Wanderung vom Altenhof über Forsthaus

Schorlenberg nach Wattenheim

entlang der ‘Alten Hochstraße’

 

 

 

 

Die ca. 12 km lange Wanderung bietet einen interessanten Einblick in unbekannte Geschichte und Geschichten unserer Pfalz. Wir streifen die Römerzeit,  das Mittelalter, lernen die Hochstraße als Teil der uralten Verkehrsader vom Rhein nach Frankreich kennen, stoßen auf Spuren der Kämpfe in den Revolutionskriegen, als Blücher, der ‘General Vorwärts’ die preußische Verteidigungslinie um Frankenstein befehligte. Wir finden alte Kultmale als Künder lang vergessener Unglücksfälle, begreifen die Ängste der Fuhrleute und Händler vor der schwierigen Paßstrecke an der ‘Eishohl’, und werden an das Räuberunwesen in den dichten Wäldern erinnert. Ein Abstecher zu den Ruinen der längst aufgegebenen Hofwüstung des Langenthaler Hofes führt uns die ökologischen Probleme des Pfälzerwaldes zu Beginn des 19. Jahrhunderts vor Augen. Alte Rittersteine und Grenzsteine künden von vergangener Geschichte und der politischen Zerissenheit unserer Heimat.

 

 

Ausgangspunkt: Parkplatz an der B48 am Altenhof südlich der Autobahnausfahrt Enkenbach-Alsenborn

 

 

 

Wegverlauf: Altenhof – ehemaliges Forsthaus Schorlenberg - Wattenheim

 

 

 

Tourcharakter: leichte Wanderung

 

 

 

Gesamtlänge: 12 km

 

 

 

Höhenunterschied: insgesamt 400 m

 

 

 

Dauer: 4 Std.

 

 

 

Tourenrechner: komoot Routenplaner http://www.komoot.de/plan/

 

 

 

 

Tour-Nachteil: der Weg führt durchgehend parallel zu Autobahn

 

 

 

Tour Details: Altenhof (291 m) - Forsthaus Schorlenberg (421 m, 2,37 km) - Schlagbaum (414 m, 0,835 km / 3,20 km) - Lan­genthalerhof (344 m, 1,98 km / 5,18 km) - Metzgerstein (427 m, 2,3 km) – Wattenheimer Häuschen (371 m, 1, 77 km / 9,3 km) - Naturfreundehaus Rahnenhof Wattenheim (315 m, 2,57 km / 11,87 km).

 

 

Alte Hochstraße:  

Die Wanderung führt vom Altenhof südlich Enkenbach entlang der uralten ‘Hochstraße’ Richtung Wattenheim. Der Weg steigt am Altenhof zunächst steil an, führt dann auf der Höhe entlang der Autobahn zum Höhenrücken der ‘Platte’ zum Schorlenberg, und senkt sich von dort nach Hertlingshausen.

 

 

Die „alte Hochstraße“ war ein ehemals bedeutender Verkehrsweg durch den Pfälzer Wald, dessen Streckenführung und Bedeutung noch heute durch die parallel zur ‘Hochstraße’ führende Autobahn unterstrichen wird.  Sie folgte der alten Römerstraße, die vom Rhein kommend über die Höhen des Pfälzerwaldes nach dem heutigen Kaiserslautern führte und beim Altenhof (südlich Enkenbach) eine weitere römische Straßenverbindung aus nord-südlicher Richtung kreuzte, welche sich vom Rhein über Alzey im Bogen über das Al­senztal nach Neustadt zog 1. Christian Mehlis, der den ersten Versuch unternahm, die vorrömischen Straßenzüge 1884 in sei­ner "Ar­chäologischen Karte der Rheinpfalz und der Nachbargebiete" darzustellen, berichtet von einer uralten vorrömischen Straßen­verbindung. Auch der bekannte Heimatforscher Prof. Daniel Häberle erwähnt bereits 1905  in den Leininger Geschichtsblättern die alte Straßenverbindung. Der Höhenzug des Stumpfwaldes als natürliche Schranke zwischen Rheinebene und Kaiserslauterer Senke wurde durch zwei wichtige Straßen überbrückt, und "zwar durch einen Höhenweg von Sausenheim durch den Seckenhäuser Hof über den Schorlenberg und eine Talstraße, den Windungen des Eisbachs folgend über den Stempelkopf nach Alsenborn, beide über den Lau­berhof in Verbindung stehend" 2.  Die uralte aus vorrömischer Zeit stammende Straßenverbindung wurde von den Römern bei ihrem Einmarsch in das Gebiet der Pfalz benutzt und ausgebaut, auch zur verkehrstechnischen Erschließung der Eisenerzgruben und Schmelzöfen des vorrömischen  "Montangebiets" um Eisenberg und den Lauberhof 3, 4.

 

Noch heute künden die Fundamentreste des ehemaligen Wachtturms am Hohen Bühl von der alten Römerstraße 5.  Wiederholt stößt man südlich des heutigen Forstweges auf alte, tief ausgefahrene Hohlwegsysteme, die darauf deuten, daß bei schlechtem Straßenzu­stand, vor allem an den Steilstrecken, durch ein neues parallel geführtes Straßenstück, die Schadstelle umfahren wurde. Finkeissen berichtet, daß bei der Pro­jektierung der heutigen Autobahn noch verwachsene Steinplatten der alten Römerstraße gefunden wurden 6.

 

Die alte ‘Hochstraße’ begann als ‘Wormser Straße’ in der Reichsstadt am Rhein, führte an Kirchheim und Sausenheim vorbei, wo sich sich teilte. Während ein Abzweig auf der Nordseite von Grünstadt über Asselheim 7 ins ehemalige römische Montangebiet um Eisenberg führte, zog sich die Hauptverbindung über Neuleiningen, Nackterhof, Keckenhütte und der heute verschwundenen Ham­mermühle zum Seckenhäuserhof und erreichte westlich des Hofes die Höhen des Pfälzerwaldes. In ihrem weiteren Verlauf um­ging die Straße den “Hohen Bühl” (446 m) und stieg durch die wegen ihrer schwierigen Wegeverhältnisse berüchtigten Eishohl zum Paß auf dem Schorlenberg bei “St. Nikolaus” (an der “Platte”) auf. Auf dem Schorlenberg auf dem Gebirgskamm teilten sich die Straßen. Die Wegekreuzung mag Anlaß zur Errichtung des heute angelegenen Forsthauses gewesen sein. Die eine Straße zweigte nach Süden in Richtung Frankenstein und ins Bad Dürkheimer oder Neustadter Tal ab, die andere, jetzt “Lautringer Straße” genannt, führte über die Höhen weiter nach Westen. In der heutigen Waldabteilung “Am Schlagbaum” erreichte sie eine pfälzische Zollstation und stieg über den “Nußknick”, wo sie eine früher stark begangene Straße in die Nordpfalz kreuzte, auf den heute von der Eisenbahn untertun­nelten Paß beim Altenhof zwischen Enkenbach und Fischbach hinab. Östlich von Kaiserslautern (am heutigen Friedhof) mündete sie in die von Bad Dürkheim kommende Talstraße ein 8.

