Tour 4: Durch die Askordaliá-Schlucht
anstrengende, spannende Tour durch die weglose Askordaliá-Schlucht im Ornó-Gebirge, bei Sfáka ostwärts von Agios Nikólaos. Die Tour ist stellenweise schwierig und weist einige Kletterstellen auf, darunter eine 5 m hohe Felsstufe. Der Zugang ist kompliziert, schwer zu erreichen und an zwei Stellen durch 1,5 m hohe Weidezäune versperrt, die es zu „knacken“ gilt. Keine Tour für „Weicheier“. Bei Regen lebensgefährlich. Die Schlucht ist völlig abgelegen, einsam und selten begangen. Kein Handyempfang.
Vom Schluchtende brsteht die Möglichkeit weiter bergauf gehend, den Gipfel des Askordaliá (1238 m) zu besteigen.
Ausgangspunkt:
Tourcharakter: anstrengende, teilweise schwierige Tour mit Kletterstellen
Markierung: rote Punkte und Steinmännchen
Dauer: 2-3 Stunden bis zum oberen Schluchten und wieder zurück.
Höhenunterschiede: 850 m ↑, 850 m ↓
Tourdetails:
die Schlucht liegt östlich der Bucht von Agios Nikólaos, im Ornó-Gebirge, an der Straße Sitía, kurz vor dem Dorf Sfáka. Hier überquert die Landstraße in einer weiten Linkskurve die Schlucht über eine Brücke. Direkt dahinter kann man rechts neben der Straße parken. Hier zwei ein Feldweg von der Straße ab, der der bergauf oberhalb des Trockenbachs durch einen Olivenhain führt. Zugang zur Schlucht direkt an der Bücke erscheint nicht möglich, da das Gelände völlig mit Gestrüpp zugewachsen und abschüssig ist. Wir haben es an verschiedenen Stellen versucht und sind schließlich fast auf dem Hosenboden den Steilhang hinabrutschend ca. 25 Höhenmeter hinunter in den Talgrund gelangt.
Dort angelangt ist der Zugang durch einen 1,5m hohen Weidezaun versperrt, der mE auch noch rechtswidrig quer durch die Schlucht gezogen ist. Wir konnten schließlich den Zaun „umlegen“ und haben uns geärgert, keine Drahtschere dabei gehabt zu haben (wir haben die Stelle nach der Rückkehr selbstverständlich repariert).
Der richtige Zugang zur Schlucht, den wir nicht gefunden hatten, führte noch vor der Brücke auf einem Feldweg links den Abhang hinunter in den Bachgrund. Wir hätten den Wanderführer genauer studieren sollen.
Der Trail führt im Bachgrund in südlicher Richtung langsam berauf. Nach 20 Minuten kommt man zu einer ersten Engstelle zwischen den inzwischen hochaufragenden Felsen.
Kurz darauf sind zwei niedrige Abbrüche in leichter Kletterei zu überwinden. Nach ca. 1:30 Stunde stoßen wir auf die von links kommende Einmündung eines Seitenarms, wo wir uns rechts halten. Die Schlucht wird immer wilder und führt steiler bergauf. Knochen von Bergziegen und Schafen häufen sich. Wir stoßen auf die Überreste eines abgestürzten Bartgeiers.
Die unüberwindlichen Seitenwände der Schlucht werden immer bizarrer, Schluchttiefe und oft auch der dichte Baumbestand, verhindern Sonnenschein, das Halbdunkel und die völlige Bergeinsamkeit wirken gruselig.
Es folgt eine weitere Steilstelle von ca. 6 m Höhe, die wir auf auf der rechten Seite kletternd umgehen. Beim Rückweg hatte ich hier ziemliche Schwierigkeiten, ohne Kletterseil, rückwärts kletternd, sturzfrei nach unten zu kommen.
Es geht weiter steil bergauf. Etwa 10 Minuten später verschließt erneut ein Zaun den Weiterweg. Dieser ist mit einer Tür versehen, die sich rechts oben an den Felsabbrüchen befindet und mit "Porta" beschildert ist. Ca. 20 Minuten, und weitere 100 Höhenmeter bergauf, versperrt ein für Wanderer unüberwindlicher, senkrecht abfallender Felsabbruch die Schlucht. Dieser kann jedoch rechts umklettert werden. Ca. 20 m vor dem gefährlichen Abbruch befindet sich rechts eine mit roten Punkten markierte 10 m hohe Felstufe, die wir problemlos in leichter Kletterei erklimmen und zur oberen Kante des Abbruchs gelangen.
Wenige Minuten später teilt sich die Schlucht abermals und wir folgen dem rechten Seitenarm. Die Schlucht weitet sich zu einem breiten, tief eingeschnittenen Tal. Von hier führt der Weg weiter steil bergauf in Richtung des Askodaliá-Gipfels. Da es schon spät ist und wir auf dem Rückweg mehrere Steilstufen klettern überwinden müssen, entschließen wir uns zur Umkehr. Hinzukommt eine Wetterverschlechterung. In den Bergen über uns heult inzwischen der Höhensturm und die Wolken zeugen vom Beginn des angekündigten Schlechtwettergebiets. Ich habe keine Lust, den Abend ungeschützt in Regen und Sturm zu verbringen und freue mich auf eine gemütliche Taverne, um die Tour bei Speis' und Retsina ausklingen zu lassen.