Vortrag „Asselheimer Mühlen: Mühlen und Mehlversorgung in Grünstadt“
gehalten vor dem Altertumsverein Grünstadt
am 14.6.2019
von
Eberhard Ref
I. Vorbemerkung
Eigentlich ist's zum Verzweifeln: Als ich vor mehr als 10 Jahren angefangen habe, pfälzische Mühlen und Müllerfamilien zu sammeln, dachte ich, in einigen Jahren ist das Thema bearbeitet. Heute habe ich in der Pfalz, Rheinhessen und im Nordelsaß (also im ehemals pfälzischen Gebiet bis 1789) ca. 2300 Mühlen gefunden, und ein Ende ist nicht abzusehen. Ob die Sammlung jemals fertig muß, ich bezweifeln.
Johann Wolfgang von Goethe hat das Problem in Bezug auf seine „Iphigenie auf Tauris“ anschaulich beschrieben: Ich zitiere: „Eine solche Arbeit wird eigentlich nie fertig, man muß sie für fertig erklären, wenn man nach Zeit und Umständen das Möglichste getan hat“ 1.
Der pfälzische Mühlenforscher Friedrich Wilhelm Weber führt im Vorwort des ersten Bandes seiner „Geschichte der Mühlen und der Müllerhandwerks der Pfalz“ aus: ich zitiere „Das Quellenmaterial für dieses Buch mußte … in mühevoller Kleinarbeit, die sich über mehr als zwanzig Jahre erstreckte, zusammengetragen werden“ 2.
Das läßt mich hoffen, doch noch – vielleicht in weiteren 10 Jahren (dann bin ich 80 Jahre alt) zum Abschluß zu kommen.
Friedrich Wilhelm Weber, zuletzt Realschulkondirektor in Eisenberg, hat die erste zusammenfassende Darstellung pfälzischer Mühlen geschaffen. Band 1 erfaßt die Getreidemühlen, Band 2 „Die Geschichte der pfälzischen Mühlen besonderer Art“ stellt die Papiermühlen, die Walkmühlen, die Lohmühlen und – stampfen, die Pulvermühlen zur Herstellung von Schießpulver, die Hanfreiben und -stampfen, die Sägemühlen, die Pochwerke und Hütten, die Hammer- und Schleifmühlen, die Achatschleifen, weiterhin die Gipsmühlen sowie die Ölmühlen dar. Webers schriftlicher Nachlaß im Landesarchiv Speyer umfaßt ca. 2 Regalmeter und ist noch nicht erschlossen.
Damit sind sind wir bei einem Thema, das Ihnen als Mitglieder oder Freunde des Grünstadter Altertumsvereins nicht unbekannt sein dürfte: den Schwierigkeiten der geschichtlichen Recherche. Weber schreibt dazu im Band I seiner Pfälzischen Mühlengeschichte sinngemäß: In Frage kommen die oft schwer zugängliche, alte und die nur spärlich vorhandene neue Fachliteratur allgemeiner Art, dann Monographien einzelner Mühlen in Ortsgeschichten, Heimatkalendern, Zeitschriften und Zeitungen, schließlich die Publikationen der Wirtschaftsverbände und -dienststellen. Für den größten Teil der Arbeit ist man auf Archivalien, die mündliche Überlieferung, Nachforschungen vor Ort und eigene Erfahrung angewiesen. Wichtig auch die mündlichen Auskünfte der Müller und Müllerinnen, Meistern und Gesellen und den Nachfahren alter Müllergeschlechter. Ihre Aussagen sind umso wertvoller, als sie schriftlich nirgends festgehalten sind und schon in zehn oder zwanzig Jahren nicht mehr zu erhalten wären.
Seit der Formulierung dieser Zeilen sind mehr als 40 Jahre vergangen und die letzten Zeitzeugen fast ausnahmslos verstorben. Ich erinnere an den Müller Mielke von der Bruchmühle in Quirnheim-Tal, den ich in meiner Volksschulzeit in Ebertsheim kennengelernt habe. Die heutige Forschung kann sich also nur auf Quellen und Sekundärliteratur stützen. Und damit fangen die Probleme erst richtig an. Wer sich mit Familienforschung befaßt, kennt die Schwierigkeiten, Einträge in alten Kirchenbüchern und Akten zu entziffern. Als ich vor 10 Jahren begann, das im Landesarchiv Speyer vorhandene „Verzeichnis der Mühlen im kurpfälzischen Oberamt Neustadt“ von 1738 3 zu übertragen, dauerte die Arbeit mehrere Wochen, hauptsächlich bedingt durch meine damals mangelnde Kenntnis der Schrift der Barockzeit.
Zudem ist die Zahl der Veröffentlichungen und der Vielzahl von Akten im Landesarchiv Speyer, den Stadt- und Gemeindearchiv kaum überschaubar. Die „rheinland-pfälzische Bibliographie“ in der Landesbibliothek nennt zum Stichwort 'Mühlen' ca 1400 Aufsätze und Artikel (darin auch der Nordteil des Bundeslandes), das Internet-Register im Landesarchiv Speyer bricht die Suche nach Mühlen bei 500 Akten und Fundstellen ab.
Meine Sammlung „Pfälzisches Mühlenlexikon“, die im Internet veröffentlicht ist und regelmäßig ergänzt wird, enthält derzeit ungefähr 2300 Mühlen im ehemals pfälzischen Gebiet mit ca. 3100 Seiten mit 31500 Fundstellen. Und ein Ende ist nicht abzusehen.
II. Mahlmühlen und andere Wassertriebwerke
Vor der Erfindung der Dampfmaschine und der Entdeckung der elektrischen Energie gab es in der Pfalz als einzige Energiequelle die Wasserkraft, deren Nutzung durch Mühlen ermöglicht wurde.
Unter „Mühlen“ versteht man alle Arten von Wassertriebwerken, d.h. nicht nur die klassischen Mahlmühlen, sondern auch Hammerschmieden, Papiermühlen, Farbmühlen, Tabakmühlen, Loh- und Walkmühlen, Pochwerke, Ölmühlen, Gipsmühlen, Pulvermühlen sowie Hanfreiben und – heute meist unbekannt - die Achatschleifmühlen.
Mühlenbetriebe waren mithin die Vorläufer der heutigen Industrie und zugleich eine bedeutende Quelle der Ortsherrschaft zur Erzielung von Steuereinnahmen. Sie wurden, sofern sie nicht Eigentumsmühlen waren (d.h. im Eigentum des jeweiligen Müllers standen), von der Landesherrschaft entweder in Erbpacht oder in Temporalpacht vergeben. Während die Temporalpacht dem heutigen Leihe- oder Pachtverhältnis entspricht, war die Erbpacht oder Emphyteuse ein grundstücksgleiches Recht. Der Müller hatte dabei das Nutzeigentum, dominum utile, an Grund und Boden und, falls die Herrschaft die Mühle erbaut und nicht an ihn verkauft hatte, auch an der Mühle, den zusätzlichen Gebäuden und dem Mühlen-Geschirr. Der Obrigkeit stand das Obereigentum, das dominum directum, zu. Neben dem gesamten eigentumsähnlichen Nutzungsrecht, das meist vererblich war, entstanden für den Müller auch Pflichten; so musste er das Grundstück und die Mühle in gutem Stand halten und dem Obereigentümer eine jährliche Abgabe zahlen. Verbesserte der Müller ein solche Mühle, so wurde er beschränkter Eigentümer dieser Besserung. Auf diesem Weg konnte der Müller auch beschränkter Eigentümer einer neuen Mühle werden, wenn er diese auf herrschaftlichem Grund auf seine Kosten errichtete 4. Das Erbbestandsrecht war mit Zustimmung der Herrschaft frei veräußerlich und vererblich.
Vor der Erfindung der Mühlen wurde in prähistorischer Zeit das Mehl in stundenlanger Arbeit auf der Handreibe hergestellt. Solche Reibesteine wurden auch in der Pfalz gefunden. Die Erfindung der Mühle in vorgeschichtlicher Zeit war ein gewaltiger technischer Fortschritt. Getreidemühlen waren mithin unentbehrlich zur Versorgung der Bevölkerung mit Mehl zum Brotbacken, zur Herstellung von Schrot als Viehfutter oder von Vollkornmehl.
Säge- oder Schneidmühlen, oft auch Bordmühlen genannt, wurden insbesondere zur Herstellung von Bauholz benötigt. Hammerschmieden, manchmal auch als Wappen- oder Waffenschmieden bezeichnet, waren mit Wasserkraft angetriebene Schmieden, die vor allem zur Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten benötigt wurden. Papiermühlen wurden zur Fabrikation des früher sehr teuren Schreibpapiers benötigt. Lohmühlen mahlten Eichenrinde und -holz zur Erzeugung von Gerberlohe, erforderlich zur Lederherstellung. In Walkmühlen wurden Wollstoffe aus Schafwolle verarbeitet, d.h. gewalkt. Pochwerke dienten zum Zerkleinern von Erzen vor dem Schmelzen. In den Ölmühlen wurde Speiseöl, vor allem aber Öl für die Straßenbeleuchtung und Schmieröl hergestellt. Hanfreiben waren ein wichtiges Zwischenglied in der auf Hanf basierenden Leinengewinnung. Dort wurde auch Seilerhanf als Grundstoff für die Herstellung von Schnüren und Seilen produziert. Gefährlich waren die Pulvermühlen zur Herstellung von Schießpulver. Wegen der bestehenden Explosionsgefahr wurden diese außerhalb der Ortschaften errichtet. Ich erinnere an die Explosion der Pulvermühle in Schopp bei Kaiserslautern am 14.2.1927 mit mehreren Toten. Auch bei uns gab es eine, heute völlig vergessene Pulvermühle. Sie lag am Eisbach westlich Dorfes Mertesheim auf halber Strecke zur Papiermühle am Eisbach, auf einer Insel im Bach. 1735 ist die „alte pulvermühl“ in der Flurkarte von Mertesheim verzeichnet 5. In Gipsmühlen wurde Düngemittel aus gemahlenem Gips hergestellt, die erste verbreitete Form der Mineraldüngung von Äckern und Wiesen. Die Mühlen waren selten reine Gipsmühlen, sondern meist ein Betriebszweig von Mahl- oder Ölmühlen.
Um 1760 machte Pfarrer Johann Friedrich Mayer im Amt Kupferzell / Fürstentum Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst erfolgreiche Versuche beim Düngen der Wiesen und Kleeäcker mit Gips. Er schrieb 1768 das in Ansbach erschienene Buch „Lehre vom Gips“. Johann Christian Schubart, Edler von Kleefeld (1734-1787) führte ca. 1774 das „Gipsen“ auf seinen Gütern in Zeitz ein. Der spätere amerikanische Staatsmann und Wissenschaftler Benjamin Franklin († 1790) lehrte etwa um die gleiche Zeit in Nordamerika das Düngen mit dem neuen Wundermittel 6. Als die Erfolge dieser Gips-Pioniere in der Pfalz bekannt wurden, brach ein regelrechter Boom dieser neuen Bewirtschaftungsmethode aus. In allen Teilen der Pfalz wurden Gipsmühlen gebaut, wurden Kollergänge in vielen Ölmühlen mit breiten, schweren Steinen zum Mineralienmahlen umgerüstet 7. Es sei hier erinnert an den Pfarrer in Eulenbis, Johann Ludwig Born († 2.1.1815 Germersheim, alt 79 J.; ab Mai 1762 u. noch 1776 Pfr. in Eulenbis), der die Mineraldüngung intensiv propagierte und sich für die Verbesserung der antiquierten Landwirtschaft im Weilerbacher Gericht einsetzte.
Es mag angesichts der Menge der heutigen Windräder erstaunen, daß Windmühlen in der Pfalz keine Rolle spielten. Solche Windmühlen gab es in der Pfalz nur wenige, wohl bedingt durch die unregelmäßigen Windverhältnisse und technische Begrenzungen in der Höhe des Bauwerks. Vergleichen Sie die Höhe der heutigen Windräder mit den aus Holland bekannten Windmühlen. Windmühlen waren deshalb in der wasserreichen Pfalz im Vergleich mit den Wassermühlen nicht konkurrenzfähig 8.
Es gab deshalb in unserer Region nur wenige Versuche zum Betrieb von Windmühlen. 1393 wurde in Speyer eine Windmühle erbaut. In der Speyerer Chronik des Christoph Lehmann (4. Auflage von 1711) heißt es: „Anno 1393: Die Windtmühl auffm Judenkirchoff erbawet“. Eine Notiz von 1425 besagt: „Der Mühlenberg mit der Windmühle, welche 1393 von einem Mainzer Meister um 113 fl erbaut wurde, erträgt nur 2 Pfd. Heller, da sie mit den Wassermühlen nicht concurrieren kann“ 9. Die Windmühle diente neben den beiden Roßmühlen lediglich als Notmühle in Kriegszeiten bei Belagerungen und war nicht dazu vorgesehen, den Wassermühlen Konkurrenz zu machen. Sie war auch nicht dauernd in Betrieb, sondern wurde jährlich nur zweimal in Betrieb genommen und auf ihre Einsatzfähigkeit überprüft 10.