 

 

Am Altenhof, wo Einkehrmöglichkeit besteht, parken wir und folgen der Markierung des Pfälzerwaldvereins (grünes Rechteck). Der Altenhof liegt an der Stelle der Wüstung des früheren Dorfes Hetzelsbach. Dieses ehemalige Dorf gehörte als Erbbestandsgut zu Al­senborn und wurde "bei den Kriegszeiten" des Dreißigjährigen Krieges zerstört 9. Von hier steigt der Fußweg zunächst steil, dann langsam zum Schorlenberg auf.

 

Nach Erreichen der ersten Höhenstufe, direkt oberhalb des Altenhofs,  befinden wir uns im Bereich der preußischen Schanzen aus dem 1. Revolutionskrieg (1792-1797). Der Hochstraße kam in den Revolutionskriegen ab 1793 eine große strategische Bedeutung zu. Nach der von Goethe miterlebten Kanonade von Valmy am 20. September 1792 (Goethe: "Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabeigewesen") kam es zum Rückzug der alliierten Truppen und zum Vormarsch der französischen Revolutionstruppen unter Dumouriez und Custine und im Oktober 1792 zur Besetzung der Pfalz. Nur Mainz blieb im preußischem Besitz. Der Gegenangriff der preußischen, österreichischen und hessischen Truppen im Frühjahr 1793 führte zum zunächst zum Erfolg und zur Stationierung eines sog. Observationskorps unter Generalfeldmarschall Herzog Karl Wil­helm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel 10 auf der Linie Edenkoben-Kaiserslautern führte 11.

 

Die Preußen hielten in der Pfalz einen schwachen Sicherungskordon zur Besetzung aller Gebirgspässe  aufrecht, der zur Verzettelung der Kräfte führte. Am rechten Flügel stand der Erbprinz von Hohenlohe-Ingelfingen 12 in der Umgebung von Kaiserslautern. Zwei­mal kam es 1793 zu erfolgreichen Abwehr französischer Gegenangriffe bei Pirmasens (14. April) 13 und Kaiserslautern/Morlautern (29./30. Nov. 1793) 14. Beide Siege wurden jedoch nicht ausgenützt, vielmehr verharrten die Preußen unbeweglich in ihrem Sperrrieg­el. Hauptsächlich durch den fehlenden Willen des Herzogs von Braunschweig zu kräftigen Schlägen war dem Feind die Zeit ge­lassen worden, sich neu formieren und die französische Rheinarmee untern neuen tüchtigen Generalen Hoche und Pichegru auf  100 000 Mann zu verstärken. Nach der Niederlage der Österreicher unter General Wurmser am 26. Dezember 1793 am Geisberg bei Wei­ßenburg blieb auch den Preußen nur der Rückzug auf das rechte Rheinufer.

 

Die Kriegsereignisse wiederholten sich auch im Kriegsjahr 1794. Erneut schoben die preußisch-österreichischen Truppen, diesmal unter dem Oberbefehl des alten österreichischen Feldmarschalls v. Möllendorff, bis Ende Mai trotz erheblicher Überlegenheit ledig­lich eine  Sicherungslinie über den Rhein, die in einer 105 km langen Kordonaufstellung vom Hunsrück über St. Wendel-Kaiserslautern bis an den Rhein bei Speyer reichte. Erneut konnten die Franzosen ungestört ihre Truppen verstärken. Nach Angriffsbeginn am 2. Juli 1794 scheiterten die Franzosen zunächst beim Versuch, die österreichische Kordonlinien in der Rheinebene zu durchbrechen, infolge ungestümer Angriffe der stark überlegenen alliierten Kavallerie. Darauf gruppierten die Franzosen um, und setzen den weite­ren Angriff im Gebirge der Haardt an. Hier gelang es ihnen bereits 11 Tage später, die  dünne Postenlinie der Alliierten am Schänzel bei Edenkoben 15 und an den Gebirgsstellungen im Nachbarabschnitt zu durchbrechen 16, und in den Rücken der Österrei­cher zu sto­ßen. Die Allierten wurden zum allgemeinen Rückzug gezwungen, die Preußen bis zur Pfrimmlinie, die Österreicher sogar über den Rhein. Wieder zögerten die Allierten mit dem Gegenangriff . Erst erst ab 16. September kam es zu den erforderlichen Gegenoperatio­nen. Hierzu sollte der Erbprinz von Hohenlohe-Ingelfingen aus dem Bereitstellungsraum um Mainz gegen Kaiserslau­tern vorstoßen, während die Österreicher unter Möllendorff auf Trier, das sich seit dem Frühjahr in französischer Hand befand, vorge­hen sollte. Ho­henlohe begann den Angriff am 17. September und hatte seine Ausgangsposition bereits am folgenden Tag gewonnen, wo­bei sich  insbesondere die starke preußischen Reiterei, und vor allem die Blücher´schen Truppe auszeichnete. Am 20. September be­gann der konzentrische Angriff auf Kaiserslautern, wobei eine bewaffnete Rekognoszierung  in einen überraschenden Angriff über­ging, der in kurzer Zeit zum vollen Erfolg und der Einnahme von Kaiserslautern führte. Der Oberbefehlshaber Möllendorff ordnete jedoch auf­grund der französischen Siege auf dem niederländischen Kriegsschauplatz die Beendigung der Angriffsoperation und den Rückzug nach Mainz an. Wie Blücher in seinem Kampagnejournal berichtete 17: “Das Korps des Prinzen von Hohenlohe ging den 13ten Okto­ber bis hinter die Pfrimm zurück; ich nahm mein Quartier in Dahlsheim....”. Damit endete die ‘Kampagne‘ des Jahres 1794. Die Alli­ierten räumten die linke Rheinseite, die Pfalz wurde nach dem Frieden von Basel am 5. April 1795 bis zum Ende der Freiheitskriege französisch 18.

