­scharen es gelang, den zugefrorenen Rhein Oberrhein zu überqueren und bis nach Gallien vorzudringen.

 

 

Vom Drachenfels führt unser Rundweg bergab über Friedrichsbrunnen zum Waldgasthaus Saupferch, das Küchen, Worscht, Weck und Woi (Wein) bietet.

 

Südlich vom Waldhaus Saupferch, auf der entgegengesetzten Seite des Bergstocks, am Fuß des Hohberges entspringt der Friedrichsbrunnen, der mißverständlich Siegfriedsbrunnen genannt wird. An diesem steht die mehrhundertjährige Friedrichsbuche, wie auch das ganze Quellental Friedrichstal benannt ist. Diesen Namen empfing die ganze Örtlichkeit in der ersten Hälfte des 18. Jh zu Ehren des Grafen Friedrich von Leiningen. Der Brunnen ist eine mit Anlagen umgebene, gefaßte Quelle, die in der Minute gegen 100 Liter frisches Wasser liefert. In der Nähe befindet sich ein geräumiger Festplatz, wo seit 1985 ein Waldfest des Pfälzerwaldvereins, die sog. "Hohberger Kerwe" stattfindet. Am Friedrichsbrunnen vorbei führt in Ost-West-Richtung eine aus dem 4. Jh stammende Römerstraße, die an mehreren Stellen noch deutlich erkennbar ist.

 

 

 

Vom Waldgasthaus Saupferch verläuft der Weg entweder diagonal aber steil bergauf zurück zur Alten Schmelz zurück.

 

Alternativ ist der etwas weitere Weg über Jägerthal (heute tourismuswirksamer als „Eremitage“ bezeichnet), der aber dafür leicht bergab führt, und für „fußmüde“ Wanderer angenehmer ist.

 

 

Etwa 1/4 km vom Forsthaus Jägerthal gegen NW befinden sich die Grundmauern des 1794 niedergebrannten Geßnertempels. Gegen Ende des 18. Jhs, sicherlich begünstigt durch die Erhebung der Leininger in den Reichsfürstenstand durch Kaiser Joseph von Österreich und durch das Erbe von Leiningen-Heidesheim-Guntersblum, war es Fürst Friedrich Wilhelm von Leiningen möglich, sein Besitztum zu festigen und Erbprinz Emich Karl, "einem begeisterten Verehrer der Musen", die Mittel zur Verfügung zu stellen, um seinen künstlerischen Neigungen leben zu können. Das hier in der Waldeinsamkeit des Isenachtales errichtete Liebhaber- und Schloßtheater stand den Bürgern bei freiem Eintritt zur Verfügung. Mitwirkende am Theater waren Mitglieder der fürstlichen Familie und Hofbeamte, sowie der Schauspieler und Theaterdichter August von Iffland, den der Fürst zu Leiningen am Hof von Mannheim kennengelernt hatte. Dieser verkehrte viel in Dürkheim und verfaßte in der leiningischen Sommerresidenz Jägerthal sein Schauspiel "Die Jäger" das am 9. März 1785 im Schloßtheater uraufgeführt wurde. Der Erbprinz war auch ein großer Verehrer des Schweizer Idyllendichters Salomon Geßner († 1787), zu dessen Ehre er im Jägerthal am Eingang des Wolfentals ein Lusthäußchen im Geschmack der Zopfzeit bauen ließ, das den Namen Geßner-Tempel erhielt. Dieser wurde mit den anderen Besitztümern der Leininger durch die Truppen der französischen Revolutionsarmee am 1. Februar 1794 verbrannt (vgl. Dautermann, Wilhelm u.a.Bad Dürkheim. Chronik einer Salierstadt, S. 60).

 

 

Am Ende unserer Rundwanderung angekommen, können wir unsere Blasen an den Füßen verarzten und/oder uns (schon wieder ?) in der Alten Schmelz kulinarisch stärken.

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