Die Wundmühle in Stadecken-Elsheim war die einzige Windmühle im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken 11. In der Windmühle zu Stadecken, welche dem Fürsten gehört, wird am 2.5.1581 Hans Müller, zu Fliessden in der Herrschaft Bedbur gebürtig, angestellt. Er soll die Mühle wieder in Gang setzen und dazu, wenn es große Arbeit macht, von dem Keller zu Stadeck Leute und Geräthe bekommen. Er hat 1/16 der Frucht als Molter zu geben und allwöchentlich Kerbhölzer über Mahl- und Molter an den Keller abzuliefern, der sie von Monat zu Monat an die Rechenkammer geben wird. Er erhält 15 Reichsthaler zu je 18 Batzen Dienstgeld, für Kleidung und Schuhe 12 schlechte Reichsthaler zu je 15 Batzen, monatlich für Kost 4 schlechte Reichsthaler 12.
In Frankenthal wurde um 1598 eine Windmühle auf dem Platz der späteren Schnellpressenfabrik Frankenthal errichtet 13. Im Plan der Stadt Frankenthal von Matthäus Merian um 1620 ist die Windmühle im Bereich des sog. Windmühlenbollwerks außerhalb der Stadtmauern, in der Nähe des Lambsheimer Tores eingezeichnet 14. Bereits um 1618/21 heißt es „ehemalige Windmühle“ 15.
1809 kommt in Albig in den Gemeindeakten eine Windmühle vor 16.
Im gleichen Jahr werden im „Annulaire Statistique Du Départment du Mont-Tonnere“, erstellt von Ferdinand Bodman, einem für Statistiken zuständigen „Divisionschef“ im Verwaltungsapparat des Départment Mont-Tonnere 17, insgesamt 410 Getreidemühlen genannt 18. Zu Windmühlen schreibt Bodman: „Die Windmühlen sind immer noch selten. Man könnte etliche davon im Flachland errichten; es wäre aber erst wünschenswert, dass man mit ihrem Aufbau erst beginnt, nachdem man die Mühlen, die an Wasserläufen stehen und der Landwirtschaft schwerste Schäden zufügen, zerstört“.
Mühlen weisen oft ein sehr hohes Alter auf und sind daher meist ortsgeschichtlich und genealogisch wichtige Quellen.
III. Situation in Grünstadt
Nach diesem Proömium will ich über die Mühlen und die Mehlversorgung in Grünstadt und seinen Ortsteilen berichten.
Um es vorab zu sagen: In der Stadt Grünstadt gab es keine Mühlen, was auf das Fehlen von zum Antrieb von Wasserkraftwerken geeigneten Fließgewässern zurückzuführen ist. Im Bereich der heutigen Taubengartenhohl befand sich eine Quelle, der Hungerborn. Dieser Hungerborn floß früher nur in nassen Jahren 19, und war mithin nicht zum Antrieb von Mühlen geeignet.
Dagegen boten der wasserreiche Eisbach in Asselheim, wie auch der Eckbach mit Kleinkarlbach und Kirchheim reichlich Möglichkeiten zum Betreiben von Mühlen. Das durch die leiningische Teilung seit 1309 bis zur französischen Revolution zur damaligen Grafschaft Leiningen-Hardenburg gehörende Kleinkarlbach wies insgesamt 13 Mühlen verschiedener Art auf. Allerdings lag das Dorf in einem anderen Land, dessen Grenze wohl nicht ohne Kontrolle und Zoll-Zahlung überschritten werden konnte.
In Kirchheim /Weinstraße werden 1817 in einem Mühlenverzeichnis des Bezirksamtes Frankenthal folgende Mahlmühlen genannt: a) obere oder Oehlmühle mit 3 Mahlgängen, auch Kandelmühle genannt, b) die mittlere Mühle oder Eselsmühle (spätere Malzfabrik) mit 3 Mahlgängen, c) die untere oder Phyische Mühle (auch Koch'sche Mühle oder Savigny-Mühle genannt) mit 3 Mahlgängen 20. Sie lag am nördlichem Dorfausgang am Eckbach, Anwesen Weinstraße Nord 59, spätere Gaststätte „Alte Gräflich Leiningische Mühle“.
Wo haben nun die Einwohner von Grünstadt ihr Brotgetreide mahlen lassen ? Hier kommt ieL Asselheim in Frage. Das Dorf Asselheim lag näher bei der Stadt Grünstadt als Kirchheim und wurde wohl hauptsächlich von den Grünstadter Einwohnern angefahren. Hierauf deuten alte Straßenbezeichnungen hin.
Die heutige Pfortmüllerstraße, seit Jahrhunderten als „Unterer Mühlweg“ bekannt, führte zur Pfortmühle in Asselheim, in die die Einwohner von Grünstadt gebannt waren 21 und dort dem Mahlzwang unterlagen. Der Untere Mühlenweg ist bereits 1474 urkundlich im Güterverzeichnis des Klosters Himmelskron (bei Worms-Hochheim) als „Fortmüllerweg“ genannt 22.
Der frühere „Neumüllerweg“, heute ein Teil des Parkweges, ist 1490 als der 'oberste moilenweg' genannt und führte zu den Mühlen im Eistal 23.
Vor allen aber zwang das Bannrecht die Grünstadter Einwohner zur Benutzung der Asselheimer Pfortmühle.
Nach fränkischer Rechtsauffassung verstand man unter Bann eine Gewerbegerechtigkeit, d.h. die dem Herrscher zustehende Macht, die Bewohner eines Gebietes zu verpflichten, sich ausschließlich von einem Betrieb beliefern zu lassen oder sich ausschließlich einen solchen Einrichtung zu bedienen. Bannrechte bestanden vor allem beim Mühlenrecht, Braurecht, Weinrecht (Kelterzwang), Stadtrecht mit Ausschluß der Gewerbefreiheit (Zunftrecht) oder im Forstrecht 24.
Das Bannprivileg an eine Mühle wurde nicht aus reiner Gnade (ex mera gratia principis) erteilt, sondern deren Pachthöhe war an dieser Privilegienerteilung orientiert. So kann man aus den pfalz-zweibrückischen Aktenstücken erkennen, daß bei den Bestandsbriefen, die keine Vergabe des Bannrechts beinhalten, die Pachthöhe niedriger veranschlagt wurde als bei Briefen, die einen gesicherten größeren Stamm an Mahlgästen aufweisen 25. Im Zuge der sich ausbreitenden merkantilistischen Politik wurde, als eine erste Maßnahme gegen das expandierende Gewerbe, das Bannrecht auch auf das Verbotsrecht gegenüber fremden Müllern in Bezug auf den Mehlhandel ausgedehnt. Erst im letzten Drittel des 18. Jh. gewann ein freiheitlicheres wirtschaftliches Denken Raum; die Beschränkungen gegenüber den fremden Müllern wurden nicht mehr unter das Bannrecht subsumiert und aufgehoben 26. Im Zuge der 1801 von den französischen Behörden proklamierten “Gewerbefreiheit“ kam es in den Folgejahren zur Beseitigung aller “Zwangs- und Bannrechte“ 27.
IV Asselheim:
Mühlen:
bereits im päpstlichen Privileg von 1245 wird als Besitz des Klosters Höningen u.a. bestätigt „.. Curtas et predia [...] susenhem grinstat altzelnhem [...] cum [...] molendinis ...“ 28. Man beachte den Plural „molendinis“, d.h. Es gab schon 1245 mehrere Mühlen in Asselheim.
Zwischen dem 17. und 18. Jh. lagen im Bereich von Asselheim bis zu sechs Mühlen, alle angetrieben vom Eisbach. Nach einer Auflistung mit der Bezeichnung „Benennung der Mühlen und Angaben ihrer Mahlgänge“ aus dem Jahr 1797, welche von der damaligen französischen Verwaltung des Département Mont-Tonnère angefertigt wurde, waren dies bachaufwärts die Pfortmühle, die Reinhardsmühle (Cappelmühle), die Lohmühle im Dorf, die Dorfmühle, die Neumühle, und die Wagner'sche Lohmühle (Gaulsmühle) 29.
Diese Aufstellung ist unvollständig: es fehlt die 7. Mühle, die Papiermühle am Hohfels (die allerdings von der Hohfelsquele und nicht vom Eisbach angetrieben wurde) und die „Olichmühl“, zwischen dem alten Ortskern und der Pfortmühle gelegen.
1817 gab es in Asselheim folgende Mahlmühlen: a) Pfortmühle mit 2 gangbaren und einem nicht gangbaren und einem Öhlgang, b) Reinhardts-Mühle mit 2 Mahl und 1 Oehlgang, c) Dorfmühle mit 2 Mahl- und einem Lohgang, d) Neumühle mit 2 Mahl- und 1 Lohgang, e) Lohmühle mit 2 Mahlgängen 30.
1635 bestellt Friedrich Graf von Leiningen zur Schatzung der Backmühle in Kleinkarlbach als Sachverständigen den Müllermeister zu Bissersheim Philips Rusten und „Meister Micheln N. [?] Müllern zu Aßelnheim“ 31.
1670 heißt es im Knoch'schen Repertorium: „Klage des Müllers Borns Ca: [contra] die Gemeinde Asselheim, daß man ihn mit in die Schatzung gezogen, Und noch ein mehreres prätendiert, da dich sein SchwiegerVatter dieselbe ganz frey erkauft hätte“ +++klären: welche Mühle+++. Hierbei befindet sich auch die herrschaftliche Confirmation über diesen Kauf, datiert Grünstadt 27.11.1670 32.
Am 4.3.1691 läßt der Müller Hanß Georg Dietz seine Tochter Anna Margaretha taufen 33.
Am 8.1.1710 wird in Asselheim als Pate genannt der Johann Georg Neumann, Müller in Asselheim 34, sowie erneut am 24.9.1710 35. Am 17.7.1711 lassen Georg Friedrich Neumann und seine Ehefrau Anna Charina ihre Tochter Friederica Catharina taufen. Patin war u.a. Anna Catharina Neumann aus Coburg 36.
Am 16.10.1710 lassen in Asselheim der Jakob Benckard. Rotgerber in der Lohemühl +++klären: welche Mühle+++ und seine Frau Margaretha ihr Söhnlein Johann Peter taufen 37.
Jonas *Weigand war Müller in Asselheim. Am 9.10.1721 heiratet sein Sohn Johannes Weigand in Ebertsheim die Müllerstochter Anna Dorothea Bendinger, Tochter des verstorbenen Müllermeisters in Ebertsheim, Conrad Bendinger 38.
1735 wird der Bürger und Müllermeister zu Asselheim NN. Fett genannt +++klären: welche Mühle+++; Vater des Bürgers und Rotgerbers zu Grünstadt Johann Georg Fett (∞ am 27.2.1738 in Flonheim mit Anna Maria Martenstein [Tochter von Johann Daniel Martenstein, Bürger und Chirurg in Flonheim] 39.
Am 21.2.1821 starb in Asselheim die Dorothea Elisabetha Philippina Dietz, Ehefrau des Müllers Engelbert Dietz ++klären: welche Mühle+++ im Alter v. 67 J., 6 M., 26 T. 40.
Karte:
- LA Speyer Best. E6 Nr. 741: als Anlage Q 34 zu diesem Reichskammergerichtsprozeß ([1709]1722-1739) ist erwähnt 41 ein Abriß des nördlichen Teils der Asselheimer Gemarkung u.a. mit einer (unbezeichneten) Mühle am Eisbach. Anm.: die Karte ist 1957 ausweislich eines Aktenvermerks HSTAM entnommen und der dortigen Plansammlung unter Nummer 10312 zugeordnet, nunmehr LA Speyer Best. W2 Nr. 7
- Dorfmühle, Deckersche Mühle:
heute Anwesen Langgasse 39.
Die Mühle wurde 1558 erbaut. An der Südwestseite befand sich über einem ehemaligen Rundbogeneingang die Jahreszahl 1558 (heute verschwunden) 42.
Das Wohnhaus der ehemaligen Dorf- oder Deckerschen Mühle liegt westlich der Langgasse an einer Stichgasse. Die ins 16. Jh. zurückreichende Anlage um einen unregelmäßigen Hof ist weitgehend durch Neubauten verändert. Ein 1558 datiertes Portal ist heute nicht mehr vorhanden. Das erhaltene, am ehemaligen Eisbach gelegene Wohnhaus stammt wohl aus dem 18. Jh. In der südlich angrenzenden Mauer ist die Führung des Mühlrads vom abgebrochenen Mühlengebäude erkennbar. In einem Mäuerchen am Hof ist ein ehemaliger Türsturz vermauert, bezeichnet mit „1.J.8.D.2.E.5.D“ 43. Die Buchstaben 'D' weisen auf die Müllerfamilie Decker hin.