 

Die Schanzen südlich der Hochstraße sind Teil der preußischen Kordonlinie aus den Kämpfen der Jahre 1793/94 in den Abwehr­kämpfen gegen die französischen ‘Sansculotten’. Vor allem am Straßendreieck Kaiserslautern-Bad Dürkheim und Kaiserslautern-Neustadt (bei Frankenstein) war fortifikatorische Vorsorge getroffen und z.B. die Strecke Kaiserslautern-Hochspeyer-Frankenstein-Steige-Schafunter-Gebrannte Buche bei Weidenthal-Wachenheim (südliche Parallelverbindung zum Isenachtal) stark befestigt. Sie spielten bei dem Blücher´schen Angriff 1794 eine Rolle.

 

Am 23. Mai 1794 erfolgte der alliierte Gegenangriff, der sich gegen das Ambert´sche Korps der französischen Revolutionstruppen bei Kaiserslautern richtete.  Dabei fiel dem damaligen Obristen Blücher die Aufgabe zu "über den Schorlenberg durch das Gebirge ge­gen die große von Kaiserslautern  auf Neustadt führende Straße vorzudringen ... und die Kommunikation zwischen beiden obigen Or­ten abzuschneiden."

 

Gebhard Leberecht Blücher, Fürst von Wahlstatt (1742-1819), der legendäre Haudegen und volkstümlichste Held der Deutschen in den Befreiungskriegen erlebte eine höchst seltsame Karriere: Mit 19 Jahren preußischer Kornett, eben 31 Jahre alt aber von Friedrich dem Großen mit dem Wunsch, er möge „zum Teufel gehen“ aus der Armee verabschiedet, kommandiert er, von des ungnädigen Kö­nigs Nachfolger wieder in den Dienst genommen, als 52jähriger ein Husarenregiment im Koalitionskrieg gegen die französischen Revolutionsheere. In vorderster Front nahm er, 64 Jahre alt, 1806 an der verhängnisvollen Schlacht von Auerstedt teil und gewann schließlich, nun 73 Jahre alt, als preussischer Oberbefehlshaber und Feldmarschall bei Waterloo die letzte entscheidende Schlacht ge­gen Napoleon. Der Draufgänger mit Temperament, einem unbeugsamem Willen und prächtigem Optimismus begabt, hat trotz seiner mangelhaften Schreibkünste umfangreiche Korrespondenz geführt und auch das bereits erwähnte „Kampagne-Journal“ der Jahre 1793 und 1794 geführt, welches detailliert über den Feldzug in der Pfalz berichtet. Diese Erinnerungen, die mit dem „Marsch an den Rhein“ im Spätjahr 1792 beginnen und dem „Frieden von Basel“ im April 1795 enden, schildern über viele Seiten in die militäri­schen Ereignisse auf dem pfälzischen Kriegsschauplatz während des Sommers 1794. Den Generalsrang holte sich Blücher nach den erfolgreichen Gefecht bei Edenkoben am 28. Mai 1794 19.

 

Beim Vormarsch der Preußen 1794 stieß Blücher mit seinen Grenadieren und Husaren am 22. Mai von Grünstadt kommend bis zur “Platte” (Höhe 421) und zum Schorlenberg vor, um dann die Franzosen im Diemersteiner Tal und der uralten schon seit der Römer­zeit bekannten Ost-West-Verbindung vom Isenachtal nach Kaiserslautern und weiter nach Metz, welche über die Frankensteiner Stei­ge führt, und immer wieder Schauplatz erbitterter militärischer Auseinandersetzungen war, anzugreifen. Blücher attackierte beim weiteren Vorgehen über die Frankensteiner Steige, und errichtete zwischen Diemerstein und Forsthaus Schorlenberg die ‘Blücher­schanzen’. 20  Am 18., 19. und 20. September des gleichen Jahres kam es erneut, im Zuge des alliierten Gegenangriffs zwischen Schorlenberg und Eselsfürth, zu schweren Kämpfen, in deren Verlauf es den Preußen gelang, ihren Gegner bis Trippstadt zurückzu­werfen. Eine Reihe von Schanzen auf den östlichen Höhen oberhalb des Altenhofs künden noch heute von den damaligen Kämpfen. Der Einsatz an Menschen, Material und Arbeitskräften war - wie bereits geschildert - vergebens.  Die preußischen Erfolge und Vor­stöße bei Kaiserslautern und Fischbach im September 1794 blieben dagegen wirkungslos, weil der Rückzugsbefehl des neuen Ober­befehlshabers Feldmarschall v. Möllendorf die Preußen zum Absetzen zwang, nicht ohne vorherige Zerstörung der Schanzen vor Kai­serslautern.

 

Um die Schanzen zu erreichen, wenden wir uns, nach Erreichen der Höhe oberhalb des Altenhofs, der breit ausgebauten Forststraße nach Süden zu, und suchen im Wald die oberhalb des Altenhofs liegende Schanze. Diese ist nicht nicht ausgeschildert, aber bei eini­gem Orientierungsvermögen an Hand der Wanderkarte leicht zu finden. Die Schanze kann auch direkt vom Altenhof erreicht werden, indem wir die Waldschneise rechts direkt an der Gaststätte steil bergauf steigen. Die Schanze befindet sich auf der Höhe über dem Tal und besaß früher gutes Schußfeld auf den von Alsenborn nach Fischbach führenden Talgrund. Damals war der Wald und das Schuß­feld teilweise gerodet. Geschützstellungen sind im  ca 1 m hohen Wall sind noch heute erkennbar mit Schußrichtung auf die im Tal führende Straße 21. Die Rittersteine Nr. 170-175 künden von den früheren Befestigungswerken der Blücher'schen Truppen 22.

 

Ein Kilometer weiter südlich erreichen wir die ‘Blücherschanze’ am ‘Großen Hetzelkopf’ (Höhe 409). Auf die Schanze weist ein Rit­terstein rechts der Forststraße hin. Die Blücherschanze ist wesentlich besser erhalten und stellte wohl die Hauptfortifikation südlich des Schorlenberg dar. Sie sperrte das Vordringen der bei Frankenstein stehenden Franzosen durch die Wälter Richtung Alsenborn und Schorlenberg. Der Erdwall ist teilweise in einer Höhe bis zu drei Metern erhalten.

