Wandern auf Kreta

 

 

 

Kreta, die wunderschöne Ägäis-Insel bietet nicht nur Traumstrände sondern auch jede Menge Wanderungen.

 

 

Grundsätzlich ist ist darauf hinzuweisen, daß das Wandern auf Kreta nicht so verbreitet ist, und es an aller Regel an entsprechender Infrastruktur fehlt. Markierungen sind Mangelware, angelegte Wanderwege fehlen. Ganz im Gegensatz zu den Inseln Rhodos oder Korfu, wo die steigende Zahl von Wanderern auch zu einer Verbesserung des Wegesystems geführt haben. Zugegeben: dies sind persönliche Eindrücke. Ich habe alle drei Inseln im Jahr 2014 auf jeweils einwöchigen Wanderurlauben besucht und bin mir bewußt, daß meine Erfahrungen wohl nur Ausschnitte darstellen.

 

Dennoch möchte ich Wanderungen auf Kreta empfehlen, da die Landschaft ungemein reizvoll und wild ist, die Touren oft anspruchsvoll sind und idR nicht geringe Anforderungen an das Orientierungsvermögen stellen.

 

Ein Wanderurlaub auf Kreta bietet unvergleichliche Eindrücke, phantastischen Ausblicke, spannende wilde Bergwelt und nicht zuletzt einfache Essen auf irgendeiner Plateia: kurzum eine Traumreise.

 

Die Einstellung der Bevölkerung entspricht in keiner Weise dem von der Presse verbreiteten Bild: Ich habe auf ca. 45 Reisen in Griechenland nur freundliches Willkommen erlebt. Auch 2014 hatte sich nichts daran geändert. In den Dörfern wird der Xenos von wildfremden Leuten gegrüßt, im Kafeneion erkundigt man sich interessiert nach der Herkunft der Fremden.

 

Der Umweltschutz hat sich gegenüber früher deutlich verbessert: dennoch gibt es immer noch genügend Ferkel, die die Natur als Müllhalde mißbrauchen. Besonders schlimm war Anfang November 2014 das Verbrennen von Gartenabfällen und Baumschnitt in den Olivenhainen. Die Folge wiederholt Rauchwolken in der ganzen Bucht von Mália bis an die Berge.

 

Noch eine Anmerkung zur Ausrüstung: die Touren sind keine Sonntagsspaziergänge, sondern in der Regel anspruchsvoll. Dem sollte die persönliche Ausstattung entsprechen. Bergschuhe, lange Hosen, Rocksack, Kopfbedeckung. Ich persönlich habe dieselbe Ausrüstung benutzt, wie auf zwei Alpendurchquerungen.

 

 

Leider ist das Wandern in Kreta nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht einfacher geworden. Mein Wanderurlaub im Oktober 2018 in Ostkreta war eine Enttäuschung. Es fehlen nach wie vor markierte Wege. Vor allem aber hat sich abseits der Straßen die Umweltsituation nicht gebessert: Dreck und Abfall "soweit das Auge reicht". Wir wollten die Schlucht von Latsida nach Milatos durchwandern. Zuerst ging's oberhalb der Schlucht auf der Landstraße nach Kounali. Leider wird die Straße auf einer Länge von mehreren Hundert Metern als wilde Müllkippe mißbraucht, von wo der Abfall einfach in die Schlucht gekippt wird. Wir sind dann an der Brücke, ca 2,5 km nördlich von Latsida, in die Schlucht eingestiegen, was hier unschwer möglich ist. Bedauerlichweise war die Situation auch dort nicht besser. Unter der Brücken lagen 10 Kadaver von Schafen und auch im weiteren Verlauf war die Schlucht voll Abfall. Wir hatten keine Lust durch eine Müllkippe zu Wandern und haben die Tour abgebrochen.

 

Als Alternative sind wir dann auf einer wenig befahrenen Nebenstraße nach Kounali gegangen, wo man in der "Family Tavern Kounali" gut essen kann. Leider dient die Straße dorthin ebenfalls als Müllkippe. Wir haben hunderte von Cola-, Fanta- und Bierdosen sowie eine Unmenge weggeworfener Plastikwasserflaschen am Straßenrand feststellen müssen. Wahrlich eine Schande. Prädikat: Nicht empfehlenswert.

 

Etwas hoffnungsfroher scheint sich Situation bei den Bartgeiern (auch Lämmergeier genannt) zu entwickeln. Über der Schlucht nördlich von Latsida zählten wir mehr als 20 dieser größten europäischen Vögel (mit einer Spannweite von mehr als drei Metern), die dort in einer Felswand brüten. Man kann eine weitere größere Population beim Kloster Selinari beobachten. Gegen Mittag, wenn die Thermik aufgrund der höheren Temperaturen gutes "Flugwetter" verheißt,  schrauben sich die Flugkünstler, vor den Felswänden nördlich von Kloster in die Höhe (man kann die Bartgeier hier besonders gut mit dem Fernglas beobachten).

 

 

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