Die Mühle besaß insgesamt drei Mühlräder. Das Hauptrad befand sich an der Stelle, wo der Weg bei dem alten Mühl-Wohnhaus (heute Weingut Nehb) ansteigt. Das runde Loch in der Sandsteinwand wurde nachträglich zugemauert. Das zweite Mühlrad befand sich im Innern des Mühlgebäudes, wozu ein Teil des Eisbachs in das Haus geleitet wurde. 1912 wurde das große, außenliegende Mühlrad durch eine gußeiserne Turbine ersetzt 44.
Um 1793 war Philipp *Decker der Müllermeister in Asselheim; seine Tochter Anna Christina Decker heiratet am 12.11.1793 in Asselheim den Georg Friedrich Haffner aus Asselheim (S. d. Einwohners in Asselheim Daniel Haffner) 45.
Nach dem Urkataster 1841 gehörte zur Dorfmühle auch die gegenüberliegende, auf der anderen Seite des Mühlgrabens (heute Gerbergasse) gelegene Lohmühle, auf die ich später eingehen wurde. Das Urkataster nennt die Eigentumer. Besitzer der Dorfmühle waren bis 1798 Philipp Decker und Frau Christine geb. Theis. Dann folgte der Sohn Jakob Decker 46.
Ab ca.1870 war Daniel *Decker der Besitzer der Dorfmühle, die als Lohmühle betrieben wurde.
Daniel Decker hatte zwei Söhne und zwei Töchter, von denen eine Tochter mit Ludwig Kircher verheiratet war. Ludwig Kircher verstarb 1931. Bereits vor seinem Tod wurde die Mühle nicht mehr als solche benutzt, sondern als Weingut geführt. Nach 1931 ging das Anwesen in den Besitz von Elise Kircher über. Nach deren Tod wurde Kurt Nebh der neue Besitzer. Der Weinbaubetrieb wurde nach diesem von Familie Albrecht Nebh fortgeführt.
Die Dorfmühle wurde 1973/74 abgerissen, von der alten Mühle steht heute nur noch das Wohnhaus 47.
Photo:
- Denkmaltopographie Kreis Bad Dürkheim, Bd. 13.2, S. 219.
- Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S.72 (Mühlsteine der ehemaligen Dorfmühle)
Literatur:
- Christiansen, Uwe C.: Die alte Dorfmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 5/1990, S. 8-9
- Gaulsmühle (Lohmühle):
sie lag oberhalb des Dorfes auf der Südseite des Eisbachs, gegenüber der Papiermühle am Hohfels 48. In der Mertesheimer Flurkarte von 1735 ist dagegen auf der Nordseite des Eisbachs an dieser Stelle eine Lohmühle eingezeichnet, die an der Mertesheimer Gemarkungsgrenze, jedoch schon auf Asselheimer Gebiet gelegen war 49. Die Gaulsmühle Asselheim ist 1731 in einer Karte 50 zum Reichskammergerichtsverfahren LA Speyer Best. E6 Nr. 158 eingezeichnet. Die Lohmühle ist nicht bezeichnet, aber direkt an der Mertesheimer Gemarkung auf der Nordseite des Eisbachs eingezeichnet 51. In der Mertesheimer Flurkarte von 1735 ist an der gleichen Stelle, an der Grenze zur Mertesheimer Gemarkung, schon auf Asselheimer Gebiet gelegen, die „Lohmühl“ eingezeichnet, die auf einer Insel im Eisbach liegt, während ein zugehöriges Gebäude auf der Südseite des Baches liegt 52.
Die unterschiedliche Lagebezeichnung ist mE mit geändertem Bachlauf des Eisbachs zurückzuführen.
1828, 1836, 1886, 1916 als „Lohmühle“ genannt. Auch die auf Aufnahme von 1912 beruhende und 1920 herausgegebene topografische Karte 1:25000 enthält noch die „Lohmühle“; dagegen ist sie 1963 nicht mehr genannt 53.
Am 8.12.1703 war dem „Handelsmann zu Wormbs“ Johann Martin Heitrich, nassau-usingischer Amtskeller des Klosters Rosenthal 54 der Besitz des Klosters Rosenthal durch einen sog. „Admodiations-Vertrag“ 55 übertragen worden. In einem Aktenvermerk zum Reichskammergerichtsprozeß LA Speyer Best. E6 Nr. 158 vom 27.4.1722 heißt es, „daß dahiesigem zeitlichen Amtskeller Martin Heydrich zu Rosenthal, dahiesiges Closter und Kellerey mit aller Zugehör von … Neuen Jahr an, in einen Temporal Bestand auf zwölff aufeinanderfolgende Jahr von Neuem Verliehen worden ...“ 56. Dieses Verfahren des Johann Martin Heitrich (auch Heidrich oder Heidenreich) als nassau-usingischer Administrator (auch Admodiator) des Klosters Rosenthal richtete sich gegen Schultheiß und Gemeinde Asselheim sowie die Grafschaft Leiningen-Westerburg und betraf die Behinderung des klägerischen Zehnteinzugs in der Gemeinde Asselheim 57. In einem Attest der nassau-weilburgischen Regierung vom 20.11.1727, erteilt ebenfalls zu obigem Reichskammergerichtsverfahren, wird bestätigt, daß Heitrich den Anspruch auf die in der Gemarkung Asselheim ihm zustehenden Gefälle, zum Teil an seinen Schwager, den kurpfälzischen Keller zu Worms Seibert, übergeben hatte 58. Daraufhin teilte die beklagte Grafschaft Leiningen-Westerburg dem Reichskammergericht mit, Heitrich sei wegen Zahlungssäumnis des Bestandes zugunsten des Seibert entsetzt worden und besitze in der Streitsache keine Aktivlegitimation i.S. eines „ius agendi“ mehr 59. Heidrich kam in der Folge in Zahlungsschwierigkeiten. Am 9.2.1733 teilt der Notar folgendes mit: „... daß der Hochgräfl: Leiningen-Westerburgische Herr Rath Graff, auf mein Befragen: ob Ihme nicht wißend seye, daß dem Rosenthalischem Ambtskeller H. Heidrich beneben denen Mobilien und Gerethen, wegen überhäuffter Schulden offentlich versteigert worden wären, welcher dann mit Ja geantworthet: undt sagte ferner, auß denen Mobilien wären ohngefehr 2000 fl, auß seiner Hofraith aber sambt der Mühl und Feldt-Gütern 10150 fl erlöst worden ...“ 60.
1766 erhielt der Besitzer der Lohmühle das Recht, das 1790 reklamiert wurde, durch Röhren Wasser aus der Brunnenstube bei oder in der gegenüberliegenden Papiermühle Mann zu beziehen 61.
In den Briefprotokollen von Mertesheim ist 1780 der [Johann] Christoph Gaul „auf der Lohmillen“ genannt 62, dieser erscheint auch 1780 als Grundstücksnachbar in Mertesheim 63.
In einem notariellen Desistement (Abstandserklärung) vom 24.11.1810 vor dem Notar Moré in Grünstadt 64 ist anwesend die Maria Margarethe Gaul, geb. Schifferstein, Witwe des Müllers Johann Christoph *Gaul, wohnhaft auf der Lohmühle im Bann von Asselheim, Mutter des Müllers auf der Lohmühle, Jakob Gaul, und erklärt die Rücknahme einer Forderungsklage gerichtet gegen ihren Sohn Jakob Gaul, kraft einer Leistung, die dessen Bevollmächtigter, der Müller in Albsheim Jakob Schiffer erbracht hat.
1817 verfügte die Lohmühle des Jakob Gaul auch über eine Ölpresse 65.
Am 1.4.1836 „zu Grünstadt im Gasthaus zum Engel, lassen die Jacob Gauli'schen Eheleute von Asselheim ... versteigern: 1) Eine im Asselheimerthale ohnweit Grünstadt [...] gelegene Mahlmühle mit 9 Schuh Fall, 2 Mahl-, einem Hirsengang und Schälmühle .. . Das Wohngebäude in der Mühle enthält 5 Zimmer, 1 Küche und 2 Speicher [...] 2) Eine Oehlmühle nebst 2 Gerbereien mit 12 Gruben, 16 Farben und einer Lohmühle; 3) Eine Brennerei nebst daranstoßenden Oeconomiegebäuden, Stallungen, gepflastertem Hof, Scheuer ... 4) 4 Morgen Wiesen, 3 Morgen Baum ....“. +++klären: Quelle+++
Die Mühle wurde von Sebastian Kunz erworben. Dieser hatte 1835 in 2. Ehe die Müllerstochter Dorothea Fetzer von der Kronenmühle in Rodenbach geheiratet, Tochter des Kronenmüllers, Jacob Fetzer 66. Beide schlossen am 14.6.1835 vor dem Grünstadter Notar Moré (bezeichnet als der Vater Moré = Philipp Nikolaus Moré) einen Ehevertrag. Darin ist ausgeführt, daß der Ehemann Sebastian Kuntz „in seinem Witwenstand seine obengenannte Mühle aquiriert und darauf den 1. Termin bezahlt, diese Zahlung geschah jedoch aus der Summe welche der Ehemann aus der Theilung der Gütergemeinschaft zwischen ihm und seiner verstorbenen ersten Frau bezogen hat“. Im Vertrag verpflichtete sich der Vater der Braut, Michael Jacob (2) Fetzer, seiner Tochter einen Betrag von 3000 Gulden zu schenken 67.
Noch 1864 wird Sebastian *Kunz, „Müller und Gutsbesitzer in Asselheim“ als Mitglied des landwirtschaftliche Vereins der Pfalz genannt 68.
1865 erwarb der Besitzer der Grünstadter Steingutfabrik Franz Bordollo den Besitz von Sebastian Kunz und benutzte sie im Rahmen seiner Steingutfabrik. Da sie nach einigen Jahren nicht mehr für die Zwecke der Steingutfabrik gebraucht wurde, verpachtete Bordollo das Anwesen als Schneid- und Dreschmühle 69. Der letzte Pächter war wohl ein gewisser Zeiser. Vor diesem bzw. zusammen mit Zeiser war Pächter der M. Ellbrück, der Urgroßvater der Familie Charlier (heutige Besitzer des Hotel „Zum scharfen Eck“ in Asselheim). 1896 wurde die Mühle an Valentin Wagner verkauft 70.
Unter Wagner wurde die Lohmühle als Sägewerk genutzt, und war 1896 mit einer einblättrigen Senkrechtsäge und einer Rundsäge versehen. Angetrieben wurde die Sägemühle über eine (Wasser-)Turbine. Weiterhin verfügte die Mühle in dieser Zeit über eine Apfelmühle zur Mostherstellung, und einen Schrot- und Quetschgang zur Herstellung von Haferflocken. Darüber gehörte zur Lohmühle ein Eiskeller (das Eis wurde u.a. im Sommer von der Brauerei Jost benötigt) sowie über eine fahrbare Dreschmaschine. Valentin Wagner nahm später Emil Wagner als Teilhaber aufnahm. Danach waren Anna Heinz und Emil Wagner bis zur Stillegung im Jahre 1933 die Besitzer der Mühle. Nach 1933 wurde die ehemalige Mühle von Anna Heinz als landwirtschaftlicher Betrieb weitergeführt. Danach erfolgte der Verkauf des Anwesens an die Stadt Grünstadt, welche die im Wasserschutzgebiet der Stadt gelegenen Gebäude 1986 abreißen ließ 71.
Karte:
- LA Speyer Best. W41 Nr. 2022: Klassifikationsplan o.D. (1820-1845), drin die Papiermühle und die südlich davon gelegene Gaulsmühle
Photo:
- Christiansen, Uwe C.: Die Lohmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 4/1990, S. 6
- Weber: Mühlen besonderer Art, S. 166
Literatur/Urkunden:
- Christiansen, Uwe C.: Die Lohmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 4/1990, S. 5-6
- Kappelmühle, Cappelmühle, Reinhardsmühle:
heute Kappelstraße 21.
Die Cappelmühle bestand bereits um 1713, wie sich aus dem Schlußstein am Eingang der Mühle ergibt 72. Ein weiterer Schlußstein, der dem des Eingangtores gleicht, ist bezeichnet mit „1713 IGM“ (wohl Johann Georg Mühlmichel) 73.
Die Mühle lag in der Gemarkung "hinter der Kappel"; wovon sich der heutige Name Cappelmühle herleitet.
Früher wurde die Mühle auch als Reinhardsmühle, bzw. als Untermühle bezeichnet. Der Name Reinhardsmühle stammt wohl von dem Müller Johann Reinhard *Mühlmichel († † 5.8.1785 Asselheim, alt 71 J 74) 75. Die Bezeichnung als 'Untermühle' diente wohl als Unterscheidung zur von der in Ortsmitte gelegenen Dorfmühle (Decker'schen Mühle) 76.