 

Ca. 500 ostwärts befindet sich nahe dem Fischbrunnen eine weitere Schanze, die als östliche Bastion der Verteidigungslinie um Schorlenberg das Vordringen aus dem Glastal nach Norden auf die beherrschenden Höhen sperrte.

 

 

Es besteht die Möglichkeit bei einem Abstecher über die Glasthaler Hütte die Rittersteine in diesem Bereich sämtlich abzuwandern (u.a. Ritterstein Nr. 188 Siebenbrunnen 23, und Nr. 177 „Schmugglersdell“ 24) und von der Hütte über das Langenthal nach Nordosten zur Hochstraße zu gehen. Wir aber kehren von den Schanzen zur Hochstraße zurück. diese führt zwischen Wattenheim und Altenhof führen durch ein weitgehend menschenleeres Waldgebiet, das bis zu Beginn des 19. Jh der ideale Schlupfwinkel für allerhand licht­scheues Gesindel war. Hier trieb um 1610 die Bande des Enkenbacher Kraußenbutzers ihr Unwesen 25, und noch um 1800 machte der “Schwarze Hannes” als Brandstif­ter und Kindsentführer den nördlich der beiden Straßen gelegenen Stumpfwald unsicher, bevor er 1802 in Mainz auf dem Schafott endete.

 

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts scheiterten die Bemühungen, die Hochstraße dem modernen Verkehr zu erschließen. Doch benutzten während des Ersten Weltkrieges viele in Urlaub fahrende Soldaten die Straße, wenn sie von der Bahnstation Enkenbach ihre Heimat­dörfer im Leininger Land oder in der Rheinebene erreichen wollten oder von dort zum Bahnhof Enkenbach zurückkehren mußten. Auch zur Zeit des passiven Widerstandes im Jahre 1923, als die Franzosen den zivilen Eisenbahnverkehr lahmlegten, lebte der Ver­kehr auf der Hochstraße wieder auf. Heute verläuft die Autobahn teilweise parallel zu ihr.

 

Wir wandern weiter zum ehemaligen Forsthaus Schorlenberg, das im Zuge der Verwaltungsreform geschlossen wurde, und heute lei­der keine Einkehrmöglichkeit mehr bietet.

 

 

An der Hochstraße befinden sich fünf alte Kultmale in Form von Steinkreuzen, die von alten Unglücksfällen und denkwürdigen Er­eignissen künden und schon durch ihre Häufung die Bedeutung des alten Hauptverkehrsweges unterstreichen.

 

Die fünf Steinkreuze an der alten Hochstraße westlich von Wattenheim stammen aus verschiedenen Epochen zwischen der ersten Hälfte des 16. Jh und dem Jahr 1866. Sie unterscheiden sich in ihrer Form erheblich voneinander. Auch so bescheidene Male wie Steinkreuze unterliegen einer Entwicklung, die sowohl ihre Proportionen und Konturen als auch ihre Attribute, wie Zeichen, Inschrift und Jahreszahl, umfassen. Dabei ist das vom Holzkreuz beeinflußte einfache Mal mit parallel laufenden oder sich nach außen ver­breiternden Balken als Grundform des Steinkreuzes anzusprechen. Ihr gehören das Steinkreuzfragment im Fischbacher Wald und das Combekreuz an, die beide wohl in ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden sind. Sind Flur-Steinkreuze und Grab-Steinkreuze im Mittelalter als zwei eigenständige Typen aufzufassen, so beeinflußt nach der Mitte des 16. Jahrhunderts das Grab-Steinkreuz das in der Flur errichtete Mal. Mit dem Ende des mittelalterlichen Sühnewesens nach Einführung der Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. (1530) und der Ausbreitung der Reformation ging der Brauch, Steinkreuze zu errichten, zurück. Dagegen begann sich die Ge­wohnheit, Kreuze auf Gräbern zu setzen, in ganz Deutschland auszubreiten. Daher hinaus stellt das Steinkreuz ein Serienprodukt mit festgelegten Typen dar, das recht einheitlicher Form und großer Zahl eine weite räumliche Verbreitung fand, während das Flur-Stein­kreuz, selbst in der Zeit seiner Hochblüte, wohl weitgehend in Einzelanfertigung entstand.

 

Die Abhängigkeit vom Grab-Steinkreuz zeigt deutlich der um 30 errichtete “Metzgerstein”: Er erhob sich ursprünglich über einer breiten, möglicherweise geschwungenen Fußverbreiterung, die in einem Sockel steckte. Doch hat der Steinmetz auf die auf die bei Grab-Steinkreuzen des 18. Jahrhunderts übliche reiche Gestaltung, wie kleeblattförmige Balkenenden und plastisch herausgearbeite­ten Schmuck verzichtet und die zierliche durch eine wuchtige Form ersetzt. Dies gilt auch für den “Kochlöffel”, der ebenfalls im 18. Jahrhundert entstanden sein dürfte.

 

Seit dem Spätmittelalter gibt es Male, die den Kreuzstamm besonders betonen: Kopf und Schaft sind breiter als die Arme oder deren Länge ist deutlich verkürzt. Wie weit die Betonung des Kreuzstammes geführt werden kann, zeigt das “Waßner”- oder “Jakobskreuz” aus dem Jahr 1866. Betont ist nur noch der Schaft, Kopf und Arme sind dagegen gleich stark verkürzt und wegen der stark konkav geschwungenen Konturen nicht mehr klar voneinander zu trennen. Die flächige Form ist ein Entwicklungszug des Grab-Steinkreuzes im späten 18. Jahrhundert. Ihn nehmen sich die Gebrüder Matheis aus Wattenheim, die 1866 das Kreuz schufen, zum Vorbild, ob­wohl zur gleichen Zeit auf dem Friedhof Kreuze und Säulen auf Postamenten das Steinkreuz verdrängt hatten 26.

 

Die nachfolgende Beschreibung folgt dem Alter und der typologischen Entwicklung der 5 aus rotem Sandstein geschaffenen Stein­kreuze 27.

 

Das Mal im Fischbacher Wald: Es handelt sich um das Fragment eines Steinkreuzes östlich des Forsthauses Schorlenberg (Höhe 84 cm, Dicke 27/28 cm). Etwa 600 m östlich des Forsthauses und des Autobahnrastplatzes Schorlenberg steht ungefähr 10 m südlich der alten Hochstraße der Rest eines Steinkreuzes, von dem nur Kopf und Schaft erhalten blieben. Zwei Einschußlöcher erinnern viel­leicht an die Kämpfe vom 18.-20. September 1794, bei denen möglicherweise auch die Arme abgeschlagen wurden. Über das Kreuz, das wohl in der ersten Hälfte des 16. Jh als Sühne und Erinnerungsmal entstand, liegen keine Informationen mehr vor.