1886 und 1916 wird sie als Kochsche Mühle, 1941 als „Koch'sche Mühle“ erwähnt 77.
Am 22.07.1717 ist “Peter *Mühl-Michel, Müller bei Aßelheim“, wohl auf der Kappelmühle [Anm. d. Verf.: err. aus der Tatsache daß der spätere Müller Reinhard *Mühlmichel, namensgebend für die Reinhardsmühle war, die frühere Kappelmühle), Pate in der lutherischen Kirche in Kirchheimbolanden bei der Taufe der Maria Margaretha Will, der Tochter des Metzgers in Kirchheimbolanden Valentin Will und der Maria Margaretha geb. Beßerung 78.
Die Mühlmichels waren eine gut situierte Großfamilie in Asselheim, deren Vertreter mit der Geschichte der Neumühle (heute Wasserwerk Grünstadt) in Verbindung stehen. Im luth KB Asselheim treffen wir immer wieder auf Angehörige der Familie.
Der bereits genannte Johann Reinhard Mühlmichel hinterließ bei seinem Tod 1785 die Mühle seinem gleichnamigen Sohn Reinhard Mühlmichel. Dieser betrieb die Reinhardsmühle bis 1817 und übergab sie am 12.1.1817 an seine Tochter Magdalene Mühlmichel, die mit dem Müller Daniel Koch verheiratet war 79.
Ein Teil der als Mahl- und Ölmühle genutzten Gebäude wurden 1819 sowie 1839 durch David Koch abgebrochen und neu errichtet 80. Daniel Koch, Müller auf der Reinhardsmühle ist am 2.7.1827 in Asselheim verstorben. Er ist der Vater des Müllers in Asselheim Reinhard Koch und des Müllers Sebastian Koch 81.
Am 29.7.1832 verstarb in Asselheim als „Selbstmörder“ der Müller in Asselheim Johann Reinhard Mühlmichel, S. d. in Asselheim verstorbenen Müllers Johann Reinhard Mühlmichel und dessen gleichfalls entlebten Ehefrau Anna Christina Theils, Wittwer der Katharina Christina Nehb 82.
Im Handels- und Adressbuch der Pfalz (Einträge im Firmenregister des Handelsgerichts Frankenthal) von 1864 genannt die Firma „Koch, S., Handelsmüller, Eigenthümer Sebastian Koch“ 83.
In der „Neustadter Zeitung“ vom 8.1.1867 Nr. 6 wird vom Brand der Koch'schen Mühle berichtet: „Am 1. Januar gegen 9 Uhr Abends brach in der Mühle des Seb. [Anm. d. Verf.: Sebastian] *Koch bei Asselheim Feuer aus welches nach vergeblichen Versuchen, es zu ersticken, noch 1 ½ Stunden sich weiter ausbreitete und Scheuer, Stall und Schoppen zerstörte. Die übrigen Gebäulichkeiten wurden nur teilweise beschädigt. Die gänzlich niedergebrannten Immobilien sind zu 3300 fl versichert. In der Scheuer wurden 1000-1100 Haufen Frucht und ungefähr 300 Ctr. Heu, sowie viele Ackergeräthschaften ein Raub der Flammen. Der Schaden an Mobilien, welche jedoch nicht versichert sind, wird auf 8000 fl geschätzt.“ 84.
Die Mühle gehörte im 20. Jh. der Stadt Grünstadt, die darin Wohnungen einrichtete. 2012 wurde die ehemalige Mühle von der Stadt Grünstadt verkauft 85. Der Kaufvertrag wurde nicht vollzogen, denn 2014 wurde die Mühle erneut verkauft 86.
Karte:
- LA Speyer Best. W 41 Nr. 91 (Reinhardsmühle)
Photo:
- Denkmaltopographie Kreis Bad Dürkheim, Bd. 13.2, S. 215.
- Grünstadter Sonntagsspiegel vom 11.1.2012, S. 5 (Zustand um 2012)
- Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 148 (Schlußstein am Eingang der Kappelmühle)
Literatur/Urkunden:
- Christiansen, Uwe C.: Das Zunftzeichen oder Wappen der Reinhardsmühle; in: Asselheimer Dorfblatt 1995, S. 12-13.
- Weber, Friedrich Wilhelm: Kummer um die Kappelmühle Asselheim; in: Nordpfälzer Geschichtsverein 1981 S. 61 ff
- Kochsche Mühle:
s. Cappelmühle
- Lohmühlen:
es gab in Asselheim mehrere Lohmühlen 87, darunter die bereits genannte Gaulsmühle oberhalb von Asselheim, nahe der Grenze zur Mertesheimer Gemarkung.
Man muß die Lohmühlen auch hier im Zusammenhang mit den Rotgerbereien sehen, von denen schon 1804 in Asselheim nicht weniger als drei angesiedelt waren. Auch mußten die Lohmühlen am Eisbach die Rotgerber in Grünstadt versorgen, das über natürliche Wasserkraft nicht verfügte 88.
Bei den Einträgen im luth. KB ist es schwierig die Zuordnung der genannten Müller zu der jeweiligen Lohmühle vorzunehmen.
Das Lutherische Kirchenbuch weist für 1705 einen Johann Caspar Memer als Lohmüller in Asselheim aus, der mit seiner Frau Dorothea den Sohn Johann Henrich taufen läßt. Paten sind drei Gerber bzw. deren Töchter aus Grünstadt. Für 1710 ist der Lohmüller Johann Albrecht Haag eingeschrieben. Auch das Gerberhandwerk scheint zu dieser Zeit unmittelbar in der Lohmühle ausgeübt worden zu sein; denn im gleichen Jahr ließ Jacob Benckhard, "Rotgerber in der Lohmühl", seinen Sohn Johann Peter taufen. Und nochmals für 1716 ist Johann Jacob Benckhard mit der gleichen Berufsangabe und demselben Tätigkeitsort im KB genannt. 1715 heißt der Lohmüller "allhier" Johann Peter Meister. Er heiratete in zweiter Ehe 1719 eine Sybilla Maria Hees 89 und starb am 15. April 1727. 1723 wirkte ein Johann Peter Schumacher, 1724 ein Conrad Michael und 1740 ein Andreas Becker in der Lohmühle. Für die Jahre 1757/62 sind im KB ein Gerber namens Philipp Schwartz und ein Müller Jacob Kloninger verzeichnet") 90.
Der Schwerpunkt der Lohegewinnung und -verarbeitung lag im Dorf Asselheim selbst. Dort hatten sich am rechten Ufer des Mühlbaches schon frühzeitig zwei Rotgerbereien etabliert. Das Bett des Mühlbaches ist heute zugeschüttet 91. Er verlief als Abzweig vom Eisbach über die heutige Gerbergasse.
Zwischen den zwei dortigen Gerbereien stand die Lohmühle, die nach dem Urkataster von 1841 zu der Dorfmühle auf der anderen Seite des ehemaligen Baches gehörte 92 und mit diesem durch einen überdachten Steg verbunden war (Photo bei Weber: Mühlen besonderer Art, S. 165). Das Urkataster nennt auch die Eigentümer. Besitzer der Dorfmühle wie auch der Lohmühle waren bis 1798 Philipp Decker und Frau Christine geb. Theis. Dann folgte der Sohn Jakob Decker 93.
1839 besaß 1839 besaß Daniel Catoir die eine und Philipp Catoir die andere Gerberei. Letzterer veräußerte seinen Besitz an die Familie Kircher. Philipp verkaufte um das Jahr 1880 an Jakob Weber aus Lambrecht. Auch dieser Betrieb ging wenige Jahre später an die Firma Kircher über. Die Lohmühle im Jahre 1900 von den Eheleuten Gg. Friedrich Kircher angekauft wurde . Aus den beiden Gerbereien mit mehr als 3 Dutzend Lohgruben wurde die Lederfabrik J. & F. Kircher, die 1964 in die Schaumstoffabrik Hans Kircher umgewandelt wurde. Hans Kircher war ein Onkel von mir, seine Frau Grete hat ein Fotoalbum zusammengestellt, das an die Mitarbeiter übergeben wurde. Wegen derGeschichte der Asselheimer Lederfabrik Kircher verwiese ich auf den Aufsatz von Uwe C. Christiansen in Asselheimer dorfblatt 1997, S. 7-9.
- Lohmühle (an der Mertesheimer Grenze):
s. Gaulsmühle
s. Schwartz'sche Lohmühle
- Neumühle:
sie lag oberhalb des Dorfes (heutiges Wasserwerk der Stadt Grünstadt), auf der Südweite vom Eisbach 94.
Die erste Erwähnung der Neumühle im ältesten luth. KB Asselheim stammt vom 13.1.1697. An diesem Tag lassen der Neumüller Johann Jacob Dietz und dessen Ehefrau Anna Ursula ihr Söhnchen Philipp Georg Dietz taufen 95. Am 26.1.1698 wird in luth. KB Asselheim der „Meister Hanß Georg Dietz“ genannt. Bei der Taufe seiner Tochter Maria Magdalena Dietz war eine Urgroßtante von mir, Christina Brand als Patin anwesend 96. Sie war die Tochter des Asselheimer Schultheißen Johann Andreas Brand (mein 7xUrgroßvater). Der Hanß Jacob Dietz und die Anna Ursula werden erneut am 4.10.1698 im luth. KB Asselheim genannt, anläßlich der Taufe ihres Sohnes genannt. Pate ist mein 6xUrgroßvater Johann Valentin Brand, der Sohn des Asselheimer Schultheißen Johann Andreas Brand 97. .
Bereits ein Jahr später wird Johann Peter Mühlmichel als „Müller in der Neumühle“ im luth. KB Asselheim genannt. Er war mit einer Maria Sara NN verheiratet; beide lassen am 19.5.1699 ihre Tochter Maria Christina taufen 98. Meister Johann Peter Mühlmichel, „Müller in der Neumühle“ wird am 20.2.1709 im luth. KB Asselheim als Pate genannt 99. Johann Peter Mühlmichel und seine Ehefrau Maria Sara NN. sind erneut am 6.1.1710 im luth. KB Asselheim aufgeführt bei der Taufe ihres Sohnes Johannes 100. Am 22.07.1717 ist Johann Peter Mühl-Michel, Müller bei Aßelheim, Pate in der lutherischen Kirche in Kirchheimbolanden bei der Taufe der Maria Margaretha Will, der Tochter des Metzgers in Kirchheimbolanden Valentin Will und der Maria Margaretha geb. Beßerung 101.
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Um 1775 ist Johannes *Gutenkunst der Müller in Asselheim auf der „Neuen Mühle“. Dieser hatte am am 13.3.1774 auf der Neumühle oberhalb Asselheim die Anna Maria Fatticher geheiratet. Der Eintrag im luth KB Ebertsheim (!) lautet: „1774 auf Lätare, welcher war der 13te Mertz habe auf Special Befehl Illmi Regentis der Oberpfalz auf der Neumühle oberhalb Asseln-heim in der Stille dasige Wittib Anna Maria Fatticherin mit Johannes Gutekunst, des hiesigen Müllers Bruder in die Ehe eingesegnet, welche hieher um künftiger etwaiger Nachfrage willen, notieren wollen.“ 102. Die Eheleute Gutenkunst (die Ehefrau heißt nun Catharina) sind am 18.6.1775 in der reformierten Kirche Rodenbach (OT Ebertsheim) Paten bei der Taufe des am 15.6.1770 geborenen Johannes Stössinger, Sohn des „Joh: Adam *Stössinger, Müller in der Cronen-Mühl (am Rodenbach bei Ebertsheim, auf Rodenbacher Gemarkung gelegen) dahier et uxor Anna Ursula“ 103. Dieser Neumüller Johannes Gutenkunst ist der Bruder des Müllers auf der Dorfmühle in Ebertsheim Michel Gutekunst.
1784 ist der Kaspar Kneisel auf der Neumühle Asselheim im Beedbuch von Mertesheim genannt 104. 1802 wird in einem notariellen Kaufvertrag in Grünstadt als Käufer genannt der Müller auf der Neumühle „bei Mertesheim“ Andreas Kneisel 105.
1815 wird der Müllermeister Christian Kneisel im luth KB Asselheim genannt; ∞ Maria Elisabetha Morgenthaler; Vater des Jakob Kneisel († 23.12.1815 Asselheim, alt 7 Monat) 106, des Jakob Kneisel († 8.4.1818 Asselheim, alt 1 J., 9 M.) 107, des Jakob (!) Kneisel († 25.8.1819, alt 6 M.) 108, Katharina Kneisel († 22.4.1821, alt 6 T.) 109
Am 5.7.1827 kommt es zur Zwangsversteigerung der Neumühle. Diese wird im Intelligenzblatt des Rheinkreises am 20.6.1827 annonciert: „In Vollziehung eines Urtheils des Königl. Bezirksgerichts zu Frankenthal vom achten März laufend, und auf Ansuchen von Friedrich Völkel, Handelsmann zu Grünstadt wohnhaft, Sohn aus erster Ehe des daselbst verlebten Jakob Völkel, im Leben Kaufmann und zuletzt Gastwirth zu Grünstadt und von Susana Hallmann, Wittwe aus zweyter Ehe des verlebten Jakob Völkel, Gastgeberin zu Grünstadt wohnhaft, handelnd als natürliche Vormünderin der mit demselben erzeugten, bey ihr sich aufhaltenden annoch minderjährigen Kinder, als: Susanna, Jakob, Georg und Philippina Völkel [...]. gegen ihre Schuldner:, nämlich: 1) Christian Kneisel, Müllerbursche, seiner Profession ein Bäcker, 2) Elisabetha Kneisel, ledig großjährig ohne Gewerbe; 3) Caspar Kneisel, ledig großjährig und ebenfalls ohne Gewerbe; sämtlich auf der bey Asselheim und in der Gemarkung von da gelegenen Neumühle wohnhaft, und gegen: 4) Adam Kneisel, minderjährig und ohne Gewerbe bey seiner Mutter Elisabetha Morgenthaler, Wittwe aus erster Ehe von Andreas Kneisel, nunmehr verehelicht an Christian Kneisel, Müller auf besagter Neumühle wohnhaft [...] wird [...] zur öffentlichen Zwangsversteigerung [...] geschritten werden: [Anm.: Nr. 1-7 landwirtschaftliche Grundstücke] [...] 8) Eine Mahlmühle, genannt die Neumühle, gelegen im sogenannten Asselheimer Thal am Eisbach, 66 Ruthen (oder 16 Aren) Flächenmaaß enthaltend, bestehend in Wohn- und Mühlgebäuden, Hof, Scheuer, Stallung und Schoppen, begränzt nach Westen der Neumühlerweg, nach Osten das Art. 5 beschriebene Grundstück [Anm.: Acker hinter der Neumühle], nach Norden den Bach und nach Süden ein Gemeindepfad ...“ 110.
Auch in der Neumühle wurde zeitweise Loh gemahlen. Das
geht aus den Eintragungen im Grundsteuerkataster von 1841 hervor 111. Danach gehörten zur
"Neumühle außer dem Dorf": das Wohnhaus mit Mühle, 2 Mahlgänge und 1 LOHGANG, Scheuer, Stall, Schopp, Hofraum. Brunnen.
Besitzer waren zu dieser Zeit der Rotgerber Daniel Catoir und der Gerber Bartholomäus Heßel. Und damit ist auch schon gesagt, für wen der Lohgang arbeitete. Catoir hatte seine Hälfte erhalten aus dem Nachlaß seiner Eltern Valentin Becker und
Clara geb. Catoir.
1848 wurde die Neumühle sie von den Erben K.W. Becker und Fr. Becker versteigert und durch die Gebrüder Bordollo ersteigert 112.
In der Versteigerungsannonce (Versteigerung zur Auflösung der Erbengemeinschaft), erschienen im Grünstadter Anzeiger vom 8.1.1848 heißt es: „Licitation. Am 29. Januar 1848 [...] zu Asselheim wird [...] zur öffentlichen Licitation nachbezeichneter, auf der Gemarkung von Asselheim gelegener Immobilien geschritten [...] nämlich von 1) Plan=Nro. 256: 31 Decimalen außer dem Dorfe Asselheim enthalten die sogenannte Neumühle, bestehend in einem Wohnhause, einer Mühle, zwei Mahlgängen, einem Lohgange, Scheuer, Stallungen, Schoppen, Schweinstall und Hofraum mit Brunnen. [...] Die Licitation geschieht der Untheilbarkeit halber, auf Anstehen der Eigentümer [...] I. Clara Becker, Wittwe des in Dürkheim verlebten Gutsbesitzes Carl Wilhelm Becker, Gutsbesitzerin, und jetzige Ehefrau von Daniel Catoir, Gutsbesitzer in eigenem Namen, sowohl als Vormünderin über die mit ihrem verlebten ersten Ehemanne erzeugten, noch minderjährigen Kinder, nämlich 1) Valentin Becker, Handlungsbeflissener, 2) Philipp Becker, Bäcker, 3) Johann Becker und 4) Clara Becker, beide gewerbslos, alle bei ihrer Mutter domiziliert [...][II. und III. Vormünder der Kinder], IV. Maria Christina Schäfer, Gutsbesitzerin, Witwe aus erster Ehe von dem in Dürkheim verlebten Gerber, Friedrich Becker, jetzt Ehefrau von Bartholomäus Hessel, Gerbermeister, in ihrer Eigenschaft als Vormünderin“ 113.
Ersteigerer waren die Brüder Bordollo aus Grünstadt, die Betreiber der Steingutfabrik. Diese verwendeten die Neumühle bis 1867 als Massenmühle zum Mahlen der Porzellanerde für die Steingutfabrik verwendet. Anschließend wurde die Neumühle an verschiedene Pächter in Pacht gegeben, die sie zu verschiedenen Zwecken verwendeten. Am 28.1.1884 erfolgte durch den Eigentümer, den Fabrikanten Joseph Bordollo eine öffentliche Ausbietung der Neumühle zu einer 9jährigen Verpachtung, die in der Gaststätte Friedrich Breitwieser in Grünstadt stattfand. In der Ankündigung vom 26.1.1884 wurde die Mühle wie folgt beschrieben: „die an der Eis auf 31 Dez. Fläche gelegene sog. Neumühle, in gutem Zustande, mit einfachem und doppeltem unterschlächtigem Wasserrad und ca. 100 Kubikmeter fassenden Cement-Reservoirs, Stampfwerk ...“ 114.
Zuletzt befand sich in der Neumühle eine Mineralgerberei. 1912 kaufte die Stadt Grünstadt das Anwesen; es entstand darin das Pumpwerk für die Grünstadter Wasserversorgung, das heutige Wasserwerk 115.
Karte:
- LA Speyer Best W 41 Nr. 91
- Ölmühle:
die „Olichmühl“ lag zwischen dem alten Ortskern und der Pfortmühle und ist in einer Karte von Antoine de Regemorte aus dem Jahr 1739 verzeichnet. Diese Karte ist abgedruckt im Aufsatz von Uwe C. Christiansen im Asselheimer Dorfblatt Nr. 44, 2000, S. 11.
Müller auf der Ölmühle (err.) war Georg Philipp *Fett († vor 1729). Er war der Vater des Bürgers und Rotgerbers zu Grünstadt Johann Georg Fett (∞ am 27.2.1738 in Flonheim mit Anna Maria Martenstein [Tochter von Johann Daniel Martenstein, Bürger und Chirurg in Flonheim] 116.
Georg Philipp Fett verstarb unter Hinterlassung mehrerer tausend Gulden an Schulden, woraufhin das Konkursverfahren eröffnet wurde. Seine Witwe Anna Elisabeth geb. Schwerd beanspruchte nunmehr „ratione dotis et illatorum“ und aufgrund einer durch die leiningen-westerburgische Regierungskanzlei konfirmierten Pfandverschreibung den Besitz der Ölmühle Asselheim mit Zubehör sowie 30 Morgen Äcker, Wingert und Wiesen. Als dies verweigert wird, erhebt sie Klage vor der Leiningen-westerburgischen Kanzlei Grünstadt. Sie trägt vor, sie sei lediglich subsidiär zahlungspflichtig bei Schuldverschreibungen, die sie mitunterschrieben habe. So habe sie einen Vergleich mit Witwe und Erben des Johann Konrad Fabricius erfüllt, die sich aus einem Liefervertrag über 4000 Sack Korn und Weizen an den französischen Kommissar im Elsaß, Sieur La Fontaine ergeben haben. Nachdem die Vorinstanz nach Einholung eines auswärtigen Rechtsgutachtens die Klage abgewiesen hatte, erhob sie Appellation beim Reichskammergericht Wetzlar 1729-1732 117.
Der Ausgang des Verfahrens ist wie bei den meisten der ca. 2400 pfälzischen Reichskammergerichtsakten, die sich im LA Speyer befinden, nicht überliefert. Die ursprünglich in Wetzlar, dem späteren Standort des Gerichts, vorhandenen Urteilsbücher, sind nicht erhalten geblieben.
Das weitere Schicksal der Olichmühl ist bisher nicht erforscht. Jedenfalls bestand sie 1817 nicht mehr und auch deshalb in der Aufstellung der Ölmühlen im Bezirksamt (Kreis) Frankenthal von 1817 nicht aufgeführt 118.
- Papiermühle am Hohfels, später Wappenschmiede Corell:
zwischen Asselheim und Mertesheim; die Papiermühle lag unterhalb vom Hohfels nördlich vom Eisbach 119. Sie wurde nicht vom Eisbach angetrieben, sondern von der Hohfelsquelle. Gegenüber lag die Gaulsmühle. Die Mühle besteht nicht mehr. Die sog. Lefferthäuser 120 die am früheren Ort der Mühle hart nördlich der Landstraße standen in der Kurve im Eistal (auf Höhe des heutigen Parkplatzes), wurden in den 1980er Jahren im Zuge der Begradigung der L 216 abgerissen.
Auffallend ist, daß in der Karte vom 20.9.1731 121 hart an der Grenze zur Mertesheimer Gemarkung eine unbezeichnete Mühle auf der Nordseite des Eisbachs eingezeichnet ist, während in der Mertesheimer Flurkarte von 1735 an der gleichen Stelle, an der Grenze zur Mertesheimer Gemarkung, schon auf Asselheimer Gebiet gelegen, die „Lohmühl“ eingezeichnet ist, die auf einer Insel im Eisbach liegt, während ein zugehöriges Gebäude auf der Südseite des Baches liegt 122.
Die Asselheimer Familie Lerch/Lorch betrieb um 1728 am Hohfels bei Asselheim (später sog. Lefferthäuser 123 in der Kurve im Eistal auf Höhe des heutigen Parkplatzes) eine Papiermühle 124; an dem Gebäude befand sich eine Inschrift "H.M.L. 1728 125, die nach mündlicher Überlieferung mit "Heinrich Mann Lautersheim" gedeutet wird; Weber meint dagegen überzeugend, es handele sich um Hans Michael *Lorch. Dieser Hans Michael Lorch, manchmal auch als Lerch genannt, lebte von 1614 - † 3.4.1687 Asselheim 126. Wenn diese Ansicht stimmt, war die Papiermühle älter, als bisher angenommen. Leider ist im ältesten luth. KB Asselheim bei Johann Michael Lorch keine Berufsangabe notiert. Das steht jedoch der Einstufung als Papiermüller nicht entgegen, da die Eintragungen im luth. KB Asselheim nicht immer die Berufsangabe enthalten.
Hanß Michael Lorch ist mein 8xUrgroßvater.
Auf ihn folgte sein Sohn Christoph Lerch; auf ihn deutet die Inschrift "H.M.L. 1728 127, die sich am nicht mehr erhaltenen Mühlengebäude befand. Christoph Lerch, der am 27.8.1686 in Asselheim die aus Lambrecht stammende Klara Elisabeth Gerste heiratet, ist mein 7xUrgroßvater. Lerch ist am 10.12.1734 in Asselheim gestorben.
Auf ihn folgte als Papiermüller Konrad Gottfried Mann (1712 Asselheim - † 1784 Asselheim). Er und seine Frau Anna Ursula brachten am 24.6.1748 ihren drei Tage alten Sohn Johann Philipp zur Taufe 128. Seine Tochter Philippina Mann heiratete am 25.7.1770 in Asselheim den Mitinhaber des Großen (Rosenthaler) Hofes in Lautersheim, den Witwer Johann Jakob II Mann 129. Über Philippina Mann läuft die Verwandtschaft zum meinen Lautersheimer Vorfahren Mann und zur späteren Papierfabrik Ebertsheim.
Von mehreren Kindern wurde Johann Philipp Mann (21.6.1748 Asselheim – 1839) Nachfolger im Papiermacherhandwerk. Dieser war verheiratet mit Anna Margarethe Hafner, der Tochter des lutherischen Schulmeisters Hafner in Asselheim 130. Am 3.11.1782 wurde ihr Sohn Georg Heinrich Mann getauft. Gevattersleute waren Georg Heinrich Friedrich, Papiermüller in Eisenberg und seine Ehefrau Eleonore 131. Georg Heinrich Friedrich (18.4.1737 Albisheim / Pfrimm - † 17.5.1816 Eisenberg; Sohn des Johann Peter Friedrich und der Margarethe Catharina Haaß von der Papiermühle Albisheim/Pfrimm) und (∞ 28.12.1762 Albisheim) Christine Eleonore Rühl sind meine 5xUrgroßeltern.