 

Das “Combekreuz”: (Resthöhe 52 cm, Dicke bis 24 cm). Mehr berichten alte Aufzeichnungen über ein weiteres Steinkreuzfragment, von dem sich nur der Kopf und der linke Arm sowie der Sockelstein erhalten haben. Er steht etwa 2,5 km östlich des Forsthauses Schorlenberg, nördlich der Hochstraße, bevor sie scharf nach rechts abbiegt. Sein ursprünglicher Standort befand sich ca. 50 m weiter östlich unterhalb der alten Straßenführung, die in diesem Abschnitt (an der “Platte”) bereits längst aufgegeben worden war, bevor sie bei der jüngsten Autobahnerweiterung ganz verschwand. 1604 erwähnt der kurpfälzische Forstmeister Philipp Vellmann das Kreuz in der Grenzbeschreibung des ehemaligen Klosters Enkenbach sowie der Gemeinden Enkenbach und Alsenborn: “... Dies alle obige Na­mens (gemeint sind die Vertreter Wattenheims) bey dem obigen drey bänigen stein (dem Dreimärker zwischen Enkenbach-Alsen­born, Wattenheim und dem Stumpfwald) undt weisens mit den unsern von angesetzten stein bei Combe Kreuz oder sant Nicklaß zu Rechten hant den weg inen zum 2ten stein ...”. Den Namen “Combekreuz” könnte das Mal von der schüsselartigen Vertiefung des Sockelsteines erhalten haben, denn eine solche wird als “Kump” oder “Comp” bezeichnet. Die Ortsangabe “sant Nicklaß” kommt erstmals 1556 bei einem Grenzumgang des Stumpfwaldes vor und lebt heute in dessen Waldabteilung “Alter St. Nikolaus” fort. Viel­leicht gehörte das Waldstück einmal zum Laienaltar des Zisterzienser(innen)klosters Ramsen, der diesem Heiligen geweiht war, viel­leicht hält es aber auch die Erinnerung an einen längst verschwundenen Bildstock mit der Darstellung des hl. Nikolaus wach. Im 18. Jahrhundert bezeichnete man als “St. Nicolaus” einen bestimmten Punkt an der Hochstraße, nämlich den Standort des “Combekreu­zes” . Das Kreuz selbst dürfte, wohl in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Sühnemal oder zur Erinnerung an einen Unfall oder an ein Verbrechen errichtet worden sein.

 

Der “Metzgerstein” (Resthöhe 81 cm, Breite 90 cm, Dicke 22 cm). Etwa drei Meter neben dem “Combekreuz” steht der “Metzger­stein”. Auch er ist nicht mehr vollständig erhalten; das Fußstück, zu dem sich der Schaft verbreiterte, fehlt heute. Der Sage nach soll das Kreuz an einen Metzger erinnern, der hier ermordet wurde, als er Vieh nach Hause trieb, das er im Westrich gekauft hatte. Auch wenn die Gegend um den Schorlenberg nicht immer gefahrlos zu begehen war - 1611 überfiel hier die Bande des Kraußenbutzers einen Bürger aus Otterberg und verwundete ihn - so verdankt der “Metzgerstein” seine Errichtung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einem Unfall oder einem Verbrechen. Der Stein wurde um 1730 aufgestellt, um den “St. Nicolaus”, die Stelle des damals wohl zer­störten “Combekreuzes”, zu markieren. So heißt es 1752 im Wattenheimer Grenzumgang: “... hat man ... den dreyßigsten steinn ahn der Lauderer straaßen ohnweit St. Nicolaus, welches die marcke eines in stein ausgehauenen Creutzes ist zu gesicht bekommen ...” und 1765 ist im Protokoll des Stumpfwaldumgangs vermerkt: “... Allhier fast in der Mitte (zwischen dem 39. und 40. Grenzstein) ist der sogenannte St. Nicolaus ein steinernes Creutz”; es steht, wie auch das “Combekreuz”, nördlich der Grenzlinie bereits im Stumpf­wald, (besitzt aber wie dieses auf dem Kopf ein kleines eingemeißeltes Kreuz.). Da der “Metzgerstein” kein Unfallkreuz war, hat man sich auch nicht gescheut, Initialen und die Jahreszahlen 1744, 1746 und 1749 wahllos auf seine Vorder- und Rückseite sowie auf den Kopf und den linken Arm einzuschlagen. Aus welchem Anlaß dies geschah ist nicht bekannt: auch gelang es bisher nicht, die In­itialen bestimmten Personen zuzuweisen.

 

Der “Kochlöffel” (53.5 cm Resthöhe, 73 cm breit, 21,5 cm dick) liegt am Wanderweg über den “Kleinen Bühl”, etwa 3 km westlich des Parkplatzes an der Straße Carlsberg - Wattenheim. Das Mal ist das Fragment eines wohl aus dem 18. Jh stammenden Steinkreu­zes. Der größte Teil des Schaftes ist abgebrochen, der Rest steckt in einem Fußstück, das auf der Vorderseite die Inschrift “V.V. 1912 W.” - Verschönerungsverein 1912 Wattenheim - Trägt. Damals wurde das Kreuz wohl neu aufgestellt, nachdem man vermutlich den Kopf ergänzt hatte. Nachrichten über den “Kochlöffel” liegen nicht vor. Im Schnittpunkt der Balken trägt das Kreuz ein erhaben aus­gearbeitetes Bild, das als Kochlöffel gedeutet wird. Solche Attribute, als Wappen, Berufs- und Standeszeichen, kommen auf Stein­kreuzen seit dem Mittelalter vor. So zeigen pfälzische Male die Wappen der Herren von Hohenecken (Johanniskreuz) und Lewen­stein, sowie der Reichsstadt Speyer (Hochspeyer Torstensonkreuz), die Berufs­zeichen Winzermesser (Sesel) sowie das Standeszei­chen der Priester, den Kelch (Ramstein). Die genannten Attribute stellen einen ersten Schritt der Individualisierung dar: Das Stein­kreuz erinnert an das Mitglied einer Familie, eines bestimmten Berufes oder Standes.

 

Das “Waßner- oder Jakobskreuz” steht 4,6 km vom Forsthaus Schorlenberg und 5,6 km vom Parkplatz an der Straße Wattenheim - Carlsberg, nördlich der alten “Hochstraße” tief im Boden eingesunken. Das vertieft in Kopf, Arme und Schaft eingehauene Kreuz trägt die Initialen J.W, und die Jahreszahl 1866. Das Mal erinnern an Jakob Waßner, Leinenweber und Tagelöhner aus Wattenheim, der hier am Nachmittag des 29. Juli 1866 tot aufgefunden wurde. Nach der Überlieferung hatte Waßner in Alsenborn zwei junge Schweine gekauft. Als er sie in einem Sack nach Hause trug, wurde er von einem Gewitter überrascht und vom Blitz erschlagen. Das Kreuz, eine Stiftung der Angehörigen, wurde von den Gebrüdern Matheis im Wattenheimer Steinbruch angefertigt 28.

 

 

Wir setzen unsere Wanderung fort und gehen vom Forsthaus Schorlenberg an der Hochstraße weiter zum Schlagbaum. Hier erreichte die alte Hochstraße eine pfälzische Zollstation und stieg über den “Nußknick”, wo sie eine früher stark begangene Straße in die Nordpfalz kreuzte, auf den heute von der Eisenbahn untertun­nelten Paß beim Altenhof zwischen Enkenbach und Fischbach hinab. Östlich von Kaiserslautern (am heutigen Friedhof) mündete sie in die von Bad Dürkheim kommende Talstraße ein. Der von Osten aus dem Leininger Land kommende Reisende erreichte hier das „Reichsland“ 29, das zur Kurpfalz gehörte. Auf die alte Grenz- und Zollstation weist der Ritterstein Nr. 180 „Schlagbaum“ 30.

 

 

Wenige Meter nach dem „Schlagbaum“ biegen wir rechts von der alten Hochstraße ab und wandern in weitem Bogen zum Talgrund des Langenthals, wo wir auf die Wüstung des ehemaligen Langenthalerhofes stoßen (Ritterstein Nr. 283 31)

 

Die Wüstung des Langenthalerhofes liegt auf Wattenheimer Gemarkung im obersten Langental, südlich Forsthaus Schorlenberg, un­weit des Wattenheimer Häuschens. Der Langenthaler Hof wurde um 1730 auf leiningischem, jedoch an die Herren von Blumencron verlehnten Gebiet gegründet. Eine Mischwirtschaft mit Ackerbau und extensiver Viehzucht auf der Grundlage der Waldweide ist nachgewiesen. Es gibt wie in anderen Waldsiedlungen (vgl. z.B. Stüterhof bei Bad Dürkheim) auch hier Anzeichen von sozioökono­mischem Verfall durch starke Bevölkerungszunahme. Bezeichnend ist der Streit um die Hirtenhäuser. 1790 errichteten Beständer des Langenthalerhofes und des ebenfalls zu Wattenheim gehörenden Neuwooghofes unweit ihrer Gehöfte Wohnhäuser für ihre Hirten. Diese hatten bislang in den Bauernhäusern Unterkunft gefunden, mußten nun jedoch wegen der räumlichen Enge weichen. Da in den Pachtverträgen die Zahl der Haushalte und Gebäude festgelegt war, schritten die örtlichen Behörden ein. Dies wurde mit der sorge begründet, die Gemeindewälder würden eine zusätzliche Brennholznutzung nicht verkraften. Die ohne “Baugenehmigung” errichte­ten Hirtenhäuser wurden abgerissen, die Hofleute zur Kostenübernahme verurteilt. Der folgende Rechtsstreit zwischen den Bauern und der Gemeinde kam schließlich vor das Reichsgericht in Speyer, wo sich 1792 seine Spuren verlieren. Erhalten haben sich vom Langenthaler Hof die wenigen stark eingefallenen Ruinen der Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Der Gebäuderest im Zentrum der An­lage umfaßte Schweineställe und Backhaus. Auch einige Kellertreppen sind noch zu sehen. Oberhalb der Ruinen fallen am Hang Tro­ckenmauern auf. Hier lagen die Hausgärten und Bleichwiesen. Im unteren Teil der ehemaligen Wirtschaftsfläche hat sich ein Stück der Wildschutzmauer erhalten. Die Ruinen des Langenthaler Hofes sind als “Kulturdenkmal” unter Schutz gestellt 32. Der Hof war noch 1841 bewohnt. 1853 kaufte der bayerische Staat im Zuge seiner Aufforstungspolitik und zur Beendigung der Zersiedlung des Pfälzer Waldes die Gebäude auf Abriß 33.

 

 

Vom Langenthalerhof ist es nicht mehr weit zum Wattenheimer Häuschen, einem an den Wochenenden privat bewirtschafteten Hütte und von dort weiter zum Naturfreundehaus Rahnenhof in Hertlingshausen, wo Einkehrmöglichkeit besteht.

 

 

1 Vgl. hierzu Übersichtskarte bei Haas/Probst, Die Pfalz am Rhein, innere Einbandseite; vgl. Keller, Lothar: Die großen Straßen der Pfalz in Vergangenheit und Gegen­wart, in: Das große Pfalzbuch, 5. Auflage Neustadt 1976, S. 124-127; vgl. Titz, Christine Barbara: "Schon die Römer schmolzen hier Eisen", in: Die "Rheinpfalz" vom 15. Juni 1996.

2 Vgl. Häberle, Daniel: Untergegangene Dörfer in und um den Stumpfwald, Leininger Geschichtsblätter 1905, S. 18.

 

3 Vgl. Graf, Hermann: 1200 Jahre Eisenberg, Eisenberg Gemeindeverwaltung 1963, S. 53.

 

4 Anm.: auf die frühe Besiedlung in der Hallstattzeit (800-400 v. Chr.) und der Laténe-Zeit (ab 400 v. Chr.) weisen die Grabhügelgruppen im oberen Eistal, im Stumpfwald bis zum Gebiet des Lauberhofes hin. Ausgrabungen von Christian Mehlis vom 8.-20. August 1904 fanden auf den Plateau östlich der oberen Eis südlich von Ramsen in Richtung Carlsberg in den Gemarkungen am "Krähenstein", an den "Neun Steinen" und in der "Langdell" statt. In der "Langdell" befinden sich zwei ausgedehnte Eisen­schlackenhalden, die neben einem Brennofen von der frühe Eisenverhüttung künden (vgl. Rumpf, Kurt: Aus der Geschichte des Eisens in der Pfalz, Pfälzer Heimat 1967, 126; vgl. Ramsen: Unsere Heimat - Kleine Beträge zur Geschichte von Ramsen und seiner Umgebung - Hrsg. v. Volkstanz- und Trachtengruppe Ramsen, Heft 2/1985 mit Karten der Grabhügel; vgl. Müller, Gustav A.: An der oberen Eis - ein Grabhügel aus dem ersten Jahrtausend vor Christus; in: Donnersbergjahrbuch 1983, S. 96).