Der Sohn von Johann Philipp Mann und Anna Margarethe Hafner, Johann Jakob Mann (1801-1872) würde der Nachfolger auf der Papiermühle am Hohfels. Sein Besitzrecht ist im Urkataster 1841 eingetragen. Ihm gehörte „außer Dorf“ ein Wohnhaus mit Papiermühle, Scheuer, Stall, Hofraum und Pflanzgarten. Das Anwesen hatte er gem. Vertrag v. 23.11.1823 von seinem Vater Johann Philipp Mann zur Aussteuer erhalten 132. Er war Dorothea Kind verheiratet 133.
Nach dem Tod des Johann Jakob Mann kam es zwecks Erbauseinandersetzung am 22.7.1872 zur Versteigerung der Papiermühle. Versteigerer waren die Witwe Dorothea Kind und deren aus der Ehe stammenden Kinder. Erworben hat das Anwesen Johannes Mann (1838-1898) 134.
Noch in den 1870 Jahren ist die Papiermühle ab- oder zumindest ausgebrannt. Danach wurde Johann Jakob Mann als Landwirt, während sein Bruder Johann 1886 nach Kaiserslautern verzog. Das Anwesen, das noch im Grundbuch von 1929 als Papiermühle eingetragen war, wurde von dem Wappenschmied in Asselheim, Johann Correll I erworben 135.
Dieser Corell betrieb in dem Anwesen ein kleine Wappenschmiede 136.
1910 gehörte die jetzt sog. Corellmühle an der Hohfels der Stadt Grünstadt 137.
- Pfortmühle:
östlich von Asselheim am Eisbach gelegen; sie wies 2 Gänge, 1 Ölpresse und 1 Walkgang auf 138.
Diese Mühle war Erbbestandsgut der Grafen von Leiningen 139. In einem vom leiningischen Heimatforscher Johann Ludwig *Knoch (1712 St. Goar – 1808) erstellten Repertorium 140 heißt es unter Teil F Localia: 1584 „Forth Mühle bey Grst“ und „Fortmühle erkauft 1585 Nr. 92“.
Unter dem Datum 1.1.1751 heißt im Knoch'schen Repertorium 141: „... ist das lauffende Geschirr in der Fortmühlen geschätzt worden“. Am 17.1.1571 heißt es ebenfalls dort: „Die Unterthanen zu Grünst: u. Asselheim sollen nur allein in der BannMühlen auf der Forthmühle und zu Asselheim mahlen 142. Am 12.2.1571 heißt es dort weiter: „Müller in Fort- u Asselheimer Mühlen sollen auf die Wag mahlen und Von 1 Mltr Korn 2 Fierling Molter nehmen“.
Am 14.10.1584 ergeht der „Befehl, daß alle Einwohner zu Grünstadt in Fortmühlen mahlen sollen, hätte jemand über den Müller zu klagen, so könte er sich melden“ 143.
Am 19.10.1585 wird eine „Quittung über bezahlten Rest der Kauffgelder der Fortmühlen an Johann Engel“ erteilt 144.
Am 17.3.1605 heißt es im Knoch'schen Repertorium: „Graf Ludwig ist zufrieden, daß seine Frau Mutter den Fortmüller wieder bey behalte“ 145. 1606 schreibt „Gräfin Amalia an ihren Sohn, ihr Gemahl habe ihr die Mühl überlassen, da die Gebäude schon alle ruiniert gewesen ... [Anm. d. Verf.: Rest fehlt in Kopie in LA Speyer] 146.
Für 1651 notiert das Knoch'sche Repertorium: „Grünstadter haben einem Juden die Forthmühl verkaufft; müssen ihn den Kauffbrief ausfertigen“ 147. 1654 heißt es: „Asselheim will die Fortmühle zur Schatzung ziehen“ 148.
Im Knoch'schen Repertorium heißt es 1669: „Graf Philips an den Renthmeister [...] Und auf was Arth den Grünstadtern der Weinzehnt in der Port Mühlen zugelassen worden. Beständnuß Brieff des Hammers.“ 149
1670 erfolgt der Verkauf der Pfortmühle der Stadt Grünstadt. Im Knoch'schen Repertorium heißt es dazu: „1670 Kaufbrief, als die Gemeinde zu Grünstadt ihr Forthmühle an Esaiam *Büttnern, mit aller Zugehör, für 1070 fl Verkaufft, ist aller Herrschafts Beschwer frey, außer 20 Mltr Pfacht Korn gibt ferner Jährl: nach Albsheim 1 Leib Brod u: 2r Eyer, dagegen der Müler sein Vieh mit auf die Weyde treiben kann. Von der Ohligmühl 5 alb. Dat Grünst: 9. Dez“ 150
Im ältesten luth. KB von Asselheim wird am 17.5.1687 der 'Furth Müller' Johannes Hafner genannt. Dieser läßt seinen Sohn Philipp Jacob „zur Tauf befördern“ 151.
Am 24.1.1690 heirateten in der katholischen Kapuzinerkirche in Grünstadt der Johann Thomas Spitzer, Molitor in der Fortmühle und die Witwe Elisabeth NN. 152
Unter dem 24.5.1694 heißt es im Knoch'schen Repertorium 153: „der Portmüller und Gemeinde Asselheim sollen die Bruch über der Bach, biß auf weiteren Erweiß gesamter Hand machen laßen.“
Ein Jahr später wird im luth. KB als „Fortmüller“ genannt Johann Nickel Born. Dessen Ehefrau Anna Catharina NN, „Fortmüllers Haußfrau“ ist am 20.7.1698 Patin in Asselheim 154.
Um 1700 ist Nicolaus *Born der Pfortmüller; er war verheiratet mit der bereits genannten Anna Catharina NN., wohl Witwe Sahler; am 5.5.1700 ist die „Anna Catharina[,] Nicolauß Bornen Müllermeisters in der Forth Mühl ehl Hauß-Frau“ als Patin in Albsheim / Eis bei der Taufe Anna Catharina Heeß 155. Bereits am 30.3.1700 ist die Anna Elisabeth Sahleredin 156 „des Forth=Müllers Stieftochter“ als Patin in Albsheim/Eis bei der Taufe der Maria Elisabetha Müßler 157.
1716 ist G. Joh. Guth der Pfortmüller in Asselheim.
Am 1.4.1711 lassen Georg Philipp Fett und seine ehl. Haußfrau in Asselheim ihren Sohn Johann Georg taufen 158. Anna Elisabeth NN., des „ehrsahmen Georg Philipp Fetten Bürgers und fortmüllers alhier“ war am 29:6:1711 in Asselheim bei der Taufe der Pfarrerstochter Loysa Elisabetha Ahlfeld, Tochter des Pfarrers in Asselheim Georg Friedrich Christian Ahlfeld 159. Noch um 1725 war Georg Philipp Fett der „Furtmüller“ zu Asselheim 160. Dieser war mit Anna Elisabeth geb. Schwerd verheiratet. Der Müller Fett war in Konkurs gefallen und hinterließ einen Schuldenberg von mehreren 1000 fl.
Am 31.1.1732 erging ein Urteil der hochgräflichen Cantzley Grünstadt „Zu Conc..... Sachen des Fortmüllers zu Aßelheim Georg Philipp Fetten u. deßen Ehefrauen Annen Elisabethen sämbtl: Creditoren … entgegen u. wieder bemelte Fetth: Eheleuthe Liquidaten …. wird auff übergeben Liquidationen producierte Documentas, auch ferners Einbringen u. erfolgten Schluß von Hoch-Gräfl: Leining: Cantzley allhier auff eingehohlten Rath außwärtiger Rechtsgelehrten hiermit vor Recht erkannt: Daß die Fett: Ehefrau … gegen ihr u.ihres Mannes Creditores sich nicht gebrauchen, sondern den selben u. zwar Letzeren In Subsidium verhaft bleiben, so dann die Anna Catharina Lorum Ihre an der Fortmühle zu zwey Quart formierte Pratension der Gebühr rechtens nicht erwiesen, sondern darmit abgewiesen ….“. Gegen das Urteil wurde vor dem Reichskammergericht Wetzlar Appellation erhoben 161. In den Akten befindet sich auch ein „Extract auß dem Albisheimer Beedbuch, Anna Elisabetha Fettin Güter betr. auß Georg Philippen Fetten Hoff. Deßen Haußfrau von Ihrem Vatter Andreas Schwender ererbt ...“.
Die Mühle gehörte um 1740 zum Witthum der Gräfin Margaretha Christina Augusta zu Leiningen-Westerburg, geb. Gräfin zu Daneskjöld und Laurvig. 1740 kommt es zwischen ihr und ihrem ältesten Sohn Georg Karl I. August Ludwig, regierender Graf zu Leiningen-Westerburg in Grünstadt zu einem Vergleich über das Witthum und Paraphernalgüter, u.a. auch über die Pfortmühle. Der Vergleich von 1740 wurde 1743 durch das Reichskammergericht in Wetzlar bestätigt 162.
1773 zog der Fortmühlenbeständer Valentin Cawey von der Mühle ab; neuer Beständer wurde Georg Wingener. Es ist damals eine Mahl-, Ohlig- und Walkmühle. 1775 erhielt dann der Müller Neeb sen. aus Asselheim die Mühle in Erbpacht. Dieser blieb mit der Zahlung zurück, ihm wurde 1781 die Mühle abgenommen. Neue Beständer wurden die Brüder Andreas und Johannes Schrag. In den Revolutionsjahren nach 1793 war Schultheiß Kindt von Grünstadt der Erbpächter.
In einem Rechtsstreit vor dem Reichskammergericht Wetzlar zwischen 1793-1801 war beteiligt der Müller auf der Pfortmühle in Asselheim, Wilhelm Kind. Dieser hatte für eine Schuldforderung von 150 fl für Holz, das an den Küblermeister Jakob Bal(t)z in Grünstadt geliefert worden war, eine Bürgschaft übernommen. Aus einer Schuldverschreibung von 1791 über die geschuldete Summe war seitens des Gläubigers, Theodor Friedrich Kreglinger, einem Kaufmann aus Rheindürkheim, die Zwangsvollstreckung bei der gräflichen Kanzlei in Grünstadt beantragt worden. Damals gab es noch kein Amtsgericht und keine Gewaltenteilung. Diese Zwangsvollstreckung unterblieb jedoch mit Rücksicht auf eine sog. Supplik (Klageschriften an das RKG. In Citations- und Mandatssachen legten die Suppliken pro processibus gewöhnlich den gesamten Prozeßstoff dar [vgl. Wiggenhorn: Reichskammergerichtsprozeß, a.a.O., S. 174]) des Schuldners Balz beim gräflichen Kabinett. Der vor dem Reichskammergericht mitbeklagte gräfliche Kanzleidirektor Brandt nimmt darauf Rücksicht, weil sein Sohn Kabinettsrat war, der für solche Suppliken Geld bekommt. Als der Kläger gegen die Einstellung der Zwangsvollstreckung ein gräfliches Mandat 163 erhält, berief sich der Schuldner Balz auf die bevorstehende Niederkunft seiner Frau, sodaß die Exekution abermals um vier Wochen verschoben wurde. Danach erhielt er eine Suspensionsbescheinigung auf unbestimmte Zeit. Das RKG forderte die Beklagten (Christian Carl Graf zu Leiningen-Westerburg und Rixingen und den Hofrat Brand als gräflich-altleiningischen Kanzleidirektor) auf, den Mißbrauch der Kanzleijustiz (!) abzustellen. Da der Schuldner Balz zwischenzeitlich verarmt war, und die Zwangsvollstreckung gegen aussichtslos geworden war, forderte der Kläger nunmehr von Graf und Hofrat Schadensersatz. Diese berufen sich auf die 1794 erfolgte Besetzung der Grafschaft durch die französischen Revolutionstruppen, was eine geordnete Rechtsverfolgung unmöglich mache 164. Anzumerken bleibt, daß der Bürge Kindt, es handelt sich um den Pfortmüller Johann Wilhelm Kindt (23.7.1754 Grünstadt - 17.6.1795 Asselheim; Sohn des Johann Philipp Kindt und der Sybilla Helfenstein) inzwischen verstorben war. Inwieweit die Tatsache, daß er der Bruder des Grünstadter Oberschultheißen Georg Marcus Kindt war 165, auf den Verlauf des Verfahrens Einfluß hatte, bleibt offen. Mein Urgroßonkel, der leinigisch-westerburgische Hofrat der Leiningen-Westerburg-Altleiningen Hofkanzlei und Konsistorialrat, Johann Casimir Fries (26.1.1739 Neustadt - † 17.3. 1801 Grünstadt), ein Intimfeind von Hofrat Ludwig Brandt, läßt in seinen Lebenserinnerungen an Brandt „kein gutes Haar“ und hält diesen für durch und durch korrupt 166.