 

5 Vgl. Finkeissen, Ludwig: Wie die Pfalz zu ihrer Autobahn kam, in: Pfälzer Heimat 1974, S. 142, 143.

 

6 Vgl. Finkeissen, Ludwig: Wie die Pfalz zu ihrer Autobahn kam, in: Pfälzer Heimat 1974, S. 144.

 

7 Vgl. Christmann, Ernst: Beiträge zur Römerstraßenforschung in der Pfalz, Pfälzer Heimat1972, 41, 46.

 

8 Vgl. Schnabel, Berthold: Steinkreuze an der alten Hochstraße - Fünf Male erinnern westlich Wattenheim an Unfälle oder Verbre­chen; Heimatjahrbuch 1988 Landkreis Bad Dürkheim, S. 118 ff.

 

9 Vgl. Dolch, Martin und Albrecht Greule: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz, Speyer 1991, S. 211; vgl. Küchler, Chronik der Stadt Kaiserslautern, S. 202. Seit 1886 ist der Name Altenhof gebräuchlich.

 

10 Anm.: Generalfeldmarschall Herzog Karl II. Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735, reg. 1780-1806), gefallen in der Schlacht von Jena und Auer­stedt 1806 bei Hassenhausen. Er war ein tapferer Offizier, geprägt von friderizianischen Führungsstil und Methodismus, jedoch durch sein starres Festhalten an der über­holten Lineartaktik außerstande, der sich ab den Freiheitskriegen ent­wickelnden Kolonnentaktik ein wirksames Instrument entgegenzusetzen; vgl. Fiedler, Siegfried: Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Revolutionskriege, Reihe Heerwesen der Neuzeit Abteilung III: Das Zeitalter der Revolutionskriege, Bernard & Graefe Verlag Koblenz 1988, S.34 f, 184 ff, 225 ff; Deutsche Militärgeschichte 1648-1939, herausgegeben vom Militärgeschichtliches For­schungsamt, Bd. 6 Teil IX: Grundzüge der militärischen Kriegsführung 1648-1939, S. 258 f, 274 f.

 

11 Vgl. Schütte, Ludwig: Die Kämpfe um Edenkoben, das Schänzel und Johanniskreuz während der französischen Revolutionskriege, S. 19; vgl. Fiedler, Siegfried: Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Revolutionskriege, Reihe Heerwesen der Neuzeit Abteilung III: Das Zeitalter der Revolutionskriege, Band 2: Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Revolutions­kriege, Koblenz 1988, S. 184, 193.

 

12 Anm.: Friedrich Ludwig, Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen (1746-1818, reg. 1796-1806), Erbprinz, preußischer General, kämpfte als General auf preußischer Seite. Nach der Entscheidungsschlacht von Jena und Auerstedt, bei der der preußische Oberbefehlshaber Herzog  Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig den Tod fand, wur­de Hohenlohe-Ingelfingen der Oberbefehl übe die preußischen Truppen bis zur Schlacht von Prenzlau (28.10.1806) und in die Kapitulation;  vgl. Schütte, Ludwig: Fried­rich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen. Ein preußischer Offizier in den Koalitionskriegen gegen Frankreich - Pfälzer Heimat 1985, S. 9 f;  Deutsche Militärgeschichte 1648-1939, herausgegeben vom Militärgeschichtliches Forschungsamt, Bd. 6 Teil IX: Grundzüge der militärischen Kriegsführung 1648-1939, S. 259-272, 278 ff.

 

13 Vgl. Hoffmann, Karl: Die Schlacht bei Pirmasens am 14. September 1793, in: Pfälzer Heimat 1978, S. 45.

 

14 Anm. zur Schlacht bei Morlautern (29.-30.1793): vgl. u.a. Schütte, Ludwig: Die Kämpfe um Edenkoben, das Schänzel und Johanniskreuz während der französischen Revolutionskriege, S. 28-30; zum Besuch Napoleons auf dem Schlachtfeld 1794: Frenzel, Walter: Der Stiftswald und seine Forsthäuser; in: Heimatjahrbuch Landkreis Kai­serslautern 1990, S. 44.

 

15 Vgl. zu den Kämpfen am Schänzel: Schütte, Ludwig: Die Kämpfe um Edenkoben, das Schänzel und Johanniskreuz während der französischen Revolutionskriege: Schütte, Ludwig: Friedrich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen. Ein preußischer Offizier in den Koalitionskriegen gegen Frankreich - Pfälzer Heimat 1985, S. 1; allgemein zu den Vorgängen des Kriegsjahrs 1794: Fiedler, Sieg­fried: a.a.O., S. 196.

 

16 Anm.: Die Franzosen erzielten am 13.7.1794 den Durchbruch bei Johanniskreuz und bei Trippstadt sowie am sogenannten Schänzel bei Edenkoben, wo schon Bernhard v. Weimar 1635 eine Schanze errichtet hatte, und wo die Preußen im Juni und Juli 1794 vier große Erdbastionen mit Verhau anlegten.

 

17 Vgl. Blücher, Feldmarschall Leberecht von: Blüchers Kampagne-Journal der Jahre 1793 und 1794, Hamburg 1866, S. 159.

 

18 Vgl. u.a. Haas, Rudolf, Hansjörg Probst: Die Pfalz am Rhein - 2000 Jahre Landes-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte, 4. Auflage Mannheim 1984, S. 141 f;  Mörsch, Karl: Geschichte der Pfalz - Von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert, Pfälzische Verlagsanstalt Landau 1987, S. 439 ff.

 

19 Vgl. Wien, Ludwig: "Den Generalsrang holte er sich bei Edenkoben - Notizen aus Blüchers Kampagne-Journal’ 1794, in: ‘Die Rhein­pfalz’ vom 4. Oktober 1986.

 

20 Vgl.: Stein, Günter: Festungen und befestigte Linien in der Pfalz und im nördlichen Baden, Teil III [Schluß], in: Pfälzer Heimat 1969, S. 8- 13.

 

21 Anm.: zu den damaligen Geschützen und Schußweiten: Man verwendete nach wie vor Vorderlader-Geschütze, mit glattem Rohr, die sich technisch nur unwesentlich von Standard der friderizianischen Artillerie unterschieden. Schon im Laufe des 18. Jahrhunderts hatte die Artillerie ihre ursprünglich zunftmäßige und handwerkliche Grundlage verloren und war zur militärischen Waffengattung gewor­den. Schußweiten und Treffsicherheit waren in der Folge soweit gesteigert worden, wie es die damals noch üblichen ‘glatten’ Ge­schützrohre zuließen (gezogene Rohre fanden erst nach 1850 Einführung). Die Entwicklung der Artillerie im der Zeit der Revoluti­onskriege lag weniger im technischen als im Bereich der Organisation und im taktischen Einsatz mit der Erhöhung der Beweglich­keit. Bei der Feldartillerie hatte sich im Zuge der Ver­einheitlichung das Kaliber (Durchmesser der Rohrinnenbohrung) 14 - 18 durch­gesetzt. Damit waren Schußweiten von etwa 1200 m (Vollgeschoß) bzw. 400 bis 500 m (Kartätsche) erreichbar, was völlig ausrei­chend war, weil die wirksame Schußweite der damaligen Infanteriegewehre nicht wesentlich über 300 m betrug. Die Geschütze wa­ren auf Lafetten gelagert, die ihrerseits mit zweirädrigen Protzen beweglich gemacht waren. Eingesetzt wurden Kanonen (Flach­schuß), Mörser (Wurfgeschütze, Bogen­schuß über eine Deckung, Mauer etc.) und Haubitzen (Kombinationsgeschütz: Flachschuß und Bogenschuß).  Als Geschosse dienten den Kanonen ieL. Vollkugeln aus Gußeisen, gegen nahe lebende Ziele Kartätschen (La­dung kleiner Kugeln aus Gußeisen oder Blei, die wie ein Schrotschuß aus einer Kanone wirkten). Hauptgeschoß der Wurfgeschütze waren eiserne Hohlkugeln, die, mit Pulver gefüllt, nach einer gewissen Zeit zersprangen, wobei die Geschoßwandung in eine Reihe von Sprengstücken zer­rissen wurde, die als Splitter einen großen Bereich bestreichen konnten.

 

Als Hauptgeschütz der Feldartillerie hatte sich der Sechspfünder durchgesetzt, jedoch waren auch leichte Geschütze des Kalibers 3 und 6 im Einsatz. Neben den Kanonen führte die Feldartillerie sieben- bis zehnpfündige Haubitzen. Preußen besaß in den für unsere Betrachtung bedeutsamen Zeitraum noch sein altes Artilleriematerial mit 12-1 6- und 3pfündigen Kanonen. Erst nach den starken Verlusten des Kriegsjahres 1806 kam es zur Verbesserung des Geschützmaterials (zur Artillerie: vgl. Ortenburg, Georg: Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Revolutionskriege, Reihe Heerwesen der Neuzeit Abteilung III: Das Zeitalter der Revolutions­kriege, Band 1: Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Revolutionskriege, Bernard & Graefe Verlag Koblenz 1988, S. 64 ff; zu den Handfeuerwaffen und Blankwaffen: Ortenburg a.a.O., S. 29-63; Dolínek, V. u. Durdík, J.: Historische Waffen, Bechtermünz-Verlag Augsburg 1996)

 

22 Vgl.: Eitelmann, Walter: Rittersteine im Pfälzerwald. Gedenksteine und Inschriften. Eine steinerne Geschichtsschreibung. 5. Auflage Neustadt 2005, S. 132-133.

 

23 Vgl. Eitelmann: Rittersteine, a.a.O., S. 143.

 

24 Vgl. Eitelmann: Rittersteine, a.a.O., S. 134: Früher, als oben am Schorlenberg am Schlagbaum an der alten Hochstraße Wegezoll erhoben wurde, machten manche Rei­sende einen Umweg, um den Zoll zu sparen. Die Talsenke des Langenthals bzw. oberen Glasthals wurde so einem Schmugglergebiet, worauf der Name des Rittersteins hinweist.

 

25 Vgl. Ref, Eberhard: Die Hinrichtung des Mörders Asmus Gottschalck aus Enkenbach anno 1613, in: Pfälzisch Rheinische Familienkunde, 62. Jg., Band XVII, Heft 10, S. 561-571.

26 Vgl. Schnabel, Bert­hold: Steinkreuze an der alten Hochstraße - Fünf Male erinnern westlich Wattenheim an Unfälle oder Verbrechen, in: Heimatjahrbuch 1988 Land­kreis Bad Dürkheim, S. 117- 123.

 

27 aus Schnabel, Bert­hold: Steinkreuze an der alten Hochstraße - Fünf Male erinnern westlich Wattenheim an Unfälle oder Verbrechen, in: Heimatjahrbuch 1988 Land­kreis Bad Dürkheim, S. 117- 123.

28 Vgl. Schnabel, Berthold: Steinkreuze an der alten Hochstraße - Fünf Male erinnern westlich Wattenheim an Unfälle oder Verbre­chen; Heimatjahrbuch 1988 Landkreis Bad Dürkheim, S. 118 ff.

 

29 Vgl. zum Reichsland u.a.: Münch, Michael: Neue Bausteine zu einer urkundlichen Geschichte von Stadt und Reichsland Kaiserslautern; in: Pfälzer Heimat 1995, S. 6; vgl. Lehmann, Johann Georg: Urkundliche Geschichte der Bezirkshauptstadt Kaiserslautern und des ehemaligen Reichslandes (1853, Neudruck Pirmasens 1974); vgl. Christmann, Ernst: „Königsland- Reichsland – Reichswald – Reichswaldgenossenschaften einst und jetzt; in: Christmann/Friedel: Kaiserslautern einst und jetzt, Kaisers­lautern 1970, S. 59-66.

 

30 Vgl. Eitelmann: Rittersteine, a.a.O., S. 135.

 

31 Vgl. Eitelmann: Rittersteine, a.a.O., S. 245.

 

32 Vgl. Hühnerfauth, Klaus: Hofwüstungen im Kreis Bad Dürkheim; in: Heimat­jahrbuch 1991 Landkreis Bad Dürkheim, S. 272; vgl. Meißner, Anton: Der untergegange­ne Langenthalerhof; in: Heimatjahrbuch 1998 Landkreis Bad Dürkheim, S. 178-190.

 

33 Vgl. Eitelmann: Rittersteine, a.a.O., S. 246; 

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