Der Müller Johann Wilhelm Kindt (23.7.1754 Grünstadt - 17.6.1795 Asselheim) war 1795 verstorben. Kindt wurde in der Franzosenzeit 1793 mißhandelt; sein Bruder, der Oberschultheiß Georg Marcus Kindt berichtet: "Mein Bruder auf der Pforthmühle ist ganz besonders hart mitgenommen worden, die hatten ihn etliche malen auf dem Boden liegen, und wollten ihn, wann er sein geld ihnen nicht gäbe, umbringen, sie zogen ihn und seine Frau ganz aus ... und so kam er mit seinen vier Kindern hierher zu mir geflüchtet“ 167. Seine Ehefrau Dorothea Elisabeth Philippine Meurer und die Kinder Philippine Friederike Elisabeth Kindt und Georg Friedrich Karl Kindt ließen die Mühle wohl im Wege der Erbauseinandersetzung veräußern, bzw. diese wurde als französisches Nationalgut beschlagnahmt und verkauft.
Jedenfalls wird 1803 Engelbert *Din(t)z als Müller auf der Pfortmühle Asselheim erwähnt 168. Dieser wird noch in einem Verzeichnis aller im Kanton Grünstadt befindlichen Mühlen vom 15.12.1817 169 als Eigentümer der Pfortmühle Asselheim genannt. Die Mühle verfügte damals über zwei Mahlgänge, die von einem unterschlächtigen Mühlrad getrieben werden.
Nach dem Mühlenverzeichnis von 1817 für den Kanton Grünstadt des kgl. Bayerischen Bezirksamts Frankenthal besaß die Pfortmühle, eine Ohligmühle, 1 unterschlächtiges Wasserrad. Der Eigentümer hieß nun Reinhard Mühlmichel 170.
1853 war die Pfortmühle noch Mahl- und Ölmühle und stand im Besitz von Georg Wilhelm Pfeifer 171.
Am 14.3.1872 lassen der Müller Georg Berg und dessen Kinder nach dem Tod der Ehefrau/Mutter Philippina Setzer die „bei Asselheim an der Eisbach gelegen 'Pfortmühle', bestehend in Wohnhaus mit Nebengebäuden, in der Mühle mit 3 Mahlgängen, Schälgang und Ölmühle“ versteigern. Die Mühle ist in der Ankündigung der Versteigerung weiter wie folgt beschrieben: „Die Mühle ist eine der besten an der Eisbach, hat 10' Gefäll, einen Springbrunnen, der mit wenigen Kosten um's Zweifache verstärkt werden kann, und liegt nur 10 Minuten entfernt von der im Bau begriffenen Dürkheim-Monsheimer Bahn“ 172.
Dagegen meint Weber in seinem grundlegenden Werk „Geschichte der pfälzischen Mühlen besonderer Art“, die Mühle sei bereits 1864 an Heinrich Orb aus Westhofen und Carl Rossée aus Grünstadt verkauft worden. Die beiden neuen Inhaber rüsteten den Betrieb um in eine Stärkefabrik mit angeschlossener Papiermühle 173. Das bei Weber genannte Datum kann jedoch nicht stimmen, der Erwerb muß vielmehr erst 1872 erfolgt sein. Das Erwerbsdatum kann vielleicht aus dem LA Speyer befindlichen Notariatsakten geklärt werden.
1888 war die Pfortmühle in eine Papierfabrik umgebaut; in diesem Jahr wurde eine Langsiebmaschine zur Papierherstellung aufgestellt. Die Pfortmühle wurde durch die Firma H. Orb und Co. Betrieben 174. Zeitgleich mit der Aufstellung der Langsiebmaschine (eine solche kann in der Alten Papierfabrik in Ebertsheim besichtigt werden) wurde die Stärkefabrikation aufgegeben. Man verlegte sich nun auf die Produktion von Schreib- und Zeitungspapier. Nach dem Tod des Geschäftspartners Rossée trat der Bruder von Heinrich Orb als Teilhaber in der Unternehmen ein, schied aber im Jahr 1900 wieder aus. Die Fabrik geriet in finanzielle Schwierigkeiten, die wohl darauf zurückzuführen waren, daß sie nicht nach dem technischen Fortschritt der Zeit modernisiert werden konnte. 1907 wurde die Papiererzeugung eingestellt und das ganze Anwesen nebst dazugehörigen Ländereien verkauft an die Firma Frankfurter und Bohn, die in den Fabrikhallen eine Möbelfabrik einrichtete 175.
- Reinhardsmühle:
s. Kappelmühle
wohl benannt nach dem Müller Reinhard *Mühlmichel
Karte:
- LA Speyer Best. W41 Nr. 2398: 6 Blätter mit Ortslage Mühlheim, Albsheim, Heidesheim mit Schloßmühle, Furthmühle und Ziegelhütte, 1839-1842, 1918
Literatur/Urkunden:
- Christiansen, Uwe C.: Die Wasserführung an den Asselheimer Mühlen; in: Asselheimer Dorfblatt, Ausg. 44 = 2000, S. 10-12
- Schleifmühle oberhalb Asselheim, Johannsmühle:
s. Mertesheim, Schleifmühle
- Schwartz'sche Lohmühle:
das erste luth. Asselheim
1Goethe, Johann Wolfgang: Autobiographisches. Italien. Reise, 2. Teil, in Caserta, 16.3.1787
2Weber, Friedrich Wilhelm: Die Geschichte der Mühlen und des Müllerhandwerks der Pfalz (Otterbach 1978), S. 9.
3LA Speyer Best A2 Nr. 179/1; s. auch Kiefer: Mahl- und sonstige Mühlen im kurpfälzischen Oberamt Neustadt; in: Pfälzische Heimatblätter 10 (1962), S. 60; Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 245:
4Stürmer, Sabine: Mühlenrecht im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken während des 18. Jahrhunderts; in: Jahrestagungen zur Volkskunde 1996 und 1997 / hrsg. von der Gesellschaft für Volkskunde im Saarland e.V. durch Michael Sander. - Saarbrücken, 2000 (Volkskunde im Saarland 3), S. 69.
5Karte LA Speyer W1 Nr. 371/5.
6Weber: Mühlen der besonderen Art, S. 343.
7Weber: Mühlen der besonderen Art, S. 343.
8Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 88.
9Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 89; LA Speyer Nachlaß Berthold HB 83 S. 103,
10Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 89 m.w.N.
11Eid: Hof- und Staatsdienst, S. 120.
12Eid: Hof- und Staatsdienst, S. 121.
13Franz: Geschichte Frankenthal, S. 43.
14Denkmaltopographie Frankenthal, 14/15.
15Franz: Geschichte Frankenthal, S. 57.
16Denkmaltopographie, Kreis Alzey Worms Bd. 1, S. 51.
17zu diesem s. Georg C. Homberger und Joh. Georg Meusel: Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller, Bd. 17, Lemgo 1820; Hinweis von Dr. Manfred Essig: Die Bonnenmühle und die Niedermühle; in: Heimatjahrbuch Landkreis Kaiserslautern 2019, S. 162, 173.
18Bodman, Ferdinand: Annulaire Statistique Du Départment du Mont-Tonnere Pour l'An 1809, Mainz 1809, S. 226; Hinweis von Dr. Manfred Essig: Die Bonnenmühle und die Niedermühle; in: Heimatjahrbuch Landkreis Kaiserslautern 2019, S. 162, 173.
19Lampert: 1100 Jahre Grünstadt, S. 243.
20 LA Speyer Best. H33 Nr. 173, Bl. 16r Akten des Bezirksamts Frankenthal betr. Getreidemühlen im Bezirk Frankenthal 1817.
21FLA Amorbach = LA Speyer Best.X53 Nr. 10: „Knoch, Repert. Über Leiningen-Westerburg II: Grafschaft Altleiningen III. Grafschaft Neuleiningen, ferner: Protocolla iudicialia, gemeinschaftliche Orte, Grünstädter politica, verpfändete und versetzte Orte. 1759-1762“, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten- Knochs; LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs, S. 107r.
22Lampert: 1100 Jahre Grünstadt, S. 228-229, 255.
23Lampert: 1100 Jahre Grünstadt, S. 242-243.
24Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 110 f; Wikipedia, Stichwort Bannrecht, http://de.wikipedia.org/wiki/Bannrecht, Abruf vom 24.6.2014.
25LA Speyer Best. 2, Nr. 2687; Stürmer: Mühlenrecht, S. 121.
26Stürmer: Mühlenrecht, S. 70.
27Heil: Der funktionale Wandel pfälzischer Mühlen an Gewässerläufen ausgewählter Naturräume seit dem frühen 19. Jahrhundert, S. 25.
28Toussaint: Das Territorium der Grafen von Leiningen im Wormsgau, S. 189.
29Christiansen, Uwe C.:_ Die Wasserführung an den Asselheimer Bächen; in: Asselheimer Dorfblatt Ausgabe Nr. 44, 1990, S. 10.
30LA Speyer Best. H33 Nr. 173, Bl. 9r Akten des Bezirksamts Frankenthal betr. Getreidemühlen im Bezirk Frankenthal 1817.
31LA Speyer Best. C26 Nr. A144 fol. 48
32Repertorium Knoch LA Speyer Best.X53 Nr. 10; Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs.
33luth. KB Asselheim 1, S. 9, Bild 16.
34luth. KB Asselheim 1, S.69, Bild 47.
35luth. KB Asselheim 1, S.73, Bild 49.
36luth. KB Asselheim 1, S. 80, Bild 52.
37luth. KB Asselheim 1, S.73, Bild 49.
38luth. KB Ebertsheim, fol. 53, Copulationseintrag vom 9.10.1721.
39Archiv PRFK Ludwigshafen, Best. XIV I 114.1: Nachkommen des Philipp Rheinheimer (1540-1590.
40Luth. KB Asselheim 6, n.p., Bild 59.
41Armgart/Weber: Inventar der pfälzischen Reichskammergerichtsakten, Bd. 1, S. 598 Nr. 690.
42Kunstdenkmäler, Bd. VIII, S. 129.
43Denkmaltopographie Kreis Bad Dürkheim, Bd. 13.2, S. 218.
44Christiansen: Die alte Dorfmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 5/1990, S. 8-9.
45luth KB Asselheim 3, n.p., Bild 49, Copulationseintrag v. 12.11.1793.
46LA Speyer Best. L 56 Nr. 145 S. 83; Weber: Mühlen bes. Art, S. 165-166; Weber: Mühlen des besonderen Art, S. 166
47Christiansen: Die alte Dorfmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 5/1990, S. 8-9.
48LA Speyer Karte W41 Nr. 92.
49LA Speyer W1/371, 3-5.
50LA Speyer Best. W2 Nr. 7.
51LA Speyer Best. W2 Nr. 7.
52LA Speyer W1/371, 5.
53Christmann: Siedlungsnamen II, S. 370 m.w.N.
54LA Speyer Best. C 38 Nr. 69 Bl. 14, 25.
55Anm.: veraltete Bezeichnung für einen Pachtvertrag; der Begriff war bis ins 19. Jh. vor allem in Frankreich gebräuchlich.
56LA Speyer Best. E6 Nr. 690 [nicht foliert], Aktenvermerk vom 27.4.1722; Armgart/Weber: Inventar pfälzischen Reichskammergerichtsakten, Bd. 1, S. 597 Nr. 690.
57LA Speyer Best. E6 Nr. 690 [nicht foliert], Aktenvermerk vom 27.4.1722; Armgart/Weber: Inventar pfälzischen Reichskammergerichtsakten, Bd. 1, S. 597 Nr. 690.
58LA Speyer Best. E6 Nr. 690 [nicht foliert], Aktenvermerk vom 27.4.1722; Armgart/Weber: Inventar pfälzischen Reichskammergerichtsakten, Bd. 1, S. 597 Nr. 690.
59Armgart/Weber: Inventar der pfälzischen Reichskammergerichtsakten, Bd. 1, S. 598 Nr. 690.
60LA Speyer Best. E6 Nr. 690 [nicht foliert], notarieller Aktenvermerk vom 9.2.1733.
61Weber: Mühlen besonderer Art, S. 164
62LA Speyer Best. F5 Nr. 639, fol. 13.
63LA Speyer Best. F5 Nr. 639, fol. 2r.
64LA Speyer Best. K 16 Kasten Nr. 13 Urk. Nr. 238 vom 24.10.1810.
65LA Speyer Best. H33 Nr. 173, Bl. 4r; Weber: Historische Ölmühlen, S. 200; Weber: Mühlen besonderer Art, S. 164.
66LA Speyer Best. K16 Nr. 297, K 34: Ehevertrag des Lohmüllers in Asselheim Sebastian Kunz und der Müllerstochter Dorothea Fetzer von der Kronenmühle Rodenbach vom 14.6.1835.
67LA Speyer Best. K16 Nr. 297, K 34: Ehevertrag des Lohmüllers in Asselheim Sebastian Kunz und der Müllerstochter Dorothea Fetzer von der Kronenmühle Rodenbach vom 14.6.1835.
68Landwirtschaftliche Blätter: Amtsblatt der Kreisbauernkammer Pfalz 1864, Beilage zu Br. 2, S.7.
69Brügel: Asselheim,; Christiansen: Die Lohmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 4/1990, S. 5.
70Christiansen: Die Lohmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 4/1990, S. 5.
71Christiansen: Die Lohmühle; in: Asselheimer Dorfblatt Nr. 4/1990, S. 5.
72Weber: Kummer um die Kappelmühle Asselheim; in: Nordpfälzer Geschichtsverein 1981 S. 61 ff.
73Denkmaltopographie Kreis Bad Dürkheim, Bd. 13.2, S. 214.
74luth. KB Asselheim 3, n.p., Bild 56.
75Weber: Kummer um die Kappelmühle Asselheim; in: Nordpfälzer Geschichtsverein 1981 S. 61 ff.
76Weber: Kummer um die Kappelmühle Asselheim; in: Nordpfälzer Geschichtsverein 1981 S. 61.
77Christmann: Siedlungsnamen II, S. 335 m.w.N.
78Gabelmann: Kirchenbücher von Kirchheim und Bolanden von 1686-1800, S. 53.
79Weber: Kummer um die Kappelmühle Asselheim; in: Nordpfälzer Geschichtsverein 1981 S. 61 ff.
80Denkmaltopographie Kreis Bad Dürkheim, Bd. 13.2, S. 214.
81Pfälzer. Bote für das Glanthal und Anzeigenblatt für den Bezirk Kusel Nr. 20 vom 6.3.1868: Schwurgerichtssitzung vom 25.2.1868 gegen Reinhard Koch, Sebastian Koch wegen Meineides.
82luth. KB Asselheim 6, n.p., Bild 67, Sterbeeintrag v. 29.7.1832.
83Vollständiges Handels-, Adreß- und Firmenbuch für die Pfalz, 1864, S. 49.
84Neustadter Zeitung vom 8.1.1867 Nr. 6.
85Grünstadter Sonntagsspiegel vom 11.1.2012, S. 5.
86Rheinpfalz Unterhaardter Rundschau Nr. 56 vom 7.3.2014.
87Brügel: 1200 Jahre Asselheim, S. 71; Weber: Mühlen besonderer Art, S. 164-166.
88Weber: Mühlen der besonderen Art, S. 164.
89luth. KB Asselheim 1, n.p., Bild 182.
90Weber: Mühlen der besonderen Art, S. 164.
91Weber: Mühlen der besonderen Art, S. 164-165.
92LA Speyer Best. L 56 Nr. 145 S. 83; Weber: Mühlen bes. Art, S. 165-166.
93LA Speyer Best. L 56 Nr. 145 S. 83; Weber: Mühlen bes. Art, S. 165-166; Weber: Mühlen des besonderen Art, S. 166
94LA Speyer Karte W 41 Nr. 91.
95luth. KB Asselheim 1, S. 14, Bild 19.
96luth. KB Asselheim 1, S. 15, Bild 20.
97luth. KB Asselheim 1, S. 17, Bild 21.
98luth. KB Asselheim 1, S. 19, Bild 22.
99luth. KB Asselheim 1, S. 66, Bild 45.
100luth. KB Asselheim 1, S. 69, Bild 47.
101Gabelmann: Kirchenbücher von Kirchheim und Bolanden von 1686-1800, S. 53.
102luth KB Ebertsheim, Copulationseintrag vom 13.3.1774, Bl. 139.
103LA Speyer Best. F6 Nr. 285: Reformiertes Kirchenbuch Rodenbach, Taufeintrag Nr. 25 vom 18.6.1775.
104Mitteilung von Frau Marie-Luise Reuter Quirnheim vom 9.5.2014.
105LA Speyer Best. K16 Kasten Nr. 5, Urk. 379.
106luth. KB Asselheim 6, n.p., Bild 56, Sterbeeintrag v. 23.12.1815.
107luth. KB Asselheim 6, n.p., Bild 58, Sterbeeintrag v. 8.4.1818.
108luth. KB Asselheim 6, n.p., Bild 59, Sterbeeintrag v. 25.8.1819.
109luth. KB Asselheim 6, n.p., Bild 59, Sterbeeintrag v. 22.4.1821.
110Intelligenzblatt des Rheinkreises vom 20.6.1827 Nr. 102, Beilage, S. 607-608.
111LA Speyer Best. L35 Nr. 145 S. 74, Bes. Nr. 15, Pl. Nr. 256.
112Brügel: 1200 Jahre Asselheim, S. 71; Lampert: 1100 Jahre Grünstadt, S. 345.
113Grünstadter Anzeigeblatt vom 8.1.1848; Wochenblatt für Kirchheimbolanden und Grünstadt vom 18.1.1848.
114Pfälzer Presse Nr. 26 vom 26.1.1884.
115Brügel: 1200 Jahre Asselheim, S. 71; Lampert: 1100 Jahre Grünstadt, S. 345.
116Archiv PRFK Ludwigshafen, Best. XIV I 114.1: Nachkommen des Philipp Rheinheimer (1540-1590.
117LA Speyer Best. E6 Nr. 527; Armgart/Weber: Inventar der pfälzischen Reichskammergerichtsakten, Bd. 1, S. 338 Nr. 418.
118Weber: Mühlen besonderer Art, S. 360; LA Speyer Best. H 33 Bezirksamt Frankenthal, Nr. 173.
119LA Speyer Karte W41 Nr. 92.
120Brügel: Asselheim, S. 71.
121LA Speyer Best. W2 Nr. 7, erstellt zum Reichskammergerichtsprozeß LA Speyer Best. E6 Nr. 741.
122LA Speyer W1/371, 5.
123Brügel: Asselheim, S. 71
124Weber: Mühlen besonderer Art, S. 42/43.
125Photo bei Weber: Mühlen besonderer Art, S. 71.
126Fink/Stein: Familiengeschichte Mann.
127Photo bei Weber Mühlen der besonderen Art, S. 43.
128Weber: Mühlen besonderer Art, S. 42; luth. KB Asselheim 2, S. 15, Bild 15.
129Fink/Stein: Familienchronik Mann.
130Weber: Mühlen besonderer Art, S. 42.
131Weber: Mühlen besonderer Art, S. 43.
132Weber: Mühlen besonderer Art, S. 43.
133ev. KB Ebertsheim 7 Taufen 1859-1886, Bl. 5, wo beide als Paten genannt sind.
134Weber: Mühlen besonderer Art, S. 43; LA Speyer Best. C 38, Nr. 267.
135Weber: Mühlen besonderer Art, S. 44.
136Weber: Mühlen besonderer Art, S. 42.
137LA Speyer Best. H33 Sachakte 1063: Veräußerung städtischen Grundbesitzes (Corellmühle an der Hohfels, Bann Asselheim), 1910.
138Weber: Mühlen und Müllerhandwerk, S. 271.
139LA Speyer Best. C28 Nr. 142: Erbbestandsbrief über die Pfortmühle zu Asselheim vom 24.6.1747
140LA Speyer Best.X53 Nr. 10: „Knoch, Repert. Über Leiningen-Westerburg II: Grafschaft Altleiningen III. Grafschaft Neuleiningen, ferner: Protocolla iudicialia, gemeinschaftliche Orte, Grünstädter politica, verpfändete und versetzte Orte. 1759-1762“, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs.
141FLA Amorbach = LA Speyer Best.X53 Nr. 1.
142FLA Amorbach = LA Speyer Best.X53 Nr. 10: „Knoch, Repert. Über Leiningen-Westerburg II: Grafschaft Altleiningen III. Grafschaft Neuleiningen, ferner Protocolla iudicialia, gemeinschaftliche Orte, Grünstädter politica, verpfändete und versetzte Orte. 1759-1762“, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs.
143LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs, S. 107r.
144LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs: Teil III Grafschaft Neuleiningen: Nachlese zur Grünstädter Registratur, S. 92.
145LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs, S. 107r.
146LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs, S. 107r.
147Repertorium Knoch FLA Amorbach = LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Amtmann Hartmanns Amts-Protokoll von Ao 1647 biß 1660, Nr. 691; Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs.
148Repertorium Knoch FLA Amorbach LA Speyer Best.X53 Nr. 10, 1654 Nr. 9.
149Repertorium Knoch LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Abschnitt Altleiningen, nicht paginiert; Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs.
150Repertorium Knoch LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Registratur über Gemeinschafts Orthe, S. 9; Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs.
151Luth. KB Asselheim 1, S. 3, Bild 13.
152kath. Kirchenbuch (Kapuzinerkirchenbuch) Grünstadt; Mitteilung von Frau Marie Luise Reuter vom 17.12.2013.
153Repertorium Knoch LA Speyer Best.X53 Nr. 10, Amtmann Hartmanns Amts-Protokoll, S. 54; Orig. FLA Amorbach, Arbeiten Knochs.
154Luth. KB Asselheim, S. 17, Bild 21.
155ev. KB Mühlheim a.d. Eis I, 1698-1798, Taufeintrag vom 5.5.1700, Bl. 7.
156Anm.: Schreibweise unsicher.
157ev. KB Mühlheim a.d. Eis I, 1698-1798, Taufeintrag vom 30.3.1700, Bl. 7.
158luth. KB Asselheim 1, S.77, Bild 51.
159luth. KB Asselheim 1, S.79, Bild 52.
160LA Speyer Best. E6 Nr. 2396: Reichskammergerichtsprozeß des Johann Jost Römer aus Albsheim/Eis ./. Rat Hochknie des Grafschaft Leiningen-Westerburg u.a. wegen übereilter Zwangsversteigerung des klägerischen Grundbesitzes; dabei soll der Müller Fett kollusiv mit den übrigen Beklagten zu Nachteil des Klägers Römer beteiligt gewesen sein, 1727.
161LA Speyer Best. E6 Nr. 527
162LA Speyer Best. E6 Nr. 2003; Armgart/Weber: Inventar der pfälzischen Reichskammergerichtsakten, Bd. 2, S. 1068 Nr. 1195.
163Zweck des Mandatsprozesses ist die einstweilige Sicherung des klägerischen Anspruch durch richterliches, auf Tun oder Unterlassen gerichtetes und mit Strafandrohung bewehrtes Gebot in einem zweckorientierten knappen Verfahren. Der Mandatsprozeß gehört zu den außerordentlichen, summarischen Verfahrensarten (vgl. Dick: Entwicklung des Kameralprozesses, a.a.O., S. 93).
Die Mandatsprozesse betrafen gewöhnlich ein offenkundig rechtswidriges Verhalten des Beklagten, welche das RKG vorbehaltlich einer etwa begehrten Nachprüfung in einem späteren Verfahren zunächst durch ein Mandat abzustellen suchte. Unter einem Mandat verstand man denjenigen richterlichen Befehl, durch den dem Beklagten, idR lediglich auf Vorbringen des Klägers, unter Androhung einer Geldstrafe eine bestimmte Handlung geboten oder verboten wurde (vgl. Wiggenhorn: Reichskammergerichtsprozeß, a.a.O., S. 82).
164LA Speyer Best. E6 Reichskammergerichtsprozeß Nr. 1880.
165s. Homepage Eberhard Ref, Namensglossar, Stichwort 'Johann Wilhelm Kindt'; Billig, Wolfgang: Die Familien der kurpfälzischen, pfalzgrafschaftlichen und leiningisch-westerburgischen Vorfahren des Karl Wilhelm Kindt (Darmstadt 1998).
166Fries, Peter E.: Zeitenwende. Das Leben des Hof- und Consistorialrats der Grafen von Leiningen-Westerburg in Grünstadt Johann Casimir Fries 1739-1801, Binningen, Selbstverlag 1985 (Belegexemplar im Landesarchiv Speyer C 3917; ebenfalls in Landesbibliothek Speyer).
167Billig: Die Familien der kurpfälzischen, pfalzgrafschaftlichen und leiningisch-westerburgischen Vorfahren des Karl Wilhelm Kind
168LA Speyer Best. K16 fol. 5.
169LA Speyer Best. H33 Nr. 173 fol. 22r.
170LA Speyer Best H 33 Nr. 173, lfd. Nr. 39.
171Weber: Mühlen besonderer Art, S. 44.
172Grünstadter Anzeiger Nr. 16 vom 7.2.1872: Versteigerung der Pfortmühle Asselheim.
173Weber: Mühlen besonderer Art, S. 44.
174Jaffé: Geschichte der Papiermühlen im Herzogtum Zweibrücken, S. 23.
175Weber: Mühlen besonderer Art, S. 44-45; Brügel: Asselheim, S. 71 ff; Bachmayer, Eduard: Die wirtschaftliche Entwicklung der papier- und pappenerzeugenden Industrie im Gebiete der Rheinpfalz; Diss., Gießen/Kallmünz, 